Goldpreis steigt weiter - Silber erstmals seit 2 Jahren über 21 Dollar
· Börse Online RedaktionExperten führen die steigenden Edelmetallpreise auf Erwartungen geldpolitischer Lockerungen zurück. Der britische Notenbankchef Mark Carney hat in Reaktion auf das Brexit-Votum Lockerungen noch diesen Sommer in Aussicht gestellt. Medienberichten zufolge wird bei der Europäischen Zentralbank intern darüber nachgedacht, die Kriterien für das milliardenschwere Wertpapierkaufprogramm aufzuweichen. Eine lockere Geldpolitik ist in der Regel mit sinkenden Zinsen verbunden und macht zinslose Wertanlagen wie Edelmetalle dadurch im Verhältnis attraktiver.
Auch der Goldpreis legte in den vergangenen Tagen zu, wenn auch weniger stark als der Silberpreis. Am Montag war Gold mit 1357,63 Dollar je Feinunze zwischenzeitlich wieder fast so teuer wie unmittelbar nach dem Brexit-Votum, als sich Anleger um Gold als sicheren Hafen rissen und der Preis bei 1358,54 Dollar den höchsten Stand seit März 2014 erreicht hatte.
Rohstoffexperten der Commerzbank erklärten den Anstieg des Goldpreises außerdem mit einer anhaltend starken Nachfrage nach börsengehandelten Fonds (ETF). Hier habe es zuletzt sieben Handelstage in Folge mit Zuflüssen in Gold-ETFs gegeben.
Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch beim Silber. Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten treibt hier eine stärkere Nachfrage nach Silber-ETFs. Die Bestände der von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Silber-ETFs lagen zuletzt nur knapp unter einem Rekordniveau, die Bestände der Gold-ETFs erreichten das höchste Niveau seit August 2013.
Dass sich Silber derzeit stärker entwickelt als Gold, begründen Experten mit der jüngsten Erholung an den Finanzmärkten nach dem Brexit-Schock. Im Gegensatz zu Gold, das fast ausschließlich als Edelmetall zur sicheren Wertanlage gilt, wird Silber in großem Umfang für die Industrieproduktion benötigt. Ein optimistischerer Blick auf die Weltwirtschaft kann daher dem Silberpreis Auftrieb geben.