Mittel- bis langfristig stimmt aber die Story. Die jüngst gemeldeten Q2-Zahlen wurden an der Börse zwar mit deutlichen Verlusten quittiert, zeigen aber, dass der eingeschlagene Weg stimmt. Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr 2017/2018 wie geplant auf dem Vorjahresniveau von 2,5 Mrd. Euro liegen. Hingegen lag Auftragseingang zuletzt unter dem Niveau von 2016, was allerdings auch an der Branchenmesse Drupa lag, die im Vorjahr stattfand. Zudem agieren derzeit vor allem die Kunden in den USA wegen der Steuerreform zurückhaltend. Auf den US-Markt entfallen etwa elf Prozent der Umsätze. "Aber die Pipeline ist voll", so Finanzvorstand Dirk Kaliebe. Im ersten Halbjahr blieb ein Nachsteuergewinn von 300.000 Euro hängen, nach einem Verlust von 28 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Wie bei allen Unternehmen, die neue Geschäftsfelder in Angriff nehmen und einen radikalen Umbau vornehmen, sind zwischenzeitliche Atempausen ganz normal. Entscheidend ist, dass die mittelfristigen Ziele nicht revidiert werden. HeidelbergerDruck bestätigte daher die Vorgaben für 2022/2023 mit einem Umsatz von drei Mrd. Euro und einem Ebitda von 250 bis 300 Mio. Euro, was zu einer Marge von 8,3 bis zehn Prozent führt.
Weltpremiere lässt aufhorchen
Der Blick in die Zukunft passt, nicht nur auf der Kostenseite geht es vorwärts. Mit den Verbesserungsmaßnahmen in der Logistik, der Vereinheitlichung der Maschinenplattformen und der Verlagerung des Entwicklungszentrums wurden wichtige Projekte angeschoben. Neue Bereich wie die Ausstattung von Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge kommen hinzu. Mit der kürzlich vorgestellten Weltpremiere des Digitaldrucksystems Primefire 106 könne Kunden flexibel auf sich verändernde Auflagen reagieren. Auch bei der Qualität stößt HeidelbergerDruck mit dem Gerät in neue Dimensionen vor.
Fundamental passt daher das Bild, auch gegenüber anderen Druckmaschinenherstellern. Auf Basis der Gewinnschätzungen der DZ Bank wird die Aktie aktuell mit einem 2018er-KGV von 12,3 gehandelt. Konkurrenten wie Koenig & Bauer, technotrans und Bobst kommen auf einen Faktor von 13,5 bis 24.
Abgerundet wird das Bild durch eine saubere Charttechnik. Der seit Ende 2015 bestehende Aufwärtstrend (grün) wurde mit dem jüngsten Rücksetzer bestätigt. Zugleich verlaufen zwischen 2,65 bis 2,80 Euro mehrere Wendepunkte, die in den vergangenen Jahren eine Rolle spielten und sich nun als Unterstützungen erweisen sollten. Erst ein Wochenschluss unter 2,60 Euro wäre kritisch zu sehen. Nach oben besteht mittelfristig mindestens Platz bis 3,90 Euro.
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Nüchtern betrachtet sollte sich der jüngste Rückschlag somit als gute Einstiegsgelegenheit erweisen, dass Chance-Risiko-Verhältnis ist nun wesentlich besser als in den vergangenen Monaten. Trader die besonders risikofreudig sind, können zu Knock out Bulls greifen. Einen engen Spread weisen die Scheine der UniCredit auf, wie die WKN HU9J5F. Ausgehend von einem Basispreis bei 2,13 Euro bietet das Papier einen Hebel von 3,9 bei unbegrenzter Laufzeit. Da die Volatilität der Aktie recht hoch ausfällt, sollten Anleger nur mit kleinen Summen einsteigen.
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast bei n-tv und dem Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD).
Basiswert |
HeidelbergerDruck |
---|---|
Kurs Basiswert |
2,82 EUR |
Produkt |
Knock out Bull |
WKN |
HU9J5F |
Emittent |
UniCredit |
Fälligkeit |
endlos |
Hebel |
3,91 |
Basispreis |
2,13 EUR |
Knock Out |
2,34 EUR |
Kurs Zertifikat |
7,09 EUR |
Spread |
0,2 % |