Nachdem dieses Jahr mit Twilio und Talend nur zwei Silicon-Valley-Unternehmen den Weg an die Börse gefunden haben, bringt sich mit Nutanix nun ein beachtenswertes Techunternehmen aus der Gemeinde der Unicorns (Einhörner), also Start-ups mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde Dollar, für sein IPO in Stellung. Nutanix ist die erste Firma, die einen radikal einfachen Ansatz für eine moderne Computing- und Speicherinfrastruktur fährt. Das Gründerteam um den charismatischen Inder Dheeraj Pandey besteht aus Ingenieuren, welche die hochperformanten und hochskalierbaren Speicherlösungen von Facebook und Google entwickelt haben. Die bisher notwendigen und kostspieligen Netzwerkspeicherlösungen werden damit obsolet.
Hauptkonkurrent ist der Speicheranbieter EMC, der von Dell aufgekauft wurde. Die Nutanix-Virtual-Computing-Plattform besteht aus vorkonfigurierten einfachen Servern, vergleichbar mit herkömmlichen leistungsfähigen PCs, die aus Intel-Prozessoren, Hauptspeicher und traditionellen Festplatten bestehen.
Welche Dynamik Nutanix und seine Produkttechnologie an den Tag legt, wird darin deutlich, dass es erst 2011 sein erstes Produkt vorgestellt und laut Börsenprospekt im zum 31. Juli abgelaufenen Geschäftsjahr bereits 445 Millionen Dollar Umsatz bei Wachstumsraten von 80 Prozent erzielt hat. Allerdings zeigt der Prospekt auch, dass Nutanix noch einen Jahresverlust von 168 Millionen Dollar produziert hat. Bereits zweimal musste Nutanix aufgrund volatiler Märkte den IPO verschieben, doch die Investmentbank Goldman Sachs half mit einer Brückenfinanzierung über 75 Millionen Dollar aus. Profiteur eines IPOs von Nutanix wäre auch der Softwaregigant SAP, der über seine Beteiligungstochter Sapphire Ventures bereits seit Längerem investiert ist.
Technologieanleger sollten entsprechend ein Auge auf den Wert haben, könnte er doch im wachstumsstarken Segment der Cloud-Infrastrukturanbieter eines der tonangebenden Unternehmen der Zukunft sein und zu einer neuen EMC heranwachsen.