Die Auftragslage hat sich für Heidelberger Druckmaschinen im dritten Quartal (per Ende Dezember) weiter erholt. Gemeinsam mit den anhaltend positiven Effekte aus der Transformation des Konzerns führte das zu einer deutlichen operativen Verbesserung des Ergebnisses. Der Auftragseingang stieg in den Monaten von Oktober bis Dezember um 16 Prozent auf 643 Millionen Euro. Der Auftragsbestand kletterte mit 951 Millionen Euro sogar über das Niveau von vor der Pandemie. Für den Umsatz ging es im dritten Quartal um 20 Prozent auf 582 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach oben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 36 Prozent auf 57 Millionen Euro zu.

Wachstumspläne in verschiedenen Geschäftsfeldern


Der Konzern will in den Bereichen Verpackungsdruck, digitale Geschäftsmodelle, China und bei neuen Technologieanwendungen, vor allem der E-Mobilität und der gedruckten Elektronik weiter wachsen. Im dritten Quartal konnte Heideldruck weitere Schritte der Wachstumsstrategie umgesetzt werden. So verkündete der Konzern Anfang November die strategische Partnerschaft mit dem Versicherungskonzern Munich Re. Diese soll es ermöglichen, das Geschäft mit digitalen nutzungsabhängigen Subskriptionsangeboten international auszubauen. Subskription bietet Kunden ein Paket aus Druckmaschine, Service und Verbrauchsmaterialien für eine vom Druckoutput abhängige Nutzungsgebühr.

Auch im Bereich Elektromobilität ist Heidelberger Druck auf Wachstumskurs. Ende November hat der Konzern mit der SAP SE eine strategische Partnerschaft vereinbart. Die Softwarelösung "E-Mobility" von SAP soll danach Betreibern von Heideldruck Ladepunkten standardisierte und skalierbare cloudbasierte Softwareanwendungen zur Verfügung stellen. Anfang Dezember hat der Konzern zudem Teile der Ladesäulentechnologie des Energieunternehmens EnBW übernommen, eine wichtige Voraussetzung, um das Produktangebot um öffentliche Ladestationen zu erweitern.

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr


Basierend auf den Auftragseingängen und Umsatzerlösen der ersten drei Quartale konkretisiert Heidelberger Druck für das Geschäftsjahr 2021/2022 die Prognose. Das erwartete Umsatzvolumen erhöhte der Konzern von bislang zwei Milliarden Euro auf mindestens 2,1 Milliarden Euro. Als Unsicherheitsfaktoren bleiben die angespannte Lieferkettensituation sowie die Entwicklung der pandemischen Lage bestehen. Beim Nachsteuerergebnis erwartet das Unternehmen nach den deutlichen Verlusten in den Vorjahren für 2021/2022 ein leicht positives Ergebnis.

Einschätzung zur Heidelberger Druckmaschinen-Aktie


Die Zahlen zum dritten Quartal kamen bei den Anlegern von Heidelberger Druckmaschinen sehr gut an - die Aktie legte am Mittwoch um bis zu zwölf Prozent auf 2,89 Euro zu. Die erfreulichen Quartalszahlen machen Mut auf mehr. Besonders die Wachstumsstrategie im Bereich Elektromobilität stimmt optimistisch. Wir belassen die Aktie von Heidelberger Druckmaschinen auf "Kaufen".

iw