Hapag-Lloyd zufolge könnte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in diesem Jahr schlimmstenfalls auf 200 Millionen Euro fallen. Das käme einer Halbierung zu den im Vorjahr erzielten 411 Millionen Euro gleich. Im günstigsten Fall könnte das Ebit aber auch auf 450 Millionen Euro steigen.
Auch beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist ein Rückgang von den 1,05 Milliarden Euro des Vorjahres auf 900 Millionen Euro möglich - aber auch ein Anstieg auf 1,15 Milliarden Euro. Bislang war die Reederei bei beiden Kennziffern von einem "deutlichen" Anstieg ausgegangen.
Die weiten Spannen bei der Prognose erklärte ein Sprecher mit der Volatilität des Schifffahrtgeschäfts, das sich stark an der konjunkturellen Entwicklung orientiere. So sind die Ölpreise beispielsweise seit Jahresbeginn um rund ein Fünftel gestiegen, was wiederum den Treibstoff verteuert. Die bislang eingeleiteten Sparmaßnahmen reichen dem Konzern zufolge nicht aus, um dem wachsenden Kostendruck Herr zu werden.
An der Börse sorgte die Nachricht für einen Kurseinbruch. Zwischenzeitlich ging es für die Aktie um mehr als 20 Prozent nach unten, zuletzt lag das Papier gut 12 Prozent im Minus. Tags zuvor war auch der Lichtspezialist OSRAM für eine Gewinnwarnung vergleichbar abgestraft worden.
Hapag-Lloyd muss sich schon seit längerem mit dem Preiskampf in der Branche und einem herausfordernden Umfeld auseinander setzen. 2017 hatte das Unternehmen, dass sich mit der arabischen Reederei UASC zusammengeschlossen hat, nach zuvor roten Zahlen unter dem Strich wieder Gewinn gemacht. Auch das erste Quartal verlief besser als von Experten erwartet. Der Konzern hatte damals vor allem Hoffnung auf weitere Verbesserungen in der zweiten Jahreshälfte gemacht./she/men/jha/