Während die Mehrheit der Analysten optimistisch für den US-Markt ist, ahnt einer für das Börsenjahr 2023 Schlimmes. Von Emmeran Eder
Die Mehrheit der vom Finanzinformationsdienst Bloomberg befragten Finanzanalysten erwartet dieses Jahr einen steigenden S&P 500. Im Durchschnitt um sechs Prozent. Allerdings gibt es auch einen Super-Bären darunter. Michael Kantrowitz vom Brokerhaus Piper Sandler & Co. Der war im Vorjahr immerhin einer der Finanzprofis, die das Börsenjahr mit am besten vorhersagte.
Kantrowitz prognostiziert, dass der S&P 500 2023 um 16 Prozent auf 3225 Punkte fällt. Damit hat er von allen befragten Analysten das niedrigste Kursziel angegeben. Sollte die Vorhersage zutreffen, wäre es zum ersten Mal seit 2002, dass es zwei negative Jahre in Folge mit einem zweistelligen Kursverlust gibt.
Inflationsbekämpfung steht weiter im Vordergrund
Kantrowitz ist der Meinung, dass die Börse damit konfrontiert sei, dass die FED weiterhin die Inflation bekämpfen müsse. Da es dauere, bis die höheren Kreditzinsen sich auf die Wirtschaft auswirkten, dürfte diese die Unternehmensgewinne noch länger belasten. „Wir befinden uns in vielerlei Hinsicht in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld“, meint Kantrowitz.