Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 09.04.2019 erstmals online

Nach den starken Kurseinbrüchen an den Aktienmärkten vor allem gegen Ende des vergangenen Jahres haben sich Notierungen im bisherigen Verlauf des Jahres 2019 auf breiter Front erholt. Gleichwohl, und trotz eines zwischenzeitlichen markttechnischen Konsolidierungsrisikos, bieten sich für den weiteren Jahresverlauf 2019 an den Aktienmärkten Anlagechancen, - vor allem, wenn sich angesichts der großen politischen Probleme Lösungen und damit Impulse für die Märkte ergeben sollten. Zumindest lautet so das Ergebnis der aktuellen Kapitalmarktanalyse bei der deutschen Privatbank ODDO BHF.

Der globale Aktienmarkt ist im historischen Vergleich laut den dortigen Experten derzeit moderat bewertet: Steigende Unternehmensgewinne und niedrigere Kurse nach dem Rückgang 2018 führten zu günstigeren Bewertungen. Die Gewinne der Unternehmen dürften trotz einer global nachlassenden Wirtschaftsdynamik auch 2019 auf breiter Basis weiterwachsen.

"Das Gewinnwachstum der US-Unternehmen wird sich im aktuellen Jahr aufgrund des auslaufenden Basiseffekts der US-Steuerreform bei etwa 4 Prozent p. a. einpendeln", erklärt Chief Investment Officer Kai Franke. Für Europa lägen die Schätzungen der Gewinnwachstumsraten aktuell noch über dem Vorjahresniveau, konjunkturelle Risiken könnten das Bild aber im weiteren Jahresverlauf eintrüben. "Auch wenn die Aktienmarkt-Schwankungen nach der Dezember-Panik wieder stark rückläufig sind, behalten wir angesichts der anhaltenden geopolitischen Risiken die Volatilität im Blick", so Franke.

Trotz der kräftigen Erholung in den ersten Monaten sei aber an den Märkten bislang keine Euphorie zu erkennen. Viele institutionelle Investoren seien skeptisch und nicht voll investiert. Diese Angst vor der Angst sei gut für die Börsen und eröffne Potenziale. Obwohl die Aussichten für die Märkte durch große Themen wie zum Beispiel Handelsstreit und Brexit unklar seien und für Unsicherheit und Volatilität sorgten, sieht man gute Chancen für die Investoren. Vor allem das wie erwähnt anhaltende Gewinnwachstum und die günstigeren Bewertungen stützten die Aktienmärkte.

Insbesondere mit einer gezielten Sektor- und Titelselektion könnten Anleger zuversichtlich in das laufende Jahr sehen, so das Urteil. Wir haben uns in dem von ODDO BHF beobachten Anlageuniversum umgesehen und daraus fünf Kaufempfehlungen für deutsche Aktien herausgepickt. Diese Titel, die laut Kurszielen über Aufwärtspotenziale von 25 Prozent bis 157 Prozent verfügen, stellen wir auf den nachfolgenden Seiten näher vor.

Auf Seite 2: Corestate Capital

Corestate Capital (WKN: A141J3)

Einer der Favoriten von ODDO BHF ist die Corestate Capital Holding S.A. Den Aktien des Investment-Managers traut man einen Anstieg bis auf 47,00 Euro zu. Bei einer aktuellen Notiz von 37,50 Euro verspricht diese Vorgabe theoretisch Kursgewinne von gut 25 Prozent.

Der Aktienkurs sei hier von Anfang August 2017 bis Mitte März 2019 um 48 Prozent gesunken. Diese schlechte Entwicklung erklärt der zuständige Analyst Manuel Martin mit einer großen Aktienplatzierungen rund um den Jahreswechsel, der Entlassung des Vorstandschefs Ende 2018 und Presseartikel über eine suboptimale Corporate Governance. Inzwischen befinde sich die Notiz aber auf Erholungskurs, was auch durch die Rückkehr des Unternehmens zu einer klaren Führungsstruktur mit Herrn Schnidrig als CEO unterstützt werde.

Als man jüngst mit dem Unternehmen auf Road-Show gewesen sei, hätten die Verantwortlichen die HFS-Tochter als einen der Hauptumsatzträger der Gruppe hervorgehoben. Diese Einheit biete Mezzanine-Finanzierungen über alternative Spezialfonds überwiegend für Wohnimmobilien-Projektentwicklungen an. Die Gebührenstruktur der HFS sei sehr attraktiv, obwohl die Mezzanine-Kreditverträge kurze Laufzeiten von bis zu rund 14 Monaten aufwiesen. Darüber hinaus habe HFS aufgrund ihrer starken Position im Mezzanine-Kreditgeschäft einen guten Marktüberblick. Seit der Auflegung des ersten Fonds vor zehn Jahren sei es zu keinem Ausfall gekommen.

Die Gebührenstruktur von HFS gestalte sich sehr attraktiv: Die Akquisitionsgebühr betrage 2,5 Prozent des Kreditvolumens (einmalige Gebühr), die Vermögensverwaltungsgebühr 1,5 Prozent p.a. des Kreditvolumens und hinzu komme eine Performancegebühr. Der aktuelle Mezzanine-Zinssatz von HFS liege zwischen 15-20 Prozent p.a. Jede Performance über einer Hürde von derzeit sieben Prozent werde zu je 50 Prozent zwischen HFS und den Fondsanlegern aufgeteilt. Dies führt zu einer Performance-Fee von derzeit rund 4,0-6,5 Prozent.

Corestate visiere im Jahr 2019 einige kleinere Akquisitionen an. Aufgrund der hohen Cashflow-Generierung des Unternehmens würden diese Akquisitionen keine Kapitalerhöhung erfordern. Im Idealfall akquiriere man Asset Manager in Deutschland, z.B. im Hotel- oder Logistikbereich, um die bestehende Produktpalette für die Vermögensverwaltung zu vervollständigen (Wohnen 29 Prozent, Büro 25 Prozent, Micro Living 22 Prozent, Einzelhandel 18 Prozent und andere). Vermögensverwalter in Frankreich oder Holland könnten auch für die geografische Expansion interessant sein.

Rund 95 Prozent der Kunden von Corestate befänden sich in Deutschland. Das Unternehmen habe seine internationale Mittelbeschaffung im vergangenen Jahr eingeleitet und dürfte bis Ende 2019/ Anfang 2020 erste Erfolge verzeichnen. Es könnte jedoch mehr Zeit in Anspruch nehmen, um international gesehen in größerem Umfang Kapital hereinzuholen.

Nach der Roadshow mit dem Unternehmen in Brüssel bestätigte Martin seine Kaufempfehlung. Beim Kursziel von 47,00 Euro würden die Aktien gemessen an den Gewinnschätzungen für 2019 mit einem KGV von rund neun gehandelt, was anspruchslos sei. Die Bewertung erscheine attraktiv für ein Unternehmen zu sein, das darauf abziele, Europas führender Real Estate Investment Manager zu werden. Bei einer erwarteten Dividendenzahlung von 2,62 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 komme auch noch eine erwartete Dividendenrendite von rund sieben Prozent hinzu.

Charttechnik

Die Aktien von Corestate Capital werden erst seit dem vierten Quartal 2016 an der Börse gehandelt. Nach der Notizaufnahme ging es von Oktober 2016 bis September 2017 zunächst ziemlich steil von 17,50 Euro auf 56,50 Euro nach oben. Doch nach einer anschließenden Seitwärtsbewegung driftete der Kurs danach immer weiter ab, bevor im Bereich von 28,30 Euro offenbar eine Bodenbildung gelungen ist. Jedenfalls hat sich der Kurs von diesem Niveau in den vergangenen Wochen spürbar abgesetzt, wodurch sich das zuvor arg angeknackste Chartbild etwas verbessert hat.

Profil

Die Corestate Capital Holding S.A. ist ein Investmentmanager und Co-Investor mit einem verwalteten Vermögen von rund 25 Milliarden Euro. Als eine voll integrierte Immobilien-Plattform bietet Corestate seinen Kunden fundierte Expertise in den Bereichen Investment- und Fonds Management sowie Immobilien-Management Services aus einer Hand.

Das Unternehmen ist international als Geschäftspartner für institutionelle Investoren sowie vermögende Privatanleger tätig. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Luxemburg und verfügt über 42 weitere Büros unter anderen in Frankfurt, London, Madrid, Singapur und Zürich. Corestate beschäftigt über 730 Mitarbeiter und ist im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und ein Mitglied im SDAX.

Auf Seite 3: Ökoworld

Ökoworld (WKN: 540868)

Zu den Aktien der Ökoworld AG hat ODDO BHF eine bestehende Kaufempfehlung, die der zuständige Analyst Henning Steinbrink im April bestätigt hat. Auch das Kursziel von 20,00 bestätigte er in der aktuellen Studie. Damit die Rechnung aufgeht, müsste der Titel bei einer derzeitigen Notiz von 15,10 Euro um 32,5 Prozent zulegen.

Zur Begründung für das positive Anlageurteil heißt es, man geht davon aus, dass die Ökoworld mit ihren nachhaltigen Investmentfonds auch für den Rest des Jahres 2019 an die zu Beginn des Jahres erzielte positive Performance anknüpfen wird. Gemessen am aktuellen Kursniveau sei der Wert attraktiv. Das genannte Kursziel impliziere ein geschätztes KGV von 28,9 für 2019 und von 26,3 für 2020.

Die konsequent aktionärsfreundliche Dividendenpolitik von Ökoworld sowie die positiven Gewinnschätzungen böten den Anlegern weiterhin ein vielversprechendes Renditeprofil. Dazu muss man wissen, dass die erwarteten Dividendenzahlungen für die Geschäftsjahre 2018 bis 2020 0,62 Euro, 0,69 Euro und 0,76 Euro betragen. Für 2019 ergibt sich daraus eine Dividendenrendite von 4,57 Prozent.

2018 sei für die Anleger der Ökoworld-Fonds kein einfaches Jahr gewesen. Während die Performance der Fonds bis zum Ende des dritten Quartals noch überdurchschnittlich ausfiel und einige der Fonds neue Höchststände erreichten, habe sich die Situation in den letzten Monaten des Vorjahres umgekehrt. Die Nachfrage nach den Produkten der privaten und betrieblichen Altersvorsorge der Ökoworld ist nach Angaben des Managements aber weiterhin hoch. Darüber hinaus habe das Unternehmen im zweiten Halbjahr 2018 große Marketingoffensiven für seine ethisch-ökologischen Rentenversicherungsprodukte versiRente und versiLife durchgeführt.

Ökoworld seit 2019 stark gestartet und die Fonds hätten in Sachen Performance deutliche Fortschritte gemacht. Am 30. Januar 2019 sei der Fonds der ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC mit dem Prädikat "Herausragend" ausgezeichnet worden und habe beim jährlichen deutschen Preiswettbewerb "Fondspreis" für 2019 in der Kategorie "Nachhaltiges Investment" den ersten Platz belegt. Am 6. März 2019 habe derselbe Fonds in Wien zum sechsten Mal den ersten Platz im österreichischen Wettbewerb "Fondspreis" ergattert.

Der ÖKOVISION fokussiert sich auf die Gewinner des globalen Wandels. Als Trendscouts und Aktienpicker fänden die Fondsmanager die richtigen Unternehmen. Ihre Investitionen basierten unter anderem auf Zukunftsthemen wie Gesundheit, Ernährung und Bildung. Die nachhaltigkeitsorientierte Online-Plattform Utopia.de bescheinige Ökoworld in diesem Zusammenhang die strengsten Kriterien der Branche.

Charttechnik

Beim Blick auf den Langfrist-Chart von Ökoworld fallen zunächst zwei starke Abwärtswellen ab der Jahrtausendwende sowie im Zuge der Finanzkrise 2007 bis 2009 auf. Seit dem am 04. Februar 2010 markierten Rekordtief von 1,12 Euro hat sich der Titel deutlich erholt. Nach einem im Mai des Vorjahres bei 19,40 Euro aufgestellten Zwischenhoch kam es anschließend aber im Zuge der allgemeinen Marktschwäche zu einer Korrektur bis auf 13,54 Euro, wobei sich in den vergangenen Monaten eine Seitwärtsbewegung entfaltet hat. Diese bewegt sich zwischen 14,46 Euro und 16,17 Euro und erst ein Ausbruch daraus nach unten oder nach oben generiert neue charttechnische Kaufsignale.

Profil

Die Ökoworld AG ist ein führendes Unternehmen im Bereich ökologischer Kapitalanlagen. Mehr als 34 Jahre Erfahrung fließen in die erfolgreiche Entwicklung und Auflegung eigener Produkte ein, im Vertrieb werden über die nachhaltige Vermögensberatung über 50.000 Kunden und Kundinnen bundesweit betreut. Über die in Luxemburg stationierte Ökoworld Lux S.A. bietet das Unternehmen außerdem eine Reihe nachhaltiger Investmentfonds an.

Die Wurzeln des Unternehmens gehen auf die 1975 gegründete "versiko" zurück, die heute anerkanntermaßen als Original und Pionier in der nachhaltigen Kapitalanlage gilt. Noch unter dem Namen "Alfred & Klaus - kollektive Versicherungsagentur" fand die Gesellschaft bereits vor über 35 Jahren seine Zielgruppen: ökologisch orientierte Betriebe und Umweltorganisationen. Aus der kleinen GbR entstand zunächst die "versiko GmbH" und in der weiteren Entwicklung 1995 die "versiko AG".

Im Jahr 1995 wurde auch die ÖKOVISION LUX S.A., die Kapitalanlagegesellschaft mit Sitz in Luxemburg, gegründet. Bereits 1996 wurde der Öko-Investmentfonds ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC aufgelegt. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung Ende Dezember 2013 stimmten die Aktionäre zu, den Namen versiko AG in Ökoworld AG zu ändern.

Auf Seite 4: Highlight Communications

Highlight Communications (WKN: 920299)

Beim schweizerischen Medienkonzern Highlight Communications, dessen Aktien in Deutschland notiert sind, hat ODDO BHF das Kursziel im Zuge einer Kaufempfehlung auf 6,00 Euro festgezurrt. Der Titel verfügt somit bei einer aktuellen Notiz von 4,54 Euro über gut 32 Prozent Luft nach oben.

Der Umsatz der Highlight-Gruppe ist 2018 um 42 Prozent im Jahresvergleich auf 531,6 Millionen Schweizer Franken gestiegen. Dies lag laut ODDO BHF leicht über dem Mittelwert des Prognosekorridors von 520-540 Millionen Franken und entsprach damit voll und ganz den eigenen Schätzungen von 531,7 Millionen Franken. Der organische Umsatz stieg um 14,4 Prozent gegenüber 2017, getragen von einem starken Wachstum sowohl im Segment Film als auch im Segment Sport- und Event-Marketing. Der im Jahr 2018 erstmals konsolidierte Umsatz der Constantin Medien AG habe sich erwartungsgemäß gegenüber dem Vorjahr verringert.

Das Segment Film blieb laut den Analysten mit einem Umsatzplus von 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 364,4 Millionen Franken der Hauptumsatzträger der Gruppe, was von der erfolgreichen Auswertung von Kinoproduktionen und Home Entertainment getragen worden sei. Der Segment-EBIT sei erwartungsgemäß von 9,7 Millionen auf 12,1 Millionen Franken gestiegen. Der Umsatz im Segment Sport- und Event-Marketing habe sich um 8,5 Prozent auf 63,7 Millionen Franken verbessert, das Segment-EBIT um 15,4 Prozent auf 31,5 Millionen Franken (EBIT-Marge: 49,5 Prozent). Das über dem Umsatz liegende EBIT-Wachstum sei auf höhere Vermittlungsprovisionen aufgrund der erfolgreichen Vermarktung von UEFA-Vereinswettbewerben (Champions und Europa League) zurückzuführen.

Die Geschäftsleitung habe auch ihre erste Prognose für 2019 mit einem erwarteten Umsatz von 520-540 Millionen Franken abgegeben. Wie erwartet handele es sich um eine konservative Vorgabe verglichen mit der ODDO BHF- Umsatzschätzung für 2019 von 551.8 Millionen Franken. Das Unternehmen rechne nun mit einem Reingewinn von 20-22 Millionen Franken, was der Analystenschätzung von 22,2 Millionen Franken entspricht. ODDO BHF halten wie erwähnt den Ausblick des Unternehmens für konservativ und glaubt, dass dieser Raum für Verbesserungen im Laufe des Jahres bietet.

Insgesamt habe das für das Vorjahr vorgelegte Ergebnis angesichts der derzeit schwierigen Reorganisation der Constantin Medien AG den Erwartungen entsprochen. Das Management revitalisiere nun das Constantin-Geschäft durch gezielte Akquisitionen. Der Streit mit dem ehemaligen Constantin-Mehrheitsaktionär Dieter Hahn über die Zukunft des Filmsegments sei endgültig beendet. Da die Unsicherheit über diese Entwicklungen verschwunden sei, geht ODDO BHF davon aus, dass die Highlight-Aktie nun weniger volatil ausschlagen sollte. Die Grundlagen für die weiteren Aussichten seien überzeugend und man bleibe daher bei den Aktien ein Käufer.

Charttechnik

Der Aktienchart von Highlight Communications kann langfristig gesehen nicht wirklich überzeugen, insbesondere dann nicht, wenn man bedenkt, dass die Gesellschaft mit Fußball in einem absoluten Boommarkt tätig ist. Vom Rekordhoch von 9,99 Euro vom Juni 2007 notiert der Titel jedenfalls weit entfernt. Auffällig ist auch die fehlende Trendstabilität, das heißt, es gab immer wieder abrupte Kurswechsel. Seit rund einem Jahr ist ein Abwärtstrend zu konstatieren, wobei es im Bereich des Jahrestiefs von 4,45 Euro derzeit noch die Chance auf eine Bodenbildung gibt, nachdem sich dieser Bereich zuletzt zwei Mal als Stütze erwiesen hat.

Profil

Die seit 1999 in Deutschland börsennotierte Highlight Communications AG ist eine international ausgerichtete Strategie- und Finanzholding mit Sitz in Pratteln (Schweiz) nahe bei Basel. Über ihre operativ tätigen Beteiligungsgesellschaften agiert sie in den Segmenten Film sowie Sport- und Event-Marketing.

Nach dem Börsengang unternahm man einen wichtigen strategischen Schritt zur Erweiterung des betriebswirtschaftlichen Schwerpunkts, indem eine Mehrheitsbeteiligung (80 Prozent) an der Team Holding AG erworben wurde. Im 2010 wurden die restlichen 20 Prozent des Aktienkapitals, welche im Besitz der UEFA waren, übernommen. Als eine der weltweit führenden Sport- und Event-Marketing-Agenturen vermarktet die TEAM-Gruppe seit 1992 die Rechte an der UEFA Champions League, UEFA Europa League und dem UEFA Super Cup.

Dank der langjährigen Expertise konnte ein neuer Agenturvertrag für die Vermarktung eines erweiterten Pakets kommerzieller Rechte für vorerst die drei Spielzeiten 2018/19, 2019/20 und 2020/21 und, bei Erreichen von vereinbarten Leistungszielen, anschließend für drei weitere Spielzeiten abgeschlossen werden. Mit einem Anteil von 100 Prozent an der Constantin Film AG besitzt die Highlight Communications AG den erfolgreichsten unabhängigen Filmproduzenten und -verleiher in Deutschland und nimmt damit eine entscheidende Position im deutschen Filmmarkt ein.

Auf Seite 5: Allgeier

Allgeier (WKN: A2GS63)

Die Kaufempfehlung von ODDO BHF für die Aktien von Allgeier verspricht viel Aufwärtspotenzial. Denn einem Kursziel von 38,00 Euro steht bei dem IT-Dienstleister eine aktuelle Notiz von 25,20 Euro gegenüber. Das entspricht einer Differenz von 50,8 Prozent.

Die vorläufigen Ergebnisse der Allgeier-Gruppe für das Geschäftsjahr 20118 zeigten laut ODDO BHF ein starkes Wachstum im Vergleich zum Vorjahr in Bezug auf Umsatz und angepasstem EBITDA. Sie seien allerdings hinter den im November 2018 angehobenen Erwartungen zurückgeblieben. Der Konzernumsatz stieg konkret um 19,2 Prozent auf 690 Millionen Euro und verfehlte den Ausblick des Unternehmens von 700 Millionen Euro sowie die hauseigene Erwartung von 701,4 Millionen Euro.

Zurückzuführen gewesen sei das vor allem auf die schwächere Geschäftsabwicklung im vierten Quartal im Segment Experts. Auch die eingeleitete Abspaltung dieses Geschäftsbereiches, könnte sich negativ ausgewirkt haben. Auf jeden Fall führe die nachlassende Performance der Experten zu Unsicherheiten über den Zeitpunkt des weiterhin geplanten Börsengangs dieses Segments. Daher habe das Management beschlossen, Experts im Konzernabschluss 2018 noch nicht separat als aufgegebenen Geschäftsbereich (wie ursprünglich beabsichtigt) darzustellen.

Das Konzernergebnis habe den Vorjahreswert übertroffen, obwohl es durch zusätzlichen Aufwand und Kosten belastet worden sei. Dennoch sei das bereinigte EBITDA um 39 Prozent auf 41 Millionen Euro gestiegen, Das lag jedoch unter den prognostizierten 45 Millionen Euro. Die Marge betrug sechs Prozent, was einen Anstieg im Jahresvergleich von rund 100 Basispunkten bedeutet.

Das Management habe die Prognose für 2019 bestätigt, das heißt einen Wachstumskorridor von 15-20 Prozent, was in absoluten Zahlen einer Bandbreite von 793-828 Millionen Euro entspricht sowie dem derzeitigen Analystenkonsens. Unterstützt wird die Vorgabe durch weiteres Wachstum und eine verbesserte Profitabilität im Technologiesegment. Der Vorstand rechne zudem mit einem Korridor der bereinigten EBITDA-Marge von 6,5-7,0 Prozent. Ausgehend von der Mitte des Umsatzwachstumskorridors werde ein bereinigtes EBITDA in einer Größenordnung von 52,7-56,8 Millionen Euro erwartet, was zu der hauseigenen Schätzung von 53,5 Millionen Euro passe.

Insgesamt sind die vorläufigen Zahlen des Konzerns für das Geschäftsjahr 2018 aus der Sicht von ODDO BHF geringer als erwartet ausgefallen und die Aktie habe darauf auch negativ reagiert. Man hat das eigene Berechnungsmodell daraufhin angepasst, aber dennoch an der positiven Haltung bezüglich der Aktien festgehalten. Man stuft Allgeier als eine der vielversprechendsten und defensivsten IT-Aktien für 2019/2020 ein, wofür auch die sehr niedrige relative und absolute Bewertung in Kombination mit dem derzeit beschleunigten Umsatz- und Ergebniswachstum passe. Angesichts der Perspektiven sei das Risiko/Ertrag-Verhältnis ausgezeichnet.

Charttechnik

Die Aktien von Allgeier sind getrost als eine der Erfolgstories am deutschen Aktienmarkt zu bezeichnen. Schließlich basiert diese Einschätzung auf einem von April 2003 bis September 2018 verbuchten Kursanstieg von 0,91 Euro auf 35,00 Euro. Seitdem dem letztgenannten Rekordhoch steckt der Titel allerdings in einer Korrekturbewegung. Und aktuell ist diese auch noch intakt, wobei es primär zunächst darum geht, nicht mehr unter das bisherige Jahrestief von 23,50 Euro zu fallen.

Profil

Allgeier SE bezeichnet sich selbst als eines der führenden IT-Unternehmen für die digitale Transformation. Aufgestellt in vier Segmenten arbeitet man für rund 3.000 Kunden aus nahezu allen Branchen. Mit über 9.000 angestellten Mitarbeitern und mehr als 1.300 freiberuflichen Experten bietet Allgeier den Kunden als One-Stop-Shop ein umfassendes Lösungs- und Leistungsportfolio.

Zu den Kunden von Allgeier zählen global arbeitende Konzerne ebenso wie innovative mittelständische Betriebe, die sich durch leistungsstarke IT-Lösungen, intelligente Software und flexible Personaldienstleistungen strategische Vorteile sichern wollen. Die Gruppe mit Hauptsitz in München verfügt über mehr als 140 Niederlassungen in der DACH-Region, in elf weiteren europäischen Ländern sowie in Indien, China, Singapur, Vietnam, Thailand, Malaysia, Japan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Südafrika, Mauritius, Australien, Mexiko, Kanada und in den USA.

Allgeier SE zählt gemäß Lünendonk(R)-Liste 2018 zu den zehn führenden IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland. Allgeier Experts ist nach Lünendonk(R)-Marktsegmentstudie 2018 "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland" unter den TOP 3 IT-Personaldienstleistern in Deutschland. Die Aktien sind am Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im General Standard gelistet.

Auf Seite 6: Vectron Systems

Vectron Systems (WKN: A0KEXC)

Überaus optimistisch in Sachen Performance-Aussichten sind die Analysten von ODDO BHF bei den Aktien von Vectron Systems. Denn das Kursziel beträgt 26,60 Euro. Daraus errechnet sich für die Anteilsscheine des Herstellers von Kassensystemen bei einem aktuellen Kurs von 10,35 Euro ein Aufwärtspotenzial von 157 Prozent.

Wie es von Seiten der Analysten heißt, werden die digitalen Cloud-Services von Vectron nun unter den Markennamen myVectron und bonVito zusammengefasst. Das Spektrum reiche von Loyalitäts- und Zahlungsfunktionen über Online-Reservierungen bis hin zu Online-Reporting. Alle Dienstleistungen seien direkt mit dem POS und letztlich mit einem eigenen zentralen Rechenzentrum verbunden. Seit August 2018 arbeite Vectron mit DeutschlandCard zusammen, einem der großen Anbieter von Loyalty Solutions auf dem deutschen Markt. Ziel dieser Kooperation sei der Vertrieb über die Vectron POS-Systeme. Der Vertrieb von Vectron habe Mitte Januar 2019 mit dem Marketing begonnen und die ersten Caterer hätten bereits Verträge unterzeichnet. Der offizielle Markteintritt solle im ersten Halbjahr 2019 erfolgen.

Die laufende Zusammenarbeit von Vectron mit Coca-Cola befindet sich derzeit in der Erprobungsphase für die Lieferung von Daten aus POS-Netzwerken für Business Intelligence und Predictive Analytics. Man geht davon aus, dass beide Kooperationen im Jahr 2019e einen positiven Beitrag zu Umsatz und Ergebnis des Vectron-Konzerns leisten werden.

Am 11. März habe Vectron außerdem eine neue Partnerschaft mit Epay bekanntgegeben, einer Tochtergesellschaft des Zahlungsdienstleisters Euronet Worldwide Inc. mit einem Umsatz von 2,5 Milliarden Dollar (2018), 7.100 Mitarbeitern und Aktivitäten in 165 Ländern. Epay ist ein führender Full-Service-Dienstleister für Zahlungs- und Prepaid-Lösungen und wickelte 2018 1,15 Milliarden Transaktionen ab. Die Zusammenarbeit werde neue Funktionen/Dienste für POS-Betreiber entwickeln und anbieten, die sich auf alternative Zahlungsmethoden und den Vertrieb von Diensten wie Handy-Geldaufladungen und elektronische Belege konzentrierten. Aus Sicht von ODDO BHF ist das Angebot von Epay an barbasierten Zahlungsmöglichkeiten und das große Portfolio an Prepaid-Kartenprodukten mit international renommierten Marken eine wertvolle Ergänzung zu den Angeboten von Vectron.

Am 7. März habe Vectron zudem sein Grundkapital erhöht. Die Tosho Capital GmbH, die dem Vectron-Großaktionär und CEO Thomas Stümmler gehöre, habe 63 Prozent der neuen Aktien erworben. Der Gesamterlös von rund fünf Millionen Euro werde zur Unterstützung von Investitionen in digitale Cloud-Services, zum Aufbau eines eigenen zentralen Rechenzentrums und zur Erhöhung des Liquiditätspuffers der Gruppe verwendet.

Vectron wird am 30. April über die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2018 berichten. Nach einer Feinabstimmung der eigenen Schätzungen erwartet man für 2018 einen Konzernumsatz von 24,9 Millionen Euro und ein EBITDA von minus 3,5 Millionen Euro, belastet durch Investitionen in neue digitale Dienstleistungen und die Vorbereitung der Phase 2 der POS-System-Fiskalisierung. Die Analyten gehen davon aus, dass diese gesetzlich vorgeschriebene zweite Phase ab dem zweiten Halbjahr 2019e zu einer deutlich höheren Nachfrage nach POS-Systemen führen wird.

Insgesamt erwartet ODDO BHF ein eher verhaltenes Jahr 2018, das vor allem durch die Normalisierung der Nachfrage nach POS-Systemen getrieben worden sein dürfte. Für 2019 rechnet man jedoch damit, dass der POS-Markt deutlich an Fahrt gewinnt, da die Vorschriften, die eine Aktualisierung und Manipulationssicherheit der POS-Systeme bis zum 01. Januar 2020 vorschreiben, umgesetzt werden müssen. Darüber hinaus würden auch die neuen digitalen Geschäftsfelder von Vectron erste signifikante Umsatz- und Ergebnisbeiträge leisten. ODDO BHF ist davon überzeugt, dass Vectron über alle Voraussetzungen verfügt, um an der Digitalisierung der Gastronomie- und Bäckereibranche voll mitzuwirken. Beim Ergebnis je Aktie kalkuliert man für 2019 mit 0,26 Euro und für 2020 mit 0,96 Euro. Für das kommende Jahr ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von 10,8.

Charttechnik

Der Langfrist-Chart von Vectron Systems war von Mitte 2008 bis Ende 2013 von Siechtum geprägt. Danach ging es bis Anfang Juni 2017 mit einem Anstieg von 1,74 Euro auf 39,25 Euro steil nach oben. Eine folgende heftige Korrektur scheint bei einem im Februar 2019 bei 7,15 Euro aufgestellten Tief einen Boden gefunden zu haben. Trotz der seitdem verbuchten Kursgewinne ist das Chartbild aber noch angeschlagen.

Profil

Die Vectron Systems AG ist ein full-size Systemlösungsanbieter, der aus eigener Engineering-Leistung heraus Hardware, Software und cloudbasierte Services im internationalen Markt anbietet. Neben Entwicklung, Vertrieb und entgeltlicher Überlassung von integrierten Lösungen für Kasseninstallationen, gehören Software- und cloudbasierte Datenanalyse-, Datenmanagement-, Warenwirtschafts-, CRM- und Service-Module sowie Schnittstellen für Drittanbieter zum Leistungsspektrum. Mit mehr als 200.000 Installationen zählt man sich selbst zu den größten europäischen Herstellern von Kassensystemen.

Die Vectron Cloud-Services umfassen digitale Dienste, die sich neben dem B2B- auch an den B2C-Bereich richten. Sie beinhalten die Analyse, das Verarbeiten und das Reporting von produktbezogenen Transaktionsdaten. Des Weiteren werden Kundenbindungs-Tools wie digitale Stempelkarten, Coupons und Deals sowie Effizienzwerkzeuge, beispielsweise Tischreservierung und Lieferservice, angeboten. Alle Dienste sind direkt mit dem Kassensystem verbunden, wodurch dieses zum zentralen Data Center wird.