Rainer Diera ist ein erfolgreicher österreichischer Investor. Derzeit unterstützt er sechs Gründerteams in unterschiedlichen Branchen mit Kapital, Know-how und seinem Netzwerk. Für ihn war die Suche nach einem geeigneten Partner ein wesentlicher Schritt vor der ersten Beteiligung: "Das Wichtigste ist, bei den richtig guten Ideen von Anfang an dabei zu sein. Wenn man mit Menschen zusammenarbeitet, die in der Szene involviert sind, erfährt man rechtzeitig von guten Deals." Durch den Aufschwung des Start-up-Ökosystems in den letzten Jahren gibt es mittlerweile einige Unternehmen wie primeCROWD, die diese Sourcing-Rolle übernehmen und sich auch gleichzeitig um die erste Due Diligence (rechtliche Prüfung) kümmern.

Das Potenzial einschätzen lernen

Basierend auf dieser Prüfung und einer eigenen Recherche zu Markt und Start-up macht man sich ein erstes eigenes Bild. Danach sind Expertenmeinungen gefragt, vor allem wenn man selbst nicht in der Branche aktiv ist. "Ich prüfe immer, was die Vertrauenspersonen in meinem Netzwerk vom Team, vom Produkt und vom Marktpotenzial halten. Man kauft auch keine Aktien, ohne sich vorher mit dem Unternehmen zu beschäftigen", so Diera. Auch ist es ratsam, das Team schnellstmöglich persönlich kennenzulernen, um ein Gefühl für die Gründer zu bekommen. Denn: Hauptgrund für das Scheitern von Start-ups, ist die Beratungsresistenz der Gründer - und dieses Risiko sollte man gleich zu Anfang aus dem Weg schaffen. "Durch gezieltes Fragen und Einwerfen von Vorschlägen sieht man schnell, ob das Team diese abblockt. Falls sich herausstellt, dass die Gründer reine Träumer sind, ihre Pläne nicht auf Zahlen und nachvollziehbaren Annahmen beruhen, sind die guten Investoren raus", erklärt der Business Angel.

Das Risiko minimieren

Keine Frage, Start-up-Investments sind nach wie vor eine Wagnisanlage. Das Verlustrisiko lässt sich jedoch verringern, wenn man umfassende Recherchen im Vorfeld gewissenhaft macht und das Kapital auf mehrere neue Firmen aufteilt. Wie viel Prozent seines Vermögens sollte man in junge Unternehmen anlegen? Der Geschäftsführer der MCT Diera GmbH & Co KG (Agentur für Verkaufsförderung) rät hier: "Maximal zehn Prozent seines Nettovermögens, davon fünf bis 20 Prozent pro Start-up."

Zusätzlich hat der aus Investoren bestehende Beirat die Möglichkeit, Einsicht in das aktive Geschäftsleben zu nehmen: "Ich schaue monatlich in die Saldenlisten und treffe mich quartalsweise mit den Gründern, um Zukunftspläne durchzugehen oder Probleme zu besprechen." Für Rainer Diera ist das natürlich Arbeit, die ihm aber sehr viel Spaß macht und spätestens nach drei bis vier Jahren zusätzliche Gewinne einbringen sollte.

Step-by-Step-Guide

  1. Geeigneten Partner in der Szene suchen
  2. Dessen Portfolio anschauen und Start-ups auswählen
  3. Due Dilligence und eigene Recherche durchführen sowie Expertenmeinungen einholen
  4. Gründerteam kennenlernen und offene Fragen klären
  5. Herausarbeiten, inwiefern das eigene Netzwerk dem Start-up helfen kann
  6. Letter of Intent (LOI) zeichnen
  7. Vertragshandlungen abhalten
  8. Fixieren des Notartermins zum Abschluss des Investments

primeCROWD ist eines der größten Startup-Investoren-Netzwerke im DACH-Raum und umfasst über 1.000 Investoren, inklusive Inkubatoren, Acceleratoren, VC‘s und Family Offices. Das Unternehmen agiert als Schnittstelle zwischen Startups und Kapitalgebern, vermittelt Investments für Frühphasen- und Wachstumsfinanzierungen und begleitet Startups während des gesamten Investitionsprozesses und darüber hinaus. Im Gegensatz zu Crowdfunding-Plattformen finanzieren sich Startups in Form von Eigenkapitalbeteiligungen. Investoren können ihr Portfolio um eine neue Assetklasse erweitern. Seit der Gründung 2015 wurden 18 Startups mit Kapital ausgestattet und betreut sowie Investments in der Höhe von EUR 8 Mio. vermittelt. Die Finanzierungsvolumina liegen zwischen EUR 100.000 und EUR 1.500.000, wobei Anleger ab einer Summe von EUR 10.000 einsteigen können. Mitglieder haben außerdem die Möglichkeit, die Gründer der Startups und andere Investoren aus dem Netzwerk persönlich kennenzulernen. Weitere Informationen unter: www.prime-crowd.com