"Nachdem bereits das Vorjahr von hohen Belastungen aus der Covid-19-Pandemie geprägt war, erfordern die jüngsten Unwetterschäden, die Niedrigzinsen sowie die Preisanstiege im Baugewerbe eine spürbare Erhöhung der Rückversicherungspreise", sagte der Chef der Deutschland-Tochter E+S Rück, Michael Pickel, am Montag in Baden-Baden. Allein die Flutkatastrophe im Rheinland und der Eifel habe die Versicherer mehr als acht Milliarden Euro gekostet. Insgesamt werde 2021 für die Branche in Deutschland das teuerste Naturkatastrophen-Jahr der Geschichte sein.
Die Nachfrage nach Rückversicherungsschutz ziehe an, teilte die E+S Rück zum Beginn der Branchentagung in Baden-Baden mit, die der Auftakt für die Neuverhandlungen der Verträge vor allem auf dem deutschen Markt ist. Zudem hätten die Rückversicherer die drohenden Verluste aus der Deckung von Pandemie-Schäden zum Teil noch nicht eingepreist, da vielfach noch unklar sei, wer dafür einstehen müsse.
Für die Kfz-Versicherung rechnet Pickel zumindest nicht mit niedrigeren Preisen. Die Ergebnisse dürften sich in diesem Jahr verschlechtern, weil die Schaden-Häufigkeit nach dem Corona-Jahr 2020 wieder steige, viele Autos von Hagel und Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen wurden und Reparaturen und Ersatzteile immer teurer würden. "Im Ergebnis sehen wir keinen Spielraum für Preissenkungen im Originalmarkt und im Rückversicherungsmarkt", erklärte der Rückversicherer.
rtr