Chart 1 - DAX im Fünf-Minuten-Chart
Die leichten Gewinnmitnahmen vom Mittwoch stoppten bereits an der zweiten schwächeren Unterstützung bei rund 12.020 Punkten - die erste Haltezone bei 12.055/12.065 stabilisierte die Kurse gestern zunächst ebenfalls, musste sich dann aber dem zunehmenden Verkaufsdruck am Nachmittag beugen. Dennoch ist es ein gutes Zeichen, dass Anleger bereits an diesen vergleichsweise unbedeutenden Kaufzonen wieder verstärkt zugreifen.
Nun ist auch eine kurzfristige Aufwärtstrendlinie erreicht, die weitere Nachfrage erzeugen könnte. Spätestens an der darauf folgenden Unterstützung bei etwa 11.950 Punkten ist mit einer Stabilisierung des DAX zu rechnen, nur wenn der Index auch hier nicht gekauft wird, wechselt die kurzfristige Trendprognose von aktuell aufwärts wieder zu seitwärts mit erstem Kursziel dann bei 11.800. Knapp unter der 11.950er-Marke wird morgen auch der Monatsdurchschnittskurs (21-Tage-Linie) des DAX liegen, was erfahrungsgemäß eine Unterstützung verstärkt, auch wenn dieser populäre Mittelwert nicht immer punktgenau wirksam ist.
Von dieser Seite ist der Markt also gut abgesichert, dennoch lässt der Blick auf den Chart nur begrenzt Freude aufkommen. Das liegt vor allem an dem Spielraum auf der Oberseite, der durch eine weitere Trendlinie bereits bei 12.160 Punkten wieder beschränkt ist. Wir erwarten zwar nicht, dass dies einen Bullenmarkt lange stoppen kann, doch Anleger dürften trotz der kurzfristig guten Perspektive auch das langfristige Gesamtbild nicht aus den Augen verlieren. Zur Erinnerung daran zeigen wir heute noch einmal den Wochenchart des Deutschen Aktienindex, mit dem darunter visualisierten Abstand der Kurse zur 200-Tage-Linie in Prozent. Werte um 20, wie wir sie aktuell messen, waren in den vergangenen Jahren stets ein zuverlässiges Signal für eine bevorstehende Konsolidierungsphase des Marktes.
Unser Fazit ist daher zwar positiv, wir sehen aber vor allem Chancen für Trader, die bereits von einem kleineren Kursanstieg in Richtung des bisherigen Allzeithochs bei 12.219 profitieren. Maximal bis 12.370 Punkte reicht das anhand vergangener Schwankungen um die 21-Tage-Linie errechenbare Kurspotenzial des DAX derzeit. Realisieren lässt es sich beispielsweise durch den Einsatz von Hebelprodukten, von denen wir exemplarisch am Ende der Analyse für steigende und fallende Kurse jeweils ein Exemplar herausgesucht haben. Auch ein Klick auf unser Tool unter dem zweiten Chart führt zu entsprechenden Turbo-Papieren, die jedoch nur für sehr spekulative Anleger geeignet sind da sie Kursgewinne und -verluste des DAX um etwa das 40-fache verstärken.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Im Tageschart wird die Flaggenformation der vergangenen Wochen am besten erkennbar. Sie kommt durch die Konsolidierungsphase nach einem steilen Aufwärtstrend zustande und ist grundsätzlich positiv zu werten. Allerdings sollten Anleger nicht auf Grund eines einzelnen Kursmusters reagieren, sondern auch die weiteren Rahmenbedingungen berücksichtigen, insbesondere den überhitzten Marktzustand im Wochenchart (Seite 3).
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Der Markt hat sich inzwischen knapp 20 Prozent von der 200-Tage-Linie nach oben abgesetzt. Die Erfahrungen aus den Jahren 2003, 2007 und 2009 zeigen, dass damit oft das Limit einer Übertreibungsphase erreicht wurde. Erst nach einer längeren Atempause ging es signifikant weiter aufwärts, zumindest in zwei von drei Fällen.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis
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Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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