"Mit dem Start ins neue Geschäftsjahr ist Heidelberg auf gutem Weg, die angestrebten Jahresziele zu erreichen", sagte Finanzchef Dirk Kaliebe, der an der Spitze des Unternehmens derzeit den erkrankten Chef Gerold Linzbach vertritt, am Dienstag. Die im Kleinwerteindex SDax notierte Aktie schoss zeitweise um zwölf Prozent in die Höhe.
Heidelberger Druckmaschinen verdiente von April bis Juni vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 46 Millionen Euro nach nur sechs Millionen Euro im Vorjahresquartal. Nach dem Abzug von Sondereinflüssen, wie etwa im Vorjahr abgeschlossene Verträge für Altersteilzeit, stand ein Betriebsgewinn von 13 Millionen Euro zu Buche nach einem Verlust von elf Millionen Euro.
Der Hersteller von Maschinen zum Druck von Katalogen, Büchern, Massendrucksachen und Verpackungen profitierte eigenen Angaben zufolge von einem guten Messeverlauf in China sowie zusätzlichem Geschäft aus der Übernahme des Branchenzulieferers Printing Systems Group (PSG). Der Umsatz stieg um fast 30 Prozent auf 560 Millionen Euro.
Das Marktumfeld für Heidelberger Druck ist derzeit alles andere als einfach. Wegen des Einbruchs des Werbemarktes und der Verdrängung von Printerzeugnissen durch das Internet mussten viele Druckereien schließen. Die Nachfrage nach neuen Maschinen ist bei dem Weltmarktführer für Bogenoffsetdruckmaschinen stark zurückgegangen.
Um gegenzusteuern, wollen die Heidelberger das weniger schwankungsanfällige und profitablere Geschäft mit Dienstleistungen und Verbrauchsmaterialien ausbauen. Dazu wurde PSG übernommen, zudem soll der Digitaldruck ausgebaut werden. Dabei setzt Heidelberger Druck auf die Kooperation mit den japanischen Firmen Ricoh und Fujifilm.
Im Rahmen des Konzernumbaus hatte das Management zahlreiche Stellen gestrichen und stellte die Herstellung von Maschinen zur Weiterverarbeitung teilweise ein. Das Unternehmen zählt noch rund 12.000 Mitarbeiter - vor dem Ausbruch der Finanzkrise waren es noch knapp 20.000.