Optimistisch wirkt das nicht: Warren Buffett hat sich für 2024 gleich von mehreren Aktien gänzlich getrennt und sogar Papiere seiner Lieblings-Aktie Apple verkauft. Müssen sich Anleger nun Sorgen machen?
Auf diese Veröffentlichung schaut die ganze Wall Street: Wenn Börsen-Legende Warren Buffett sich ins Portfolio schauen lässt. Denn ab einem Anlagevolumen von 100 Millionen US-Dollar sind institutionelle Investoren dazu verpflichtet, der amerikanischen Börsenaufsicht SEC jedes Quartal ihre Portfolio-Bestände zu offenbaren.
Das Geniale: Nicht nur die Börsenaufsicht, sondern auch der Rest der Welt hat somit die Möglichkeit, einen Blick auf die Aktienauswahl der ganz Großen zu werfen. Das dabei wohl am meisten beachtete Portfolio: das Berkshire-Hathaway Portfolio von Warren Buffett. Denn der 93-jährige gilt als wohl bester Aktieninvestor der Welt, konnte sich durchs Investieren ein Vermögen aufbauen und zählt seit Jahren zu den reichsten Menschen des Globus.
Der jüngste Blick auf sein Portfolio, der seit heute möglich ist und den Stand zum 31. Dezember offenbart, zeigt: Warren Buffett schmiss einige seiner Aktien gänzlich aus dem Portfolio. Gerade der Stand zum 31. Dezember ist für Anleger besonders interessant: Denn dieser zeigt, mit welchen Aktien sich die Investoren für das neue Jahr wappnen. Ist Warren Buffett also durch und durch pessimistisch?
Warren Buffett schmeißt vier Aktien aus dem Portfolio und reduziert sogar Apple
Ein Blick auf den jüngsten Stand von Buffetts Portfolio zeigt: Der Investor war eher auf Verkaufs- als auf Einkaufstour. So verkaufte er über zehn Millionen Apple-Aktien, reduzierte seine absolute Lieblings-Aktie somit um über ein Prozent. Allerdings: Die Apple-Aktie macht noch immer über die Hälfte seines Portfolios aus. Dass Buffett also nach wie vor von dem Tech-Giganten überzeugt ist, bleibt unbestritten. Möglich, dass er einfach ein paar Gewinne mitnehmen wollte, denn immerhin legte die Aktie 2023 um 45 Prozent zu. Und erst vergangenes Jahr betonte der Investor in einem nun bekannten Zitat: „Es ist einfach ein besseres Geschäft als jedes andere, das wir besitzen." Anleger sollten sich über diesen Verkauf also keine allzu großen Gedanken machen.
Eine deutliche Reduzierung erfolgte jedoch beim IT-Unternehmen HP, eine von Buffetts wenigen Tech-Aktien. Hier verkaufte der Investor fast 80 Millionen Aktien und reduzierte die Position so um fast 78 Prozent. Bereits vergangenes Jahr fiel Buffett immer wieder mit Verkäufen von HP auf. Die Aktie konnte im Gegensatz zu anderen Tech-Kollegen im Jahr 2023 nicht wirklich profitieren, liegt auf Sicht von einem Jahr im Minus. Buffett hält nun noch knapp 23 Millionen Aktien von HP – ob er sich im nächsten Quartal gänzlich von der Aktie trennt, bleibt abzuwarten. Zudem trennte er sich von über 30 Prozent seiner Paramount-Aktien. Doch besonders auffällig: Vier Aktien schmiss Buffett gänzlich aus dem Portfolio.
Dabei handelt es sich um die Aktien der beiden Versicherungsunternehmen Markel und Globe Life sowie das Fintech StoneCo und das Wohnungsbau-Unternehmen D.R. Horton. Gut möglich, dass Buffett im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld einfach nicht von diesen Unternehmen überzeugt ist. Die Positionen der beiden Versicherungsunternehmen reduzierte er nämlich bereits im dritten Quartal 2023 drastisch. Überraschend ist jedoch die Trennung von Stone Co. und D.R. Horton, da hier zuletzt keine Änderungen vorgenommen wurden. Und: D.R. Horton hatte Buffett erst im zweiten Quartal 2023 neu hinzugekauft. Eigentlich ist der Investor dafür bekannt, langfristig zu investieren.
Buffett kaufte auch neue Aktien
Doch Buffett war nicht nur pessimistisch eingestellt. Zwar eröffnete er keine neue Position. Doch er stockte seine Positionen bei Chevron und Occidental jeweils um über 14 und fast neun Prozent auf – für den Energiesektor scheint er also nach wie vor optimistisch. Außerdem erhöhte er seine erst im Quartal zuvor eröffnete Position an Sirius XM Holdings um über 300 Prozent.
Zwar war Warren Buffett im vierten Quartal nicht gerade auf bullischer Einkaufstour. Grund zur Sorge sollte dies für Anleger jedoch nicht sein. Im Portfolio von Berkshire Hathaway befinden sich nun nach wie vor rund 45 Aktien, bei denen er die Bestände größtenteils unverändert gelassen hat. Gerade bei seinen Top-Beständen hält er an seiner Strategie fest.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
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