Insgesamt 22 DAX-Unternehmen verdienten im Berichtszeitraum mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Hinzu kommen vier weitere Mitglieder, deren Ergebnis im Rahmen des Marktkonsens lag. Insofern kam es auf der Gewinnseite lediglich in vier Fällen zu einer Enttäuschung. Zu diesem Quartett zählt die Deutsche Post. Wegen der kriselnden Frachtsparte verbuchten die Bonner beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern einen Rückgang von einem Prozent, während das Gros der Analysten eine Steigerung auf dem Zettel hatte. Auf der Umsatzseite konnte die Post die Erwartungen dagegen übertreffen.

An der obersten Stelle der Gewinn- und Verlustrechnung ziehen sich starke Wachstumsraten wie ein roter Faden durch den Leitindex - nicht ein Unternehmen, für das eine Quartalsschätzung vorlag, verfehlte den Konsens. Dabei spielte die Euro- Abwertung vielen Konzernen voll in die Hände. Beispielsweise verbuchten BMW, Daimler und Volkswagen von Januar bis März ein Erlöswachstum von durchschnittlich knapp 14 Prozent. Die beiden erstgenannten Autobauer meldeten für Absatz, Umsatz und Ergebnis sogar Bestmarken.

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Gesundheitskonzern in Top-Form

Rekordzahlen präsentierte auch Fresenius. Gute Geschäfte in der Generikasparte verhalfen dem Gesundheitskonzern zu einem Umsatz- und Ergebnissprung. "Wir erwarten, dass sich die positive Geschäftsentwicklung in den kommenden Quartalen fortsetzt, und erhöhen daher den Konzernergebnisausblick für das Gesamtjahr", kommentierte Vorstandschef Ulf Schneider den Zwischenbericht. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die Fresenius- Aktie im bisherigen Jahresverlauf deutlich besser abschneidet als der DAX.

Gleiches gilt für Bayer, Continental, Deutsche Börse, Infineon, K + S, Lanxess und ThyssenKrupp. Diese Unternehmen schraubten die Jahresprognose für 2015 ebenfalls nach oben. Alle anderen Mitglieder des Leitindex hielten an den bisher ausgegebenen Zielen fest. Angesichts einer derart positiven Berichtssaison überrascht die jüngste Schwächephase beim DAX - gegenüber dem Allzeithoch vom 10. April gab der Index bis zu knapp ein Zehntel nach. Neben den Turbulenzen am Rentenmarkt und dem Dauerthema Griechenland spielt hier der Euro eine Rolle. Auf Sicht von einem Monat machte er in Relation zum US-Dollar 4,6 Prozent gut. Die Folge: Im laufenden zweiten Quartal könnte der Rückenwind für die Großkonzerne von der Währungsseite etwas nachlassen.

WH