Voraussetzung für das Erreichen des Ziels sei, dass die Pandemie im zweiten Quartal ihren Höhepunkt durchschreite und sich die Weltwirtschaft danach erhole, so der Hapag-Lloyd-Chef. Sollte sich die Nachfrage nach Transportleistung nicht früher und stärker als in Marktstudien erwartet erholen, sei ein Ergebnis am oberen Ende der Spanne kaum zu erreichen.
Derzeit geht die weltweit fünftgrößte Containerreederei davon aus, dass sich das Transportvolumen nach einem Tiefpunkt im laufenden Quartal schrittweise erholt. Der Konzern verfüge über ausreichend Liquidität, um die Krise zu überstehen, sagte Habben Jansen der Nachrichtenagentur Reuters. Die sonst übliche Größenordnung von einer bis 1,2 Milliarden Euro habe die Reederei um einige hundert Millionen aufgestockt. "Damit sind wir gut aufgestellt für die nächsten zwölf bis 18 Monate."
In seine Prognose bezog das Management auch die bereits angekündigten Einsparungen ein. Hapag-Lloyd will die Kosten um einen Betrag im mittleren dreistelligen Millionenbereich senken.
Der Schifffahrtskonzern hatte bereits erklärt, er verfüge über eine gesunde Kapitalbasis und könne schnell reagieren, wenn sich die Nachfrage erhole.
Das operative Ergebnis fiel im Auftaktquartal um ein Viertel auf 160 Millionen Euro. "Trotz der Coronavirus-Pandemie sind wir gut in das Jahr gestartet", sagte Habben Jansen. "Durch höhere Transportmengen und bessere Frachtraten haben wir unsere Umsätze gesteigert." Der Gewinn sei dennoch gesunken, weil höhere Treibstoffpreise durch die schärferen Umweltvorgaben die Bilanz belasteten. Außerdem hätten negative Bewertungseffekte für Bunkerbestände durch den Preisverfall beim Rohöl zu Buche geschlagen. Der Reingewinn brach um 74 Prozent auf 25 Millionen Euro ein.
rtr