Fast jeder zweite Beschäftigte arbeitet nun im Homeoffice. Nach Angaben des Digitalverbands Bitkom hat die Zahl der zu Hause tätigen Personen durch die Corona-Krise um mehr als ein Drittel zugelegt.
Die Heimarbeit verursacht aber Schwachstellen in den betrieblichen IT-Systemen, da die privat angeschlossenen Rechner oft schlecht geschützt sind. "Es gibt viele Cyber-Kriminelle, die Covid-19 gnadenlos ausnutzen", sagt Scott Sheferman, Sicherheitsprofi bei der US-IT-Firma Sentinel-One.
Beliebt sei es, im unkontrollierten Teil des Internets, dem Darknet, ein "Corona-Special" anzubieten. Damit ist Erpresser-Schadsoftware gemeint, die es ermögliche, unzählige Computer in Europa zu befallen. Die Hacker schreckten dabei vor nichts zurück: Im tschechischen Brünn wurde ein ganzes Krankenhaus durch einen Cyber-Angriff lahmgelegt.
"Es hat Tradition, dass Cyber-Kriminelle Themen, die global von Interesse sind, nutzen, um mit Schadsoftware oder Betrugsschemata rasch viel Geld zu verdienen", erklärt Christian Funk, Sicherheitsprofi bei Kaspersky Lab, einem Hersteller von Virenschutzprogrammen.
Neben diesen Methoden sind Phishing und gefälschte Websites oft angewandte Betrugsmaschen, um an Nutzerdaten zu gelangen. Eine von der israelischen IT-Sicherheitsfirma Check Point Software weltweit in Auftrag gegebene Umfrage unter IT-Profis zeigt, dass 71 Prozent der Befragten von einer Zunahme der Cyber-Angriffe seit Beginn der Pandemie berichten. Die Schäden dürften global nach Expertenschätzungen mehrere Milliarden US-Dollar betragen.
Sektor wächst zweistellig
Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen, Behörden und Privatpersonen sich mit Hardware, Software und IT-Dienstleistungen schützen. Seit Jahren wächst dieser Markt mit zweistelligen Raten. 2019 wurden allein in Deutschland 4,6 Milliarden Euro dafür ausgegeben, eine Zunahme von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2020 wird mit einem noch höheren Wachstum gerechnet.
Davon profitieren Firmen, die sich auf IT-Sicherheitslösungen spezialisiert haben. Anleger können sich aktuell mit dem Cyber-Security-Zertifikat (ISIN: DE 000 VS5 ZCS 6) von Vontobel günstig daran beteiligen. Das Papier umfasst 14 Unternehmen, die wesentliche Umsätze in diesem Sektor erzielen.
Währungsrisiko beachten
Die Firmen sind nach Marktkapitalisierung gewichtet. Derzeit hat kein Titel mehr als neun Prozent Anteil. Halbjährlich wird die Zusammensetzung geprüft. Die bekanntesten Aktien sind Verisign und Palo Alto Networks aus den USA, Check Point Software aus Israel und Trend Micro aus Japan.
Das Indexzertifikat investiert zu 80 Prozent in den USA, zudem in Israel und Japan. Weil das Endloszertifikat nicht währungsgesichert ist, besteht ein Wechselkursrisiko vor allem zum Dollar. Die Jahresgebühr beträgt 1,2 Prozent, Dividenden werden reinvestiert.
Seit der Auflage im November 2015 bis zum 20. Februar 2020 hatte sich der Zertifikatekurs verdoppelt, dann stürzte er bis Mitte März um 27 Prozent ab, ist seitdem aber um gut 20 Prozent geklettert. Das Papier steht immer noch zwölf Prozent unter seinem Kurs vor dem Crash. Für Investoren eine gute Gelegenheit, um günstig in eine Boom-Branche einzusteigen.