Beim allgemeinen Interesse an Gold-Futures gab es in der Woche zum 18. August bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) zum vierten Mal in Folge ein Minus zu vermelden. Diesmal war ein Rückgang von 553.300 auf 544.000 Futures (-1,7 Prozent) registriert worden. Sowohl bei Großspekulanten (Non-Commercials) als auch bei Kleinspekulanten (Non-Reportables) konnte man im Berichtszeitraum einen gedämpften Optimismus beobachten. Mit der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten ging es allerdings nur leicht nach unten. Hier stellte sich ein marginales Minus von 268.300 auf 267.800 Kontrakte (-0,2 Prozent) ein.
Große Terminspekulanten zeigten sich zurückhaltender und haben auf Wochensicht ihr Long-Engagement mit 4.500 Futures stärker zurückgefahren als ihr Short-Exposure (minus 4.000 Kontrakte). Dies hat deren Netto-Long-Position von 224.100 auf 223.500 Futures (-0,3 Prozent) leicht absinken lassen. Eine ähnliche Entwicklung stellte sich unter den Kleinspekulanten ein. Ihre Netto-Long-Position stagnierte im Berichtszeitraum bei 44.300 Kontrakten. Dies passte ins Gesamtbild, schließlich tendierte der Goldpreis nach der diesjährigen Kursrally ebenfalls erst einmal seitwärts. Dies trifft auch auf die gehaltene Goldmenge des weltgrößten Gold-ETFs SPDR Gold Shares zu. Sie verharrte in der vergangenen Woche oberhalb von 1.252 Tonnen. Somit blieben nennenswerte Gewinnmitnahmen weiterhin aus.
Gold: Aufwärtsdrang gerät ins Stocken
In der abgelaufenen Handelswoche bewegte sich der Goldpreis in einer Tradingrange von fast 100 Dollar. Einen kräftigen Satz nach oben machte das gelbe Edelmetall, nachdem bekanntgeworden war, dass der US-Milliardär Warren Buffett über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway während des zweiten Quartals knapp zwölf Millionen Aktien des kanadischen Goldminenunternehmens Barrick Gold erworben hat. Dieses indirekte Goldinvestment beläuft sich auf 564 Millionen Dollar und zählt damit zu den kleineren Portfolio-Positionen von Berkshire Hathaway. Dennoch schlug die Meldung ausgesprochen "hohe Wellen", schließlich war Buffett in den vergangenen Jahrzehnten vor allem als "Gold-Basher" in Erscheinung getreten und hat es regelmäßig als "nutzlos" bezeichnet. Wenn ein solch erfahrener Investor wie Buffett seine Meinung wechselt, hat dies eine enorme Signalwirkung. Doch damit nicht genug: In Q2 verkaufte Buffett sein komplettes Aktienpaket an der US-Investmentbank Goldman Sachs und trennte sich zudem im großen Stil von Aktien folgender US-Banken: JPMorgan Chase, Wells Fargo und PNC. Wenn dies kein Omen ist?
In diesem Jahr korrigierte der Goldpreis lediglich zweimal mit Rücksetzern in Höhe von mehr als 200 Dollar. Einmal im März, als corona-bedingt Investoren praktisch alles verkauft hatten, um Liquidität zu schaffen. Das andere Mal sorgten Anfang August markante Gewinnmitnahmen für erhöhte Unsicherheit. Doch die Mehrheit der Investoren interpretierten diese Rückschläge stets als Einstiegsgelegenheit. Auch unter charttechnischen Aspekten entstand dadurch kein größerer Schaden, schließlich blieb der langfristige Aufwärtstrend trotz des jüngsten Absackers weiterhin intakt. Den Blick nach unten gerichtet, verläuft oberhalb von 1.900 Dollar einen leichte Unterstützungszone. Sollte sie nicht halten, wäre der nächste Boden im Bereich von 1.800 Dollar angesiedelt. Deutlich unter 1.700 Dollar sollte der Krisenschutz aber möglichst nicht fallen. Dann wäre nämlich eine massive Unterstützung verletzt worden und es würde ein Unterschreiten der langfristigen 200-Tage-Linie drohen. Derzeit sieht es ab eher danach aus, dass das Edelmetall Atem für den nächsten Angriff auf das oberhalb von 2.000 Dollar markierte Rekordhoch holt.