"Die Krim-Krise ist eher Katalysator als Ursache der Korrektur. Fundamental betrachtet bewegen sich Dividendentitel in dünner Höhenluft." Reinwand bekräftigte damit seine bisherige Prognose. Im März 2015 werde der deutsche Leitindex dann voraussichtlich wieder bei 8900 Zählern liegen.

Die Gewinne der europäischen Unternehmen hätten sich bislang nicht in dem Maße verbessert, wie es die Konjunkturindikatoren vermuten ließen, sagte Reinwand weiter. Sollten die Geschäftszahlen in den kommenden Quartalen hinter den Prognosen zurückbleiben, müsse mit Rückschlägen gerechnet werden.

"Das sieht auch die Mehrheit der sognannten 'Insider' so", betonte der Helaba-Experte. In den vergangenen Monaten hätten Manager vermehrt Aktien ihrer eigenen Firmen verkauft. "Dies ist ein klares Signal dafür, dass die Mehrheit der Unternehmenslenker keinen Raum für weitere Kursgewinne sieht. Wir raten daher weiterhin, Stärkephasen für Gewinnmitnahmen zu nutzen."

Seine Kollegen Joachim Schallmayer von der DekaBank und Volker Sack von der NordLB blickten dagegen optimistischer in die Zukunft. Sie gehen davon aus, dass sich die Unternehmensgewinne in den kommenden Monaten erholen werden. Sie sehen den Dax in einem Jahr bei 10.000 beziehungsweise 10.200 Punkten.

Reuters