Ein Grammer-Sprecher verwies darauf, dass sich einige Oberklasse-Hersteller bereits seit dem ersten Halbjahr wegen des Einstiegs des umstrittenen Großaktionärs Hastor mit neuen Aufträgen zurückhielten. Ein Daimler-Sprecher äußerte sich nicht.
Insgesamt dürfte das Ordervolumen bei Grammer damit in diesem Jahr auf weniger als eine (2016: 1,2) Milliarde Euro sinken, eine halbe Milliarde weniger als geplant. Das lasse sich nicht wettmachen. Auch die Kapazitäten in der Entwicklung und im Vertrieb müssten angepasst werden; das werde in diesem Jahr zehn Millionen Euro kosten. Der angepeilte operative Gewinn (Ebit) von 85 Millionen Euro sei damit nicht mehr erreichbar. Er werde aber über dem Vorjahreswert von 68 Millionen Euro liegen.
Die eingetrübten Aussichten ließen den Grammer-Aktienkurs um 14 Prozent auf 48,15 Euro einbrechen.
Die bosnische Familie Hastor, die mehr als 20 Prozent an Grammer hält, liegt über ihren Autozulieferer Prevent mit mehreren Autobauern im Streit. Im vergangenen Jahr hatte eine öffentliche Auseinandersetzung mit Volkswagen dort zeitweise die Produktion lahmgelegt.
rtr