Der drohende Staatsbankrott Griechenlands dürfte den Dax -Anlegern auch in der neue Woche unruhige Nächte bereiten. Die Lage spitzt sich zu, denn die Zeit für die Regierung in Athen wird knapp. Am 30. Juni sind Zahlungen in Milliardenhöhe fällig, außerdem endet dann das aktuelle Hilfsprogramm. "Das Risiko eines griechischen Euro-Austritts ist gewachsen, wir sehen die Wahrscheinlichkeit nun bei 40 Prozent," konstatiert Helaba-Analyst Christian Apelt. Alle Augen richten sich jetzt auf einen für Montag geplanten Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone.

EU-Ratspräsident Donald Tusk hatte das Treffen auf höchster Ebene einberufen, nachdem Beratungen der Euro-Finanzminister in Luxemburg am Donnerstagabend kein Ergebnis brachten. . "Es ist ein stetes Hoffen und Bangen", sagte ein Händler. Das nervöse Auf und Ab am deutschen Aktienmarkt dürfte sich daher fortsetzen. Auf Wochensicht verlor der Dax bis Freitagmittag 0,8 Prozent auf rund 11.100 Zähler.

Zuspitzen könnte sich die Lage ab Montag auch durch einen möglichen "Bank-Run" der Griechen. Immer mehr räumen Geld von ihren Konten, um für eine mögliche Staatspleite gerüstet zu sein. Dies schürte Sorgen um die Liquidität der griechischen Banken.

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BUNTER REIGEN VON KONJUNKTURDATEN



Abseits des Hellas-Dramas stehen in der neuen Woche zahlreiche Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks auf der Agenda. Die Einkaufsmanagerindizes aus dem Euro-Raum (Dienstag) werden Anleger vor allem daraufhin abklopfen, ob die Wirtschaft weiter an Fahrt gewinnt. Analysten gehen allerdings nicht von einer starken Aufwärtsbewegung aus. Ebenfalls Beachtung finden dürfte der Ifo-Index am Mittwoch - zuletzt hatte sich die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Firmen erstmals seit Oktober leicht eingetrübt.

In den USA richtet sich die Aufmerksamkeit unter anderem auf die Auftragseingänge langlebiger Güter (Dienstag), das US-BIP (Mittwoch) wie auch auf die Zahlen zum US-Einkommen und zum Konsum (Donnerstag). Eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung gilt als Grundvoraussetzung für die geplante Zinswende. Zuletzt hatte sich die US-Notenbank Fed noch nicht auf einen genauen Zeitpunkt für die erste Zinserhöhung festlegen wollen und die Wall Street damit gestützt. Der Dow-Jones-Index gewann bis Donnerstag auf Wochensicht 1,2 Prozent.

KAUM TERMINE AUF UNTERNEHMENSSEITE



Auf Unternehmensseite dürfte es in der neuen Woche recht ruhig zugehen. Einzelne Firmen aus der zweiten und dritten Reihe öffnen ihre Türen für die Aktionäre und laden wie das Biotechunternehmen Qiagen (Dienstag) oder der Autovermieter Sixt (Mittwoch) zur Hauptversammlung.

Reuters