Ein neuer Meilenstein für den DAX: Erstmals in seiner Geschichte ist der wichtigste deutsche Aktienindex über die Marke von 16.000 Punkten gestiegen. Vor etwas mehr als 33 Jahren ist der DAX bei 1163 Punkten gestartet. Im Schnitt hat das Barometer seitdem pro Jahr mehr als acht Prozent an Wert gewonnen. In diesem Tempo verdoppelt man sein Geld alle neun Jahre.

Mitten in der Rekordrally steht der DAX vor der größten Umwälzung seiner Geschichte: Die Deutsche Börse als Indexhüter hat die Regeln überarbeitet. Das Versprechen: höhere Qualität und internationale Standards. Natürlich soll der neue DAX die Renditechancen weiter verbessern. Die auf den ersten Blick spektakulärste Veränderung ist die Zahl der Mitglieder: Zehn zusätzliche Unternehmen werden aufgenommen. Welche das genau sind, entscheidet die Deutsche Börse Anfang September. Die 40 nach Marktkapitalisierung größten bilden den neuen DAX. Basis ist die Rangliste Ende August.

Schon jetzt zeichnet sich ein klares Bild ab: Die 30 aktuellen Mitglieder bleiben alle dabei. Die besten Chancen auf die neuen Plätze haben Airbus, Zalando, Siemens Healthineers, Symrise, Hellofresh und Porsche. Diese sechs gehören auf Basis der Juli-Daten sogar zu den Top 30. Auch Brenntag und Sartorius haben einen deutlichen Abstand zur kritischen Schwelle.

Spannend wird der Kampf um die verbliebenen beiden Plätze: Puma und Beiersdorf belegen nach letztem Stand die Plätze 39 und 40. Vor allem für den Kosmetikhersteller wird es auf der Zielgeraden eng. "Qiagen liegt nur knapp hinter Beiersdorf, auch LEG Immobilien hat noch Außenseiterchancen", kalkulieren die Analysten von Stifel Europe.

Nicht auf der Kandidatenliste steht übrigens Biontech. Die Mainzer Biotechfirma, die dank ihres Corona-Impfstoffs zum Börsenstar geworden ist, wäre mit einem Wert von zuletzt knapp 75 Milliarden Euro eines der zehn größten deutsche Unternehmen. Biontech aber hat seine Hauptnotierung in den USA und fällt für die deutschen Indizes durch das Raster. Auch wenn der DAX ab dem Stichtag 20. September größer wird, gibt es allein durch die Aufstockung natürlich keine Kurssprünge. Um Platz für die Neulinge zu schaffen, wird das Gewicht der Altmitglieder entsprechend reduziert.

Die Aufsteiger werden den DAX verändern: Der Index wird jünger und bunter. Zalando wurde im Jahr 2008 gegründet, Hellofresh sogar erst 2011. Beide notieren künftig auf dem Kurszettel neben Urgesteinen wie Siemens und BASF, deren Geschichte bis tief in das 19. Jahrhundert hineinreicht.

Zugleich ändert sich der Branchenmix: Zalando und Hellofresh sind Internethändler, Siemens Healthineers und Sartorius kommen aus dem Gesundheitssektor. Am meisten profitieren würde dank Airbus der schon jetzt im DAX starke Industriesektor.

Die Macht der Riesen

Deutschland hat anders als die USA oder Großbritannien wenige Großkonzerne, dafür viele starke Mittelständler. Das spiegelt sich auf dem Börsenparkett wider: Die Schwergewichte Linde, SAP und Siemens werden mit deutlich mehr als 100 Milliarden Euro bewertet. Danach werden die Zahlen schnell kleiner. Schon Vonovia im Mittelfeld schafft nur noch 34 Milliarden Euro Marktkapitalisierung. Covestro als der kleinste der aktuellen DAX-Titel wird an der Börse auf zehn Milliarden Euro taxiert. Größe ist im DAX wichtig, weil die Mitglieder nach der Marktkapitalisierung ihrer frei handelbaren Aktien gewichtet werden. Das bedeutet: Auch im neuen DAX wird die Kursentwicklung stark von wenigen Riesen bestimmt. Die zehn Neuen stellen nur 13 Prozent des Index, hat unlängst die DZ Bank errechnet. Mit 4,7 Prozent entfiele demnach der größte Teil davon auf Airbus. Die anderen Aufsteiger werden alle zusammen weniger Einfluss haben als Linde oder SAP allein. Der neue DAX wird dem alten also sehr ähnlich sein, aber schon kleine Änderungen können einen positiven Effekt auf die Wertentwicklung haben. In einer Rückrechnung der Deutschen Börse hätte der DAX mit 40 Mitgliedern eine leicht bessere Rendite erzielt.

Einen größeren Einfluss als die Aufstockung könnten auf längere Sicht andere, eher bürokratisch anmutende Änderungen haben. Die vielleicht wichtigste, aber auch eine umstrittene Neuerung: Aufsteiger müssen mindestens zwei Jahre in Folge Gewinn erzielt haben. Allzu streng will die Börse an dieser Stelle aber nicht sein. Als Kennziffer wird das Ebitda herangezogen, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Das wird also auch Unternehmen mit negativem Nettoergebnis den Sprung in den Index erlauben. Das Dilemma der Deutschen Börse: Einerseits sollen Qualitätsstandards durchgesetzt werden, zugleich will man auf schnelles Wachstum ausgelegte Unternehmen nicht ausschließen. Darum das Ebitda als Kompromiss.

Viele der neuen Regeln sind eine Reaktion auf den größten Skandal der DAX-Geschichte - die Pleite von Wirecard. Trotz jahrelanger Bilanzmanipulationen wurde die Techfirma in den DAX aufgenommen. Als der Skandal aufflog, dauerte es Wochen, bis die Aktie aus dem Index ausgeschlossen wurde. Mit dem neuen Regelwerk könnte die Börse schneller reagieren: Unternehmen müssen Quartals- und Geschäftsberichte fristgerecht abgeben. Reguläre Überprüfungen gibt es nicht nur im September, sondern jetzt auch im März. Ein Prüfungsausschuss im Aufsichtsrat wird für alle Mitglieder Pflicht. Einen perfekten Schutz vor einer neuen Wirecard kann es nicht geben, zumindest aber könnte die Börse jetzt schneller reagieren und damit Kursverluste für den Index verhindern.

Geschäftsmodell DAX

Für die Deutsche Börse steht bei der Reform viel auf dem Spiel: Der DAX ist für die Frankfurter ein wichtiges Produkt, mit dem Geld verdient wird. So müssen Vermögensverwalter, die einen ETF auf den DAX anbieten, eine Lizenzgebühr an die Deutsche Börse zahlen. Die Höhe richtet sich dabei nach dem im Fonds investierten Vermögen. Das bedeutet: Je populärer der DAX ist, desto mehr Geld kommt in die Kasse der Deutsche Börse. Kursverluste etwa durch den Wirecard-Absturz schmerzen auch den Indexhüter. Eine weitere Einnahmequelle des Finanzkonzerns sind Derivate auf den DAX. Bei diesen Produkten hängt die Höhe der Lizenzgebühren vom Handelsvolumen ab. Insgesamt erlöste die Deutsche Börse mit ETF- und Börsenlizenzen aller Indizes der DAX- und Stoxx-Familie im vergangenen Jahr über 69 Millionen Euro.

Für die Unternehmen ist die Beförderung in den Leitindex vor allem ein Imagegewinn. Auswirkungen auf das Tagesgeschäft sind nicht zu erwarten. Ein höheres Handelsvolumen der Aktie macht es aber leichter, bei Bedarf über die Ausgabe neuer Papiere frisches Kapital hereinzuholen. Bei Symrise würde man sich über einen DAX-Aufstieg freuen, vor allen Dingen wolle man nachhaltig und gesund wachsen, heißt es aus dem Unternehmen.

Für Indexfonds ist die DAX-Aufstockung zunächst eine Herausforderung. Vermögensverwalter wie Blackrock bilden bei einem ETF den Index so genau wie möglich nach. Das bedeutet, dass exakt zum Stichtag im September umgeschichtet wird: Aktien der Aufsteiger werden gekauft, bei den bestehenden Mitgliedern wird reduziert.

Um die Liquidität in den einzelnen Titeln am Tag der Umstellung zu sichern, arbeiten ETF-Anbieter mit Brokern und Investmentbanken zusammen. Da die Deutsche Börse die neuen Mitglieder lange vor der tatsächlichen Umstellung bekannt gibt, sollte es keine Kapriolen geben. Aktive gemanagte Fonds dürften die großen Nebenwerte ohnehin schon in ihren Depots haben.

Familientreffen im DAX

Der neue DAX wird einige Kuriositäten bieten: Volkswagen wird doppelt vertreten sein - über die Vorzugsaktie und indirekt über Porsche. Der Aufsteiger trägt zwar den Namen der Sportwagenmarke, ist aber eine Investmentgesellschaft, deren klar größte Beteiligung die Mehrheit der VW-Stammaktien ist. Auch wenn die Kurse von VW und Porsche nicht immer parallel laufen, ist für beide das operative Geschäft von Volkswagen der wichtigste Antreiber.

Siemens ist im neuen DAX sogar dreifach vertreten: Neben dem Mutterkonzern ist im März bereits Siemens Energy aufgestiegen, jetzt kommt der Medizintechniker Healthineers dazu. Die beiden Töchter sind noch immer eng mit der Mutter verbunden. Siemens hält rund ein Drittel der Energy-Aktien, sogar drei Viertel an Healthineers. Eine ähnliche Konstruktion gibt es im DAX bereits mit Fresenius und Fresenius Medical Care. Dort beeinträchtigt die Geschäftsentwicklung der Tochter stets auch den Aktienkurs des Mutterkonzerns. Solche Querverbindungen widersprechen eigentlich der Idee eines Aktienindex, wurden bei der DAX-Reform aber nicht thematisiert.

Der neue MDAX

Verlierer der Reform ist, zumindest auf den ersten Bick, der MDAX: Die Zahl der Mitglieder sinkt auf 50. Rund ein Drittel der Marktkapitalisierung geht verloren. Auch in diesem Fall ändert das allein nicht den Indexstand, da die verbleibenden Mitglieder zum Stichtag entsprechend höher gewichtet werden. Der Charakter des Index aber verändert sich durch die Reform stärker als beim DAX. Das bringt Unsicherheiten, könnte sich letztlich trotzdem für Investoren auszahlen: "Der Index wird wieder seinem Ruf als Index der mittelgroßen Werte gerecht", argumentiert die DZ Bank.

Aktien kleiner Unternehmen entwickeln sich auf lange Sicht meist besser als die der Riesen. Das lässt sich erklären: Kleine Unternehmen sind oft in Nischen positioniert und können dort leichter große Wachstumsraten erzielen als Schwergewichte. Diesen stehen sich durch bürokratische Strukturen oft selbst im Weg. In der Rückrechnung der Deutschen Börse hätte sich auch der MDAX in der neuen Struktur etwas besser entwickelt, als er es in der aktuellen Aufstellung tatsächlich getan hat. Das spricht dafür, dass der MDAX auch in der neuen Form der heimliche Held am deutschen Aktienmarkt bleibt.

Die zehn DAX-Aufsteiger stehen derweil vor einer anderen Bewährungsprobe: Sie müssen gegen den DAX-Fluch ankämpfen. Neulinge haben nach dem Aufstieg auffallend oft eine schwache Performance abgeliefert. Siemens Energy, der bislang letzte Aufsteiger, hat seit Aufnahme im März rund 20 Prozent eingebüßt. Das Dilemma: Um in normalen Zeiten aufzusteigen, müssen die Neuen deutliche Kursgewinne erzielt haben. Viele haben ihr Potenzial darum bereits im MDAX ausgeschöpft. Da aber dieses Mal der DAX einfach nur erweitert wird, sind jetzt keine außergewöhnlichen Kurssprünge nötig. Die Redaktion hat die zehn (wahrscheinlichen) Aufsteiger genauer unter die Lupe genommen.
 


Die Neuen

Der DAX wird im September auf 40 Mitglieder erweitert. Auf Basis der jüngsten Daten würden die in den Bildern oben dargestellten Unternehmen aufsteigen. Größter Neuling wird der Flugzeughersteller Airbus. In der Bilderleiste wird die Marktkapitalisierung der Unternehmen aufgeführt. Diese Zahl entspricht nicht in jedem Fall der Rangliste der Deutschen Börse, da diese nur die frei handelbaren Aktien berück- sichtigt.
 


Der Sauber-DAX wird aufpoliert:

Rendite mit reinem Gewissen: Investments, bei denen Geld in Unternehmen fließt, die die Umwelt nicht zu stark belasten und soziale Standards einhalten, sind populär. Weltweit ist das verwaltete Vermögen solcher ESG-Produkte im vergangenen Jahr auf mehr als 35 Billionen Dollar gestiegen. Bis 2025 dürften es bereits über 50 Billionen werden, kalkulieren die Analysten von Bloomberg Intelligence. Die Abkürzung ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung).

Bei der DAX-Reform wurde auf ESG-Vorgaben verzichtet. Selbst das ursprünglich angedachte Ausschlusskriterium "umstrittene Waffen" wurde nicht in das finale Regelwerk aufgenommen. Darum wird Airbus trotz seiner Waffengeschäfte in den neuen DAX aufsteigen. Gegen die Klausel hatte sich unter anderem das Deutsche Aktieninstitut ausgesprochen: Es gehöre nicht zu den Aufgaben des Aktienindex, Geschäftsmodelle von Unternehmen vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Debatten zu bewerten.

Als Alternative für sensible Investoren hat die Deutsche Börse eine DAX-Variante geschaffen, die strengere Kriterien anlegt, aber ein ähnliches Risiko- und Renditeprofil verspricht: den DAX ESG Target Net Return. Aktuell umfasst dieser Index genau wie das Original 30 Mitglieder, aber nicht die gleichen wie der klassische DAX. Ausgeschlossen sind Unternehmen, die bei Geschäften mit umstrittenen Waffen, Kernenergie, Kraftwerkskohle, Rüstungsgüter, Tabakproduktion, Kleinwaffen und Ölsand Schwellenwerte überschreiten. Der Bann trifft die Energiekonzerne Eon und RWE sowie den Flugzeughersteller MTU Aero Engines. Als Ersatz sind Brenntag, Symrise und Zalando nachgerückt. Parallel zur DAX-Erweiterung wird auch der ESG Target auf 40 Mitglieder aufpoliert.

Die Deutsche Börse hat noch einen zweiten, etwas breiteren ESG-Index mit deutschen Aktien auf dem Markt: den DAX 50 ESG. Die Ausschlusskriterien dort sind ähnlich, die Zahl der Mitglieder ist aber größer. Draußen bleiben in diesem Fall Airbus, Eon, RWE und MTU. Ebenfalls auf der schwarzen Liste stehen Jenoptik, Rheinmetall und Uniper.

Anleger, denen die geringen Abweichungen zum klassischen DAX wichtig sind, können in beide ESG-Indizes über Indexfonds investieren. Lyxor bietet einen ETF auf den DAX 50 ESG, der die Dividenden der Indexmitglieder ausschüttet (ISIN: DE 000 ETF 909 0).

Der iShares DAX ESG (ISIN: DE 000 A0Q 4R6 9) bildet den DAX ESG Target ab. Dividenden werden bei diesem Produkt sofort wieder investiert.
 


INVESTOR-INFO

Airbus

Neustart geglückt

Das Geschäft des Flugzeugherstellers erholt sich nach dem Corona-Schock schneller als erwartet. Für das laufende Jahr strebt Airbus einen mit zwei Milliarden Euro positiven Cash-flow an. 600 Verkehrsflugzeuge sollen an die Kunden übergeben werden. Die Nachfrage nach Modellen wie der A320-Familie dürfte hoch bleiben, da neue Maschinen im Unterhalt billiger und umweltschonender sind. Airbus hat die Krise genutzt, um Kosten zu senken. Das sollte sich langfristig auszahlen.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 135,00 Euro
Stoppkurs: 79,00 Euro

Beiersdorf

Defensive Qualitäten

Der Einstand des neuen Chefs ist gelungen: Für das erste Halbjahr präsentierte Vincent Warnery Umsatz und Gewinn über Analystenerwartung. Trotz steigender Rohstoffkosten dürfte Beiersdorf seine Margenziele in diesem Jahr erreichen. Der mit Abstand größte Umsatzbringer ist die Marke Nivea. Mehr Wachstumspotenzial liegt bei der Luxusmarke La Prairie. Ein defensives Investment mit begrenztem Überraschungspotenzial.

Empfehlung: Beobachten
Kursziel: 115,00 Euro
Stoppkurs: 88,00 Euro

Brenntag

Formel verbessert

Der weltgrößte Chemikalienhändler ist Bindeglied zwischen Chemieproduzenten und weiterverarbeitender Industrie. Dank Kunden aus vielen Branchen, darunter Pharma und Nahrungsmittelindustrie, ist das Geschäft relativ zuverlässig. Durch Übernahmen dürfte Brenntag seine Marktstellung weiter verbessern. Ein Effizienzprogramm soll den operativen Gewinn um jährlich 220 Millionen Euro verbessern. Aktie bleibt aussichtsreich.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 98,00 Euro
Stoppkurs: 69,00 Euro

Hellofresh

Spannendes Menü

Mit den Kochboxen von Hellofresh können Kunden Mahlzeiten zu Hause zubereiten. Das bringt etwa Berufstätigen wertvolle Zeitersparnis. Die Pandemie hat das Geschäft angetrieben. Und es läuft weiter gut: Im zweiten Quartal verbesserten die Berliner die Erlöse um 67 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro. Die Zahl der Kunden stieg von 4,2 auf 7,7 Millionen. Jetzt muss Hellofresh zeigen, dass man die in der Pandemie gewonnenen Kunden halten kann. Riskant, aber mit Potenzial.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 110,00 Euro
Stoppkurs: 68,00 Euro

Porsche Vz.

Volkswagen mit Rabatt

Die Beteiligungsgesellschaft will in Unternehmen "entlang der automobilen Wertschöpfungskette" investieren. Kerninvestment sind 53,3 Prozent der Stammaktien von Volkswagen. Diese gibt es innerhalb von Porsche mit Bewertungsabschlag. Dem stehen diverse Rechtsstreitigkeiten entgegen, unter anderem durch den Dieselskandal. Aktuell leidet die Autobranche unter Chipmangel. Darum hat auch die Porsche-Aktie an Schwung verloren. Das Papier ist jedoch günstig.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 100,00 Euro
Stoppkurs: 69,00 Euro

Puma

Noch viel Luft

Die Sportartikelfirma profitiert wie der nach Umsatz deutlich größere Rivale Adidas von Modetrends: Turnschuhe und sportliche Kleidung sind auch im Alltag und bei Frauen sehr populär geworden. Werbepartnerschaften mit Promis aus Sport und Kultur schärfen das Profil der Marke. Vor allem in den aufstrebenden Schwellenländern ist das Wachstumspotenzial groß. Im Vergleich zu Adidas fehlt Puma Marktmacht, dafür kann man als kleiner Herausforderer leichter wachsen. Eine Aktie mit Potenzial zum Dauerläufer.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 125,00 Euro
Stoppkurs: 84,00 Euro

Sartorius Vz.

Starker Lauf

Der Laborausrüster und Pharmazulieferer profitiert von der großen Nachfrage nach Corona-Tests und in der Impfstoffproduktion. Auch die anderen Geschäfte von Sartorius laufen gut. Die operative Marge liegt mit 34 Prozent auf einem hohen Niveau. Nach dem kräftigen Gewinnanstieg im laufenden Jahr dürfte die Dynamik aber abkühlen. Angesichts der hohen Bewertung der Vorzugsaktie steigt damit das Risiko. Die Aktie hat unser Kursziel fast erreicht. Halten.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 600,00 Euro
Stoppkurs: 440,00 Euro

Siemens Healthineers

Attraktive Mischung

Der Medizintechniker hat in seiner Diagnostiksparte durch Corona-Schnelltests ein lukratives Sondergeschäft. Das Geschäft mit Laborstraßen und Computertomografen erholt sich nach der Pandemie-Schwäche. Der Kauf der auf Strahlentherapie spezialisierten US-Firma Variant wirkt sich bereits positiv auf das Konzernergebnis aus. Neues zur Strategie soll es im November auf einem Kapitalmarkttag geben. Die Healthineers sind die derzeit attraktivste Aktie der Siemens-Familie.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 70,00 Euro
Stoppkurs: 52,00 Euro

Symrise

Guter Geschmack

Geschmack und Duft sind für Konsumenten ein wichtiges Argument bei der Kaufentscheidung. Symrise liefert die entsprechenden Zusatzstoffe. Die Niedersachsen sind in ihrem Bereich Marktführer unter anderem bei Baby- und Tiernahrung. Viele Kunden kommen aus defensiven Branchen, das stabilisiert auch das Geschäft von Symrise. Analysten trauen dem Unternehmen in den kommenden Jahren ein Umsatzwachstum von sechs Prozent zu, ein Gewinnplus von acht bis neun Prozent. Die Aktie bleibt kaufenswert.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 150,00 Euro
Stoppkurs: 95,00 Euro

Zalando

Solider Handel

Die Pandemie hat das Wachstum des Onlinehandels beschleunigt. Jetzt dürfte sich das Geschäft auch bei Zalando normalisieren. Dadurch wird es schwerer, die hohen Erwartungen zu erfüllen. Zuletzt hatten die Berliner erklärt, das bereinigte Ebit werde in diesem Jahr in der oberen Hälfte der Spanne zwischen 400 und 475 Millionen Euro liegen. Das enttäuschte Analysten, die 479 Millionen einkalkuliert hatten. Auf lange Sicht bleibt die Aktie attraktiv, derzeit ein Halten.

Empfehlung: Beobachten
Kursziel: 105,00 Euro
Stoppkurs: 72,00 Euro

DWS Aktien Strategie Dtl.

Guter Deutschland-Mix

Dieser Aktienfondsklassiker - er ist seit 1999 auf dem Markt - setzt üblicherweise zu 60 Prozent auf DAX-Aktien und zu 40 Prozent auf deutsche Nebenwerte. Bereits jetzt sind die DAX-Aufstiegskandidaten Airbus sowie Porsche in den Top Ten des Portfolios zu finden. Am stärksten gewichtet sind dort SAP, Allianz und Deutsche Post. Mit seinem Anlagemix erzielte der Fonds über die vergangenen drei und fünf Jahre sehr gute Renditen und platzierte sich klar vor dem DAX.

Xtrackers DAX ETF

Günstig den Index kaufen

Für 0,09 Prozent Gebühr pro Jahr können Anleger mit dem Xtrackers DAX ETF kostengünstig in den deutschen Standardwerteindex investieren. ETFs wie dieser vollziehen die Kursentwicklung des zugrunde liegenden Börsenbarometers eins zu eins nach - natürlich auch Änderungen bei den Indexmitgliedern. Wer lieber auf sämtliche Aktien des künftig verschlankten MDAX setzen möchte, findet im iShares MDAX ETF (ISIN: DE 000 593 392 3) das passende Investment. Die jährliche Gebühr beträgt hier 0,51 Prozent.