Die Sanierung des Druckmaschinenbauers Heidelberger Druck kommt weiter voran. Der SDax-Konzern konnte im ersten Quartal des Geschäftsjahre 2015/16 seinen Umsatz um 29 Prozent auf 435 Millionen Euro steigern und den Verlust mit minus vier Millionen Euro weiter deutlich senken. Im Vorjahr hatte das Unternehmen unter dem Strich noch 34 Millionen Euro Miese gemacht. Operativ hatte es Heidelberger hingegen bereits im vergangenen Jahr in die schwarzen Zahlen geschafft. Lag das Ebitda damals noch bei sechs Millionen Euro, kletterte Gewinn von Steuern, Zinsen und Abschreibungen nun 46 Millionen Euro. "Mit dem Start ins neue Geschäftsjahr ist Heidelberg auf gutem Weg, die angestrebten Jahresziele zu erreichen", ist Finanzvorstand Dirk Kaliber daher überzeugt. Heidelberger Druck will den Umsatz in diesem Geschäftsjahr zwischen zwei und vier Prozent und die Ebitda-Marge auf mindestens acht Prozent heben
Die verbesserten Zahlen verdankt das Unternehmen allerdings einigen Sondereffekten. So entfallen allein 40 Millionen Euro des Umsatzanstieg sauf positive Währungseffekte, dank des schwachen Euro. Weitere 40 Millionen stammen aus dem Kauf der Druckereigruppe PSG. Heidelberger hatte seinen langjährigen Partner Anfang März übernommenen und erwartet daraus einen Mehrumsatz von insgesamt 130 Millionen Euro. Der Kauf schlägt sich auch positiv auf das Ebitda nieder, dass ohne PSG 19 Millionen Euro niedriger ausgefallen wäre.
Der Konzern betreibt dennoch keine Augenwischerei. Seit der Konzern 2009 in Folge der vorherigen Finanzkrise nur mit staatlichen Garantien und neuen Bankkrediten vor der Pleite gerettet werden konnte, hat Heidelberger einen grundlegende Restrukturierung durchlaufen. Kosten und Personal wurden gekürzt, Verlustbringer verkauft, geschlossen oder neu sortiert. Alles mit dem Ziel, das Unternehmen stärker auf das Geschäft mit Wartung und Verbrauchsmaterialien auszurichten, sowie sich im Bereich der Druckmaschinen auf den Digitaldruck zu fokussieren. Nachdem es in jahrelangen Sparrunden gelungen war den operativen Turnaround im Geschäftsjahr 2013/14 zu vollziehen, war der PSG-Kauf dabei der nächste logische Schritt, Das Unternehmen macht bereits die Hälfte seiner Umsätze im Servicegeschäft.
Zusammen mit gestiegenen Auftragseingang, einem hohen Auftragsbestand von 638 Millionen Euro und einer von acht auf 15 Prozent gestiegenen Eigenkapitalquote, haben Anleger daher gute Gründe den Worten von Kaliebe weiter zu trauen: "Die Zeit der Restrukturierung ist vorbei, in Zukunft konzentrieren wir und wieder auf das managen von Wachstum", ist der Vorstand überzeugt. Die Aktie bleibt damit weiter aussichtsreich.