Heidelberger Druck habe 2017/18 beim Umbau große Fortschritte gemacht, sagte Konzernchef Rainer Hundsdörfer am Dienstag bei der Vorlage der wichtigsten Kennziffern für das vergangene Jahr. Die Mittelfristziele würden "immer greifbarer." Demnach soll der Umsatz in fünf Jahren auf rund 3 Milliarden Euro steigen und der Gewinn auf mehr als 100 Millionen Euro. Im vergangenen Geschäftsjahr ging der Erlös noch um vier Prozent auf 2,42 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn sank auf 14 (Vorjahr: 36) Millionen Euro. Damit erfüllte das Unternehmen aber die eigenen Prognosen und die Erwartungen der Experten.
Mit den neuen Geschäftsmodellen und einem anhaltend strengen Blick auf die Kosten soll jetzt die Krise endgültig abgeschüttelt werden, die teils mit hohen Verlusten einhergegangen war. Dabei will Hundsdörfer die Erlöse mit Digitaldruckmaschinen ebenfalls kräftig ankurbeln. Im Stammgeschäft mit Bogenoffsetmaschinen rechnen die Heidelberger aber weiter nicht mit Wachstum.
An der Börse wurden die Chancen der neuen Geschäftsmodelle und Wachstumsaussichten zuletzt mit anziehenden Kursen honoriert. Die im SDAX notierte Aktie dümpelt zwar immer noch weit entfernt von einstigen Höhen im niedrigen einstelligen Euro-Bereich. Das Papier konnte sich in den vergangenen Wochen aber um rund 30 Prozent vom Jahrestief lösen. Nach der Bekanntgabe der Zahlen gab die Aktie im frühen Handel am Dienstag leicht nach.
Mit Kursen von jetzt rund 3,25 Euro ist das Papier inzwischen auch wieder etwas vom Penny-Stock-Bereich entfernt. Ende 2012 hatte der einstige MDAX-Titel zeitweise weniger als einen Euro gekostet. Seit dem Amtsantritt Hundsdörfers im November 2016 zog der Börsenwert um rund 35 Prozent auf knapp 910 Millionen Euro an. Damit liegt Heidelberger Druck aber im SDax bei der Marktkapitalisierung immer noch im unteren Mittelfeld. Zudem entwickelte sich der Aktienkurs des Konkurrenten Koenig & Bauer (KoenigBauer) deutlich besser./zb/tav/jha/