Der Diesel ist tot. Zumindest ist er in Europa ein Auslaufmodell. Zuletzt bekundete der britische Premierminister Boris Johnson die Absicht, ab 2030 keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen. Nicht nur auf der Straße, sondern auch in der Luft, der Industrie und auf der Schiene findet ein Umdenken statt: So will die Deutsche Bahn zusammen mit Siemens einen Regionalzug entwickeln, der mit Wasserstoff angetrieben wird. Geplant ist ein Probetrieb in Baden-Württemberg: Auf der Strecke zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim soll der Zug ab dem Jahr 2024 zum Einsatz kommen. Es ist eine von vielen Anwendungen, bei denen Wasserstoff eine große Rolle spielen soll. "Unsere Wasserstoffzüge können langfristig Dieselfahrzeuge ersetzen", sagte kürzlich der Chef der Siemens-Zugsparte, Michael Peter.
Vor allem in der Industrie und im Schwerlastverkehr soll Wasserstoff künftig zum Einsatz kommen. Asien könnte dabei eine wichtige Rolle spielen: So begeistern sich Toyota und Hyundai momentan für das Element. Erst vor wenigen Tagen haben die Südkoreaner eine Absichtserklärung mit chinesischen Unternehmen unterzeichnet und wollen bis 2025 rund 4000 mit Brennstoffzellen angetriebene Lkw liefern. Zudem soll Hyundai beim Aufbau eines Ökosystems für Wasserstoff behilflich sein. Vor Kurzem bestellte auch Ineos aus der Schweiz 1600 Fahrzeuge.
Ob Wasserstoff, Wind- oder Solarindustrie: Sauberer Energie gehört die Zukunft. Mit ihrem Green Deal beschloss die Europäische Union bereits vor knapp einem Jahr, dass sie bis 2050 klimaneutral sein will. Der CO2-Ausstoß soll bis dahin auf null heruntergefahren werden. Experten schätzen, dass dafür jährlich 500 Milliarden Euro ausgegeben werden müssen. Auch die Finanzindustrie wittert das große Geschäft. In ESG-Fonds und ETFs fließt viel Geld: Laut dem Bundesverband Invest- ment- und Asset Management (BVI) verzeichneten nachhaltige Fonds von Januar bis September 2020 hierzulande Zuflüsse von 10,8 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 110 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des vergangenen Jahres. Auch bei den ETFs ist der positive Trend eindeutig erkennbar.
Grünes Versprechen: Wasserstoff
Schon lange gilt Wasserstoff als das grüne Versprechen für die Zukunft. Er ist reichlich vorhanden, leicht und stößt kein Kohlenstoffdioxid aus. Allerdings sind dessen Transport und Umwandlung in Energie immer noch sehr teuer. Erst wenn es gelingt, ihn in großen Mengen zu wandeln, wird die Energieform marktfähig.
Das Problem liegt darin, dass der größte Teil der Produktion immer noch auf fossilen Brennstoffen beruht. Dies konterkariert die Absicht der Klimaneutralität, die viele Länder erreichen wollen. Dennoch gibt es viele Vorschusslorbeeren: Die Akti- en von Unternehmen wie Ballard Power, Nel Asa oder Plug Power haben in den vergangenen Monaten eine erstaunliche Rally hingelegt und teilweise astronomische Bewertungen erreicht. Klar ist, dass die künftigen Chancen groß sind. Und je mehr Regierungen sich dem Thema widmen und je höher die Investitionen großer Konzerne sind, desto explosiver entwickelt sich der Markt und desto gerechtfertigter sind dann die Kurse. Klar ist aber auch: Noch lohnt sich die Produktion nur, wenn die Förderung entsprechend hoch ist. Das birgt immer hohe Risiken.
Die Chancen, dass künftig mehr grüner Wasserstoff produziert wird und die Produktion exponentiell steigt, sind gut. Vor allem in Windstrom soll künftig eine Menge Geld fließen. So will die EU vor den Küsten der Länder die Kapazität kräftig ausbauen. Sie soll von heute zwölf bis zum Jahr 2030 auf 60 Gigawatt zulegen. In einer zweiten Stufe bis zum Jahr 2050 soll sie dann sogar 300 Gigawatt betragen. Das entspräche einer neu installierten Leistung von rund 300 Atomkraftwerken. Die Dimensionen sind gewaltig. Und diese Zahlen scheinen nicht aus der Luft gegriffen zu sein. Der Finanzinvestor Blackrock etwa geht davon aus, dass die Offshore-Windenergie in Europa allein bis 2030 um den Faktor sieben wächst.
Dies kann allerdings lediglich dann gelingen, wenn die Küstenländer gemeinsam Lösungen finden. Auch auf dem Land, also onshore, geht die Flaute langsam zu Ende: Nachdem im vergangenen Jahr so wenig Windräder wie lange nicht aufgestellt wurden - hohe Kosten, langwierige Genehmigungsverfahren, immer neue Klageverfahren belasteten den Markt -, scheint es langsam wieder aufwärtszugehen: In den ersten neun Monaten des Jahres wurden knapp 300 Windräder neu installiert. Auch die Aktien aus diesem Sektor zogen zuletzt bereits kräftig an. Sie sollten in den kommenden Monaten weiteren Rückenwind erhalten.
Das gilt ebenso für ausgewählte Titel der Solarwirtschaft. Nur wenn mehr Flächen mit Paneelen bedeckt werden, können die ökologischen Ziele erreicht werden. Das gilt auf der Fläche für die großen Solarparks. Das gilt aber auch für die Stromerzeugung und Nutzung zu Hause. Allein in diesem Jahr stieg die installierte Kapazität bislang um mehr als ein Fünftel. Und die Produktionskosten für die Erzeugung des Sonnenstroms sinken stetig. Immer mehr Hersteller schaffen es, von der Politik unabhängig zu sein.
Das muss letztlich auch das Ziel der Wasserstoffindustrie sein. Doch bis es erreicht wird, ist noch ein langer Weg zu gehen. Anleger sollten bei einem Investment genau hinsehen.
Nachhaltigkeit
ESG - endlich saubere Gewinne
Nachhaltige Investments liegen im Trend. Vor allem jüngere Menschen achten zunehmend darauf, ihr Geld nicht in Unternehmen zu stecken, die Umwelt und Klima belasten. Oft werden Öko-investments und Nachhaltigkeit in einen Topf geworfen. Das ist bis zu einem gewissen Grad richtig, aber eben nicht ganz. Denn zu nachhaltigem Wirtschaften gehört viel mehr, etwa der Verzicht auf die Ausbeutung von Mitarbeitern (vor allem von Kindern) oder ein fairer Umgang mit den Aktionären.
In der Finanzbranche hat sich deshalb für nachhaltige Investments das Kürzel ESG durchgesetzt. Es steht für die englischen Begriffe Environmental, Social und Governance - also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Einige Manager von ESG-Fonds halten etwa Tesla trotz der unbestrittenen Vorreiterrolle in Sachen Elektromobilität für nicht investierbar, weil Vorstandschef Elon Musk das Unternehmen mehr oder weniger absolutistisch führt. Sogar Berkshire Hatahway, die Beteiligungsgesellschaft von Börsenlegende Warren Buffett, wird kritisch gesehen. Die Hauptversammlung in Omaha gilt trotz ihres Kultstatus unter Governance-Gesichtspunkten nicht als vorbildlich. Zwar dürfen die Aktionäre Fragen stellen, aber eine Abstimmung - etwa über eine Dividende - gibt es nicht. Hier hat Buffett Fakten geschaffen, bevor der erste Aktionär den Saal betritt.
Fast alle Fondsgesellschaften achten inzwischen verstärkt auf ESG-Kriterien. Zu den Puristen zählt das norwegische Finanzunternehmen Storebrand, das erst in diesem Jahr in den deutschen Markt eingestiegen ist. Die Skandinavier verstehen sich als aktiver Investor und versuchen Einfluss auf Unternehmen zu nehmen, um diese zu nachhaltigerem Wirtschaften zu bewegen. Für Aufsehen sorgte eine im Sommer von Storebrand veröffentlichte Ausschlussliste, auf der Unternehmen zu finden waren, die gegen die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens lobbyieren, darunter neben den Ölmultis Exxon und Chevron der Bergbaukonzern Rio Tinto und der deutsche Chemieriese BASF.
Wasserstoff: Goldgräberstimmung in der Energiebranche
Wasserstoff kann dafür sorgen, dass die Welt umweltfreundlicher wird. Vor allem dann, wenn er grün ist, also aus erneuerbarer Energie hergestellt wird. Mit ihm würden Stahl- und Chemiewerke weniger CO2 in die Luft blasen. Er könnte Flugzeuge, Schiffe oder Laster antreiben und auch einen Teil der Gebäude heizen. Die EU geht davon aus, dass für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft 470 Milliarden Euro benötigt werden. Erst im Jahr 2050, so schätzt die Internationale Energieagentur, wird grüner Wasserstoff wettbewerbsfähig sein. Bis dahin soll er kräftig gefördert werden.
Profitieren sollten davon viele Unternehmen, die an der Wertschöpfungskette beteiligt sind. So auch der norwegische Spezialist für Hochdruckbehälter Hexagon Composites: Von der einfachen Taucherflasche bis zu komplexen Modulen für den Transport von Gasen stellt er die Behältnisse her. Für Aktionäre gibt es zusätzlich eine spannende Sondersituation: Für die Tochtergesellschaft Hexagon Purus steht der Börsengang an, auf einer außerordentlichen Hauptversammlung wur- de der Weg dafür bereits geebnet. Bei Hexagon Purus, wo unter anderem Hochdruckbehälter für die Speicherung von Wasserstoff entwickelt werden, sind die Wasserstoffaktivitäten gebündelt. Anfang November kam ein Auftrag für einen Wasserstoffzug in den USA. Der Markt soll künftig kräftig wachsen. Für 2021 könnte der Umsatz um rund die Hälfte zulegen. Ein Datum für den Börsengang gibt es zwar noch nicht, klar ist aber, dass die Muttergesellschaft auch danach die Mehrheit hal- ten will. Anleger können also bereits vorher auf Umwegen am IPO partizipieren.
Große asiatische Unternehmen wie Toyota gehen in der Entwicklung wasserstoffbetriebener Autos und Lkw voran. Für den Ausbau des Wasserstofftanknetzes ist der japanische Mischkonzern Iwatani verantwortlich. Ein reiner Wasserstoffkonzern ist das Unternehmen zwar auch nicht, dafür etwas weniger spekulativ: Die Firma erwirtschaftet große Teile des Umsatzes mit dem Handel von Gasen. Bereits seit mehr als 70 Jahren beschäftigt sie sich mit Wasserstoff. Über die US-amerikanische Tochter und in Zusammenarbeit mit Toyota und Nel Asa gab es einen Auftrag aus Kalifornien für den Bau von Wasserstofftankstellen. Iwatani ist Japans einziger voll integrierter Wasserstoffanbieter und zudem nicht teuer: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt aktuell bei 17,7. Zuletzt hoben Analysten von Jefferies den Daumen.
Anleger, die der Empfehlung für Plug Power von BÖRSE ONLINE vom Herbst vergangenen Jahres gefolgt sind, können sich freuen, sofern sie die Gewinne haben laufen lassen: Der Aktienkurs kletterte von zwei auf heute mehr als 20 Euro. Unter anderem stellt der Konzern Brennstoffzellen für Gabelstapler her. Aber aufgepasst: Die Aktie ist mittlerweile sehr teuer. Immer wieder kann es deswegen auch mal zu herben Rückschlägen kommen - nichts für schwache Nerven.
Auch die schwedische Aktie Powercell stand damals auf unserer Empfehlungsliste. Ihr Kurs hat sich mehr als verdreifacht. Zuletzt rutschte die Firma im dritten Quartal aber tiefer in die roten Zahlen. Wie bei Plug Power gilt: Der Titel ist aussichtsreich, auch wegen der Kooperation mit Bosch, aber hoch bewertet.
Windkraft: Neuer Schwung kommt in die Rotorblätter
Die Fördermittel, die im Rahmen der EU wie auch der künftigen US-Regierung in Aussicht gestellten "Green Deals" zur Verfügung stehen sollen, werden den Bau und den Betrieb neuer Windkraftanlagen beflügeln. "Aus Investorensicht am interessantesten sind Hersteller von Windturbinen, aber auch deren Zulieferer. Wichtig bei der Titelauswahl ist, dass die Unternehmen auf der Bilanzseite finanziell gut aufgestellt sind und internatio- nal flächendeckend mit großen Handels- volumina im Markt präsent sind", meint Alexander Funk, Fondsmanager bei Ökoworld.
Zwei Unsicherheitsfaktoren gilt es hier zu beachten. Windenergiespezialisten sind einem besonderen Margendruck ausgesetzt. In den meisten Ländern werden neue Aufträge nicht mehr mit fixen Stromeinspeisetarifen vergütet, stattdessen sind Auktionsverfahren die Regel. Zum Zuge kommen dabei die günstigsten Projektentwickler, was auf die Margen drückt. Regulatorische Risiken in Einzelmärkten oder mögliche Projektverschiebungen wiederum können Umsatz- und Gewinnprognosen ins Rutschen bringen.
Erste Wahl unter den Windturbinenherstellern ist zurzeit Vestas Wind Systems. Der dänische Konzern hat im dritten Quartal den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent auf umgerechnet fast 4,8 Milliarden Euro deutlich gesteigert und zugleich mit 5991 Megawatt einen neuen Auslieferungsrekord geschafft.
Sondereinflüsse im Zuge der Corona-Krise sorgten jedoch dafür, dass die operative Marge von 11,8 auf 8,6 Prozent schrumpfte. Das starke Servicegeschäft sollte hier allerdings wieder eine Trendwende einleiten. Das Segment steht für zehn Prozent des Umsatzes, erzielte zuletzt aber eine operative Marge von 28,6 Prozent. Auf Konzernebene schaffte Vestas hier 8,8 Prozent. Obwohl sich der Aktienkurs in einem Jahr verdoppelt hat, ist damit noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Für einen Einstieg empfiehlt es sich aber, Kursrücksetzer abzuwarten.
Volle Auftragsbücher
Selbiges gilt auch für den deutschen Wettbewerber Nordex. Eine Flut von Neuaufträgen hat den Aktienkurs im November um rund 60 Prozent nach oben katapultiert. Die Wahrscheinlichkeit eines Rücksetzers durch Gewinnmitnahmen ist damit deutlich gestiegen. Langfristig bleibt der Titel bei höheren Kurszielen kaufenswert, denn aufgrund der vollen Auftragsbücher soll die Ebitda-Marge nach einem Rückgang von 3,8 auf zwei Prozent im laufenden Geschäftsjahr gemäß den Erwartungen von Firmenchef José Luis Blanco bis 2022 auf acht Prozent klettern. Die Chancen stehen also gut, dass Nordex in Zukunft dauerhaft profitabel arbeitet.
Der Windkraftprojektierer PNE Wind baut bei immer mehr Objekten, zuletzt über zwei Windparkausschreibungen der Bundesnetzagentur, den Eigenbetrieb von Windparks aus. Die damit verbundenen Einnahmen sorgen für mehr Stabilität auf der Ertragsseite. Aufgrund der deutlich gestiegenen Investitionen schrieb die Firma aber im dritten Quartal einen operativen Verlust.
Weil sich die Projektverkäufe wie geplant entwickelten, hat PNE Wind seine bisherige Gewinnprognose für 2020 bestätigt: auf Ebitda-Basis sollen zwischen 15 und 20 Millionen Euro herauskommen. In den nächsten Jahren will PNE Wind auf der Gewinnseite durchstarten. Für 2020 bis 2022 erwarten die Analysten, dass sich das Ebitda auf 55 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Wir erhöhen Ziel- und Stoppkurs.
Solar: Auf die Top-Nischenanbieter setzen
Während andere Branchen in Zeiten der Corona-Pandemie teils drastische Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, boomt der Ausbau von Photovoltaikanlagen mit Solarstrom. Allerdings sind nicht alle Branchensegmente gleich lukrativ. Gerhard Wagner, Fondsmanager bei Swisscanto, sieht bei den Herstellern von Solarpanelen weiterhin einen großen Wettbewerb, der sich in einem entsprechenden Margendruck niederschlägt. Größeres Ertragspotenzial bieten dagegen einzelne Nischen: "Wechselrichter oder Energiespeicher für Solarstrom sind für uns deutlich attraktiver."
Drei Top-Player in ihren Märkten
Die meisten Solaraktien sind mittlerweile ambitioniert bewertet. Umso mehr geht es bei der Titelauswahl darum, genau die Unternehmen herauszufiltern, die in ihren Marktnischen langfristig top aufgestellt sind. Für die Solarparkbetreiber sprechen die durch langfristige Verträge garantierten stabilen Einnahmen. Dazu kommen wiederkehrende Erlöse durch das margenstarke Servicegeschäft.
7C Solarparken hat sein für 2020 anvisiertes Aufbauziel von 220 Megawatt bereits übertroffen. Bei der Präsentation der jüngsten Quartalszahlen hat das Management die Gewinnprognose fürs Gesamtjahr angehoben. Kommen bis zum Jahresende wie erwartet noch weitere Kapazitäten in den Kraftwerkpark hinzu, kann die in Bayreuth ansässige Firma hier nochmals einen draufsatteln. Dazu gilt 7C Solarparken als heißer Übernahmekandidat. Wir erhöhen Ziel- und Stoppkurs.
Noch einen Tick spekulativer ist der norwegische Konzern Scatec Solar. Das Unternehmen projektiert und betreibt Solarparks - und ist hier ausschließlich in Schwellenländern aktiv. Nach einem Durchhänger im Vorjahr wird Scatec 2020 wieder schwarze Zahlen schreiben. Für den Zeitraum 2020 bis 2022 erwarten die Analystenschätzungen eine Verdreifachung des Konzerngewinns. Zugleich baut der Konzern das Standbein Wasserkraft durch die fast 1,2 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme von SN Power aus.
Auch Wechselrichter, die den von den Solarzellen produzierten Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln, sind eine lukrative Marktnische. SolarEdge in Israel, Enphase Energy in den USA und SMA Solar in Deutschland sind in diesem Bereich führend. Gut gelaufen sind zuletzt alle drei Aktien.
Bei unserer Dauerempfehlung Enphase hat sich der Börsenwert in den letzten drei Monaten verdoppelt. SolarEdge bietet im Verhältnis von Gewinnerwartungen zu Aktienbewertung aktuell die besten Einstiegskurse. Die Aktie wurde Anfang November abgestraft, weil Umsatz- und Gewinnentwicklung im dritten Quartal unter dem Auftragsrückgang während der Corona-Krise litten. Allerdings hat das Geschäft in Europa zuletzt deutlich angezogen und wird in Zukunft von Investitionen im Rahmen der Förderhilfen für den Wiederaufbau nach der Corona-Krise profitieren. Darüber hinaus beginnt SolarEdge im laufenden Quartal mit der Lieferung von Vollantriebslösungen für die Montage in Elektrofahrzeugen.
Ökofonds: Trio mit tiefgrüner Rendite
Aktiv gemanagte Fonds mit dem Anlagefokus auf ökologische Themen und strengen ethischen Auswahlkriterien geben Anlegern die Möglichkeit, am Wachstumsschub verschiedener Branchenthemen zu partizipieren.
Puristen und Generalisten
Der Ökoworld Ökovision Classic wurde 1996 aufgelegt und ist damit ein Pionier in seinem Bereich. Auf Sicht der letzten fünf Jahre kommt der Fonds auf eine Jahresrendite von acht Prozent. Mit über 100 Titeln ist das Anlageportfolio nach Branchen und Ländern breit gestreut. Eine Sonderstellung hat das Produkt zudem bei den besonders strikten ethischen Ausschlusskriterien, die auch die Zulieferer und Geldgeber unter die Lupe nehmen. In die Anlageentscheidungen wird ein unabhängiges Beratergremium einbezogen.
Im LBBW Global Warming R kommen rund zwei Drittel der rund 70 Portfoliofirmen aus den Branchen Industrie und Gesundheit. Die Anlagestrategie ist, wie der Produktname schon andeutet, auf Produkte und Services ausgerichtet, die der globalen Erderwärmung entgegenwirken. Mit rund 75 Prozent geben die USA auf Länderebene klar den Ton an. Einzelne Positionen wie Nvidia, Thermo Fisher oder Microsoft werden dabei schon einmal deutlich höher gewichtet.
In puncto Fondsvolumen und Performance ist der Pictet Global Environmental Opportunities I einer der Platzhirsche. Mit weniger als 50 Titeln recht konzentriert, machen Technologie- und Industriebranchen dabei rund zwei Drittel der Gewichtung aus. Geografisch ist der Fonds relativ ausgeglichen: Die USA stellen rund die Hälfte, Europa etwa 30 Prozent. Zu den größten Positionen zählen der Rechenzentrenspezialist Equinis und die Windkraftkonzerne Vestas und Ørsted.