Da das Marktumfeld weiterhin volatil sei, bleibe jedoch abzuwarten, ob die positive Entwicklung des Auf­tragseingangs und des Umsatzes nachhaltig sei, oder es sich um kurzfristige Nachholeffekte handele.

Aktuell gehe das Rational-Management unverändert davon aus, dass der Umsatz 2021 im Vergleich zum Vorjahr im mittleren einstelligen Bereich zulegen werde. Sollte sich der Umsatz weiter positiv entwickeln, die günstige Kostensituation des ersten Quartals fortbestehen und Risiken wie etwa Lieferengpässe bei Elektronikbauteilen und damit verbundene Produktions­stopps nicht in vollem Umfang eintreten, werde die Ebit-Marge über der des Vorjahres liegen, hieß es weiter. Die Aktie legte kurz nach Handelsbeginn fast 5 Prozent zu.

Im ersten Quartal gingen zwar die Umsätze im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 167,7 Millionen Euro zurück, der Gewinn vor Zinsen und Steuern legte aber auch dank geringerer Kosten um 24 Prozent auf 32,2 Millionen Euro zu. Die entsprechende operative Gewinnmarge (Ebit-Marge) im Quartal stieg auf 19,2 Prozent nach 14,3 Prozent im Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 24,4 Millionen Euro hängen - das waren 46 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Laut Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank fiel die Profitabilität im ersten Quartal dank eines Umsatzsprungs im März deutlich besser aus als erwartet. Diese jüngste Entwicklung stimme zuversichtlich, dass die Konjunkturerholung schneller voranschreiten könnte als bisher prognostiziert. Es gebe aber große Unsicherheiten und Volatilitäten sowie Lieferengpässe bei elektronischen Bauteilen und starke Preissteigerungen bei Rohstoffen und Komponenten.

"Die Gründe für diese Erholung im März sehen wir in der zunehmenden Zahl von Kunden, die nicht mehr beziehungsweise weniger unter Coronaeinschränkungen leiden, dem Investitionsnachholeffekt und den teilweisen massiven Konjunkturprogrammen", sagte Unternehmenschef Peter Stadelmann laut Mitteilung. Zudem verwies er auf den Basiseffekt, da der März 2020 der erste durch Corona beeinträchtigte Monat war.

Im Auftaktquartal entwickelte sich das Geschäfts in den Regionen sehr unterschiedlich. Asien, das als erstes im Jahr 2020 von Corona betroffen war, zeige eine Tendenz zur Normalisierung, hieß es. Der Quartalsumsatz lag in der Region den Angaben zufolge gut ein Viertel über dem Vorjahr. In Nordamerika verringerte sich der Umsatzrückgang dank der Impfstrategie auf unter 10 Prozent, während die Erlöse in Europa und Deutschland jeweils mehr als 10 Prozent schrumpften. Stark von der Coronakrise betroffen ist weiterhin Lateinamerika mit einem Umsatzrückgang von rund einem Fünftel.

Die Pandemie hatte Rational im vergangenen Jahr voll erwischt. Der Umsatz war um 23 Prozent auf 650 Millionen Euro gesunken. Dies schlug deutlich auf das Ergebnis durch, trotz niedrigerer Kosten etwa für den Vertrieb und weniger Dienstreisen. Die entsprechende Ebit-Marge sackte auf 16,4 nach 26,5 Prozent im Vorjahr. Der Gewinn unter dem Strich wurde auf rund 80 Millionen Euro mehr als halbiert.

dpa-AFX