Dem deutschen Standardwerte-Index Dax ist es in der Vorwoche im Handelsverlauf bekanntlich gelungen, erstmals die Marke von 13.000 Punkten zu überwinden. Am Montag klappte das dann auch auf Schlusskursbasis. Durch diese neue Bestmarke ist der seit März 2009 bestehende Bullenmarkt charttechnisch als intakt untermauert.

Erst Recht gilt das für die deutschen Nebenwerte-Indizes. Denn diese stellen in Form von MDAX und SDAX noch munterer als der DAX in der laufenden Hausse einen Rekord nach dem anderen auf. Zudem notiert auch der TecDAX auf dem höchsten Stand seit 2001.

Der Kursaufschwung ist somit breit aufgestellt und solange die Charttechnik keine neuen Warnsignale sendet, dürfen Anleger auf eine Jahresendrally hoffen. Besonders im Fokus stehen dabei die Nebenwerte, weil diese wie skizziert seit Jahren in guter Form sind. Allerdings stellt sich natürlich die Frage, wie viel Luft nach den bereits sehr kräftigen Kursanstiegen noch besteht.

Auf der Suche nach einer Antwort haben wir uns die Empfehlungslisten von Hauch & Aufhäuser (H&A) etwas näher angesehen. Die deutsche Privatbank bietet sich hier als Informationsadresse an, weil sich bei dem Institit die Research-, Sales- und Handelsaktivitäten für institutionelle Kunden durch eine konsequente Fokussierung auf Small und Mid Cap Unternehmen im deutschsprachigen Raum auszeichnen. Die in Hamburg ansässigen Aktienanalysten des hauseigenen Investment Bankings betreuen derzeit mehr als 130 börsennotierte Unternehmen.

Zuletzt haben sich die dortigen Experten für einige ausgewählte Unternehmen besonders stark gemacht. BÖRSE ONLINE stellt auf den nächsten Seiten fünf H&A-Favoriten vor, bei denen die Kaufempfehlungen mit Kurszielen versehen sind, die sich zwischen 21 Prozent und 41 Prozent über den aktuellen Notierungen bewegen.

Auf Seite 2: Hella





Hella (WKN: A13SX2)



Überzeugt sind die Analysten von H&A im deutschen Nebenwertesegment unter anderem von Hella. Der Aktie des Auto-Zulieferers traut man einen Kursanstieg bis auf 64,00 Euro zu. Das entspricht theoretisch einem Potenzial von gut 23 Prozent.

Das vorherige Kursziel hat der zuständige Analyst Christian Glowa am 22. September deutlich von 57,00 Euro angehoben. Zur Begründung hieß es unter anderem der MDAX-Vertreter dürfte in der Lage sein, nachhaltig deutlich stärker als der Pkw-Markt zu steigen. Die Analysten rechnen mit einem jährlichen Umsatzplus von im Schnitt sieben Prozent im Zeitraum 2017 bis 2020. Zu verdanken sei diese Perspektive einer zunehmenden Marktdurchdringung mit LED-Leuchten. Dieser Geschäftsbereich dürfte in den nächsten zehn Jahren pro Jahr um durchschnittlich 30 Prozent wachsen, so das Urteil.

Die Trends Elektromobilität und autonomes Fahren sowie die steigende Nachfrage nach Sicherheit und Effizienz sollten sich ebenfalls vorteilhaft auf den Geschäftsverlauf auswirken. Jedenfalls sei die Gesellschaft gut positioniert, um von den langfristigen Branchentrends wie Energie-Effizienz, Sicherheit und Styling besonders stark zu profitieren.

Mittelfristig könnte sich der Wert der verbauten Hella-Einzelteile pro Auto um 400 Euro auf rund 1.600 Euro erhöhen. Die Privatbank hob in der Studie damals auch die Transparenz bei Umsatz und Gewinn ebenso lobend hervor wie das gut gefüllte Auftragsbuch. Die guten Nachrichten dürften anhalten, hieß es.

Für das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2017/2018, das am 31. August endete, berichtete die Gesellschaft über ein Plus beim Konzernumsatz von knapp fünf Prozent auf 1,63 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg gleichzeitig um sechs Prozent auf 123 Millionen Euro. Den Ausblick auf das Gesamtjahr 2017/18 bestätigte der Zulieferer für Licht und Elektronik. Währungs- und portfoliobereinigt sollen der Umsatz sowie das bereinigte EBIT um fünf bis zehn Prozent steigen. Die bereinigte EBIT-Marge soll bei rund acht Prozent nach 7,7 Prozent im Vorjahr liegen.

Zudem ließ der Vorstand Pläne durchblicken, mit Hilfe weiterer Zukäufe schneller wachsen zu wollen. Interesse habe man dabei in den Bereichen Elektronik, Sensorik, Aktuatorik, aber auch im Aftermarket oder bei Special Applications, also in Feldern, die nicht zum automobilen Kerngeschäft zählen. Dem Vernehmen nach stehen für Akquisitionen bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung.

Beim Gewinn je Aktie rechnet Glowa von 2016/17 bis 2019/20 mit einem Anstieg von 3,08 Euro auf 4,27 Euro. Daraus ergebt sich für das Ende des genannten Zeitraums ein geschätztes KGV von 12,2. Auf dieser Basis sei die Bewertung längst noch nicht ausgeschöpft, so der Analyst, denn daraus resultiere ein ungerechtfertigter Abschlag von 20 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt des Automobilsektors.

Charttechnik





Seit dem Börsengang im November 2014 hat der Aktienkurs Höhen und Tiefen erlebt. Gegenüber dem ersten Handelskurs von 27,50 Euro hat die Notiz aber sehr deutlich zugelegt. Seit Anfang des dritten Quartals 2016 hat sich ein Aufwärtstrend entfaltet, der zu einem positiven Charturteil führt.

Profil



Hella ist ein global aufgestelltes, börsennotiertes Familienunternehmen mit mehr als 38.000 Beschäftigten an mehr als 125 Standorten in rund 35 Ländern. Der Hella-Konzern entwickelt und fertigt für die Automobilindustrie Produkte für Lichttechnik und Elektronik und verfügt weiterhin über eine der größten Handelsorganisationen für Kfz-Teile, Zubehör, Diagnose und Serviceleistungen in Europa.

Mit fast 7.000 Beschäftigten in Forschung und Entwicklung zählt Hella zu den wesentlichen Innovationstreibern im Markt. Darüber hinaus gehört der Hella-Konzern zu den Top 40 der weltweiten Automobilzulieferer sowie zu den 100 größten deutschen Industrieunternehmen und hat im Geschäftsjahr 2016/2017 einen Umsatz in Höhe von rund 6,6 Milliarden Euro erzielt.

Auf Seite 3: SAF Holland





SAF Holland (WKN: A0MU70)



Ebenfalls über einige Kurs-Luft nach oben verfügt nach dem Urteil von H&A die Aktie von SAF Holland. Die Kaufempfehlung ist in diesem Fall mit einem Kursziel von 20,00 Euro versehen. Das verspricht im Erfolgsfall einen Anstieg von fast 21 Prozent.

Allerdings sind die Nachrichten aus dem Unternehmen zuletzt gemischt ausgefallen. Denn der Zulieferer für die Trailer-, Truck- und Busindustrie hat unlängst zwar die Umsatzprognose für 2017 nach oben genommen, die Prognose für die Marge beim Gewinn vor Steuer und Zinsen aber gleichzeitig leicht nach unten angepasst. Zur Begründung hieß es, dass im dritten Quartal aufgrund einer höher als erwartete Nachfrage in Nordamerika vorübergehend über den Planungen liegende Kosten angefallen seien.

Konkret stieg der Konzernumsatz im dritten Quartal um rund 8,3 Prozent auf 277,1 Millionen Euro. Das bereinigte Konzern-EBIT erreichte rund 20,9 (Vorjahr 21,6) Millionen Euro, was einer Marge von 7,5 Prozent entspricht. Für das Gesamtjahr erwartet die Gesellschaft nunmehr einen erhöhten organischen Konzernumsatz in der Bandbreite von 1,125 bis 1,135 (bisher 1,060 bis 1,090) Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge dürfte dagegen "eher am unteren Ende" statt "eher in der Mitte" der geplanten Spanne von 8 bis 9 Prozent hereinkommen.

Der Vorstand rechnet für 2017 mit einmaligen Restrukturierungskosten für das Nordamerika-Geschäft von elf bis zwölf Millionen statt ursprünglich geplanter zehn Millionen Dollar. Nach Abschluss der Maßnahmen sollen die Kosten um jährlich rund fünf Millionen Dollar niedriger liegen.

Aus Sicht von H&A-Analyst Christian Glowa hat die starke Erholung des US-Lkw-Marktes SAF-Holland erlaubt, die Umsatzprognosen für das Geschäftsjahr 2017 anzuheben. Darüber hinaus sei die Prognose für das bereinigte EBIT am unteren Ende der Zielspanne spezifiziert worden. Entscheidend sei aber, dass der Konzern durch die Verbesserung der Anlagenkonfiguration Effizienzgewinne realisieren und damit ab 2018 die Kosten um die erwähnten fünf Millionen Euro pro Jahr drücken könne. Die Drittquartalszahlen belegten insgesamt die positive Betriebsdynamik.

Beim Ergebnis je Aktie rechnet der Analyst für 2017 nun mit 1,07 Euro nach 1,05 Euro im Vorjahr. Für 2018 und 2019 kalkuliert er mit 1,33 und 1,43 Euro. Daraus ergibt sich für das übernächste Jahr ein KGV von 11,6. Die Aktie sei als günstig bewertet einzustufen, so Glowa. Die Dividende sieht er zudem von zuletzt 0,44 Euro auf 0,45 Euro und anschließend auf 0,56 bzw. 0,60 Euro je Anteilsschein steigen.

Charttechnik





Nach dem Börsengang im Jahr 2007 sackte der Aktienkurs von SAF Holland sehr stark ab. Zu tun hatte das auch mit den Turbulenzen rund um die damalige Finanzkrise. Im Tief kostete der Titel im Februar 2009 nur noch 0,35 Euro. Doch davon hat sich die Notiz längst eindeutig erholt und erst am 19. September ist es gelungen, mit 17,50 Euro ein neues Rekordhoch zu markieren. Das ist ein positives Signal, allerdings muss der Wert erst noch beweisen, dass er sich tatsächlich nachhaltig von dem zuvor seit März 2015 gültigen Seitwärtstrend absetzen kann.

Profil



Die SAF-Holland S.A. mit Sitz in Luxemburg und deutscher Börsennotiz, ist der größte unabhängige börsennotierte Nutzfahrzeugzulieferer in Europa und beliefert schwerpunktmäßig die Trailer-Märkte. Das Unternehmen zählt mit rund 1.042 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2016 zu den international führenden Herstellern von fahrwerksbezogenen Baugruppen und Komponenten vor allem für Trailer aber auch für Lkw, Busse und Campingfahrzeuge. Die Produktpalette umfasst neben Achs- und Federungssystemen unter anderem Sattelkupplungen, Königszapfen und Stützwinden, die unter den Marken SAF, Holland und Neway vertrieben werden.

SAF-Holland beliefert die Fahrzeughersteller in der Erstausrüstung (OEM) auf sechs Kontinenten. Im Aftermarket-Geschäft liefert die Gruppe Ersatzteile an die Service-Netzwerke der Hersteller (OES) und mit Hilfe von Verteilungszentren über ein umfassendes globales Vertriebsnetz an Endkunden und Servicestützpunkte. SAF-Holland ist, als einer von nur wenigen Zulieferern in der Truck- und Trailer-Industrie, international breit aufgestellt und in fast allen Märkten weltweit präsent. Mit der Innovationsoffensive "SMART STEEL - ENGINEER BUILD CONNECT" verbindet SAF-Holland Mechanik mit Sensorik und Elektronik und treibt die digitale Vernetzung von Nutzfahrzeugen und Logistikketten voran. 3.200 engagierte Mitarbeiter weltweit arbeiten schon heute an der Zukunft der Transportindustrie.

Auf Seite 4: PVA Tepla





PVA Tepla (WKN: 746100)



Bei PVA Tepla nennt H&A als Kursziel 9,50 Euro. Das ist eine Vorgabe, die einen Anstieg von 41,4 Prozent verspricht. So optimistisch ist der zuständige Analyst Tim Wunderlich erst seit dem 11. Oktober. Denn da hatte er das Kursziel im Zuge einer bekräftigten Kaufempfehlung deutlich von bisher 6,60 Euro erhöht.

In der Studie bezeichnete Wunderlich die Projektpipeline von PVA Tepla als herausragend. Der Spezialanlagenbauer habe auf den jüngsten Unternehmenspräsentationen einen Einblick in die strukturellen Wachstumsmöglichkeiten in den kommenden Jahren gegeben. Als einen mittelfristigen Treiber nennt er Chinas Pläne, eine eigene Halbleiterindustrie auf die Beine zu stellen.

Große Chancen wittern offenbar auch andere Marktteilnehmer, zumindest hat der Aktienkurs in diesem Jahr schon fulminant zugelegt. Dies hat letztlich vermutlich mit der Einschätzung zu tun, dass der Vakuum-Spezialist für Hochtemperatur und Plasmaprozesse in interessanten Geschäftsbereichen tätig ist. Auf einer kürzlich abgehaltenen Roadshow ließ der Vorstand wie von Wunderlich angedeutet durchblicken, dass man mit Kunden über eine Reihe von Projekten verhandelt. Wenn nur ein Teil davon an Land gezogen werden kann, dürfte davon viel Rückenwind ausgehen, ist sich der H&A-Analyst sicher.

Potenzial bieten insbesondere Siliziumcarbid-Kristalle, weil diese beim Bau von Elektro-Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Global sind in diesem Bereich laut Wunderlich nur drei Unternehmen aktiv. Auch sonst verhelfe das vorhandene Know-How PVA Tepla zu hohen Eintrittsbarrieren gegenüber potenziellen Konkurrenten. So wie H&A das beurteilt, dürften die Geschäfte 2019 stark anziehen. Den Umsatz sieht man dann jedenfalls bei 130 Millionen Euro nach 86,6 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Gewinn je Aktie soll im gleichen Zeitraum von 0,13 Euro auf 0,47 Euro anziehen. Für das Ende des genannten Zeitraums würde sich damit die Bewertung auf KGV-Basis auf 14,3 ermäßigen. Wunderlich stuft das als günstig ein. Zudem berge die komplette Aufstellung des Unternehmens Übernahmephantasie. So kann er sich vorstellen, dass irgendwann eine Gesellschaft wie Applied Materials Interesse an einer Akquisition zeigen könnte.

Charttechnik





Die seit 1999 börsennotierte Aktie der PVA Tepla AG blickt auf eine bisher sehr wechselvolle Börsengeschichte zurück. Das Kursgeschehen war geprägt von einem Auf und Ab und Geld verdienen konnte im Grunde genommen nur, wer es verstand, die Richtungswechsel richtig zu erkennen. Doch in diesem Jahr läuft es plötzlich mit einem Schlag sehr viel besser. Die Aktie notiert stark im Plus und hat dabei einen steilen Aufwärtstrend ausgebildet. Die zuletzt gezeigte Dynamik spricht für eine Neubewertung des Titels, der mittelfristig noch nicht abgeschlossen sein könnte. Kurzfristig sind nach den deutlichen Avancen aber temporäre Rückschläge nicht ausgeschlossen. Zumal der Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie sehr groß geworden ist.

Profil



Als Vakuum-Spezialist für Hochtemperatur und Plasmaprozesse ist die PVA Tepla AG eines der führenden Unternehmen im Weltmarkt bei Hartmetall-Sinteranlagen, Kristallzucht-Anlagen sowie Anlagen zur Oberflächenaktivierung und Feinstreinigung im Plasma. Mit den angebotenen Systemen und Dienstleistungen unterstützt die Gesellschaft wesentliche Herstellungsprozesse und technologische Entwicklungen von Industrieunternehmen, insbesondere in der Halbleiter-, Hartmetall-, Elektro-/ Elektronik- und Optikindustrie sowie auf den zukunftsträchtigen Gebieten der Energie-, Photovoltaik- und Umwelttechnologie. PVA Tepla bietet den Kunden individuelle Lösungen aus einer Hand an. Diese reichen von der Technologieentwicklung über die maßgeschneiderte Konstruktion und Bau der Produktionsanlagen bis zum Kundendienst.

Auf Seite 5: Nabaltec





Nabaltec (WKN: A0KPPR)



Bei Nabaltec hat H&A die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 35,00 Euro garniert. Das heißt, die Notiz hat theoretisch noch gut 30 Prozent Luft nach oben. Auch hier war es wie bei PVA Tepla so, dass erst am 11. Oktober die bisherige Vorgabe von 30,00 Euro deutlich um fünf Euro angehoben wurde.

Zuvor hatte das Chemieunternehmen eine Kapitalerhöhung abgeschlossen und dabei 800.000 neue Aktien zu je 23 Euro bei institutionellen Investoren platziert. Der Gesellschaft flossen dadurch brutto 18,4 Millionen Euro zu. Das Grundkapital der Nabaltec AG erhöht sich durch die Kapitalerhöhung um zehn Prozent.

Die zufließenden Mittel sollen laut dem Vorstand dabei helfen, das vorhandene Wachstumspotenzial zu nutzen. Potenzial sehen die Verantwortlichen dabei etwa bei Lithium-Ionen-Batterien für die E-Mobilität, in der Kabelindustrie oder in der technischen Keramik.

Der zuständige H&A-Analyst Sascha Berresch weist in einer Studie darauf hin, dass die Gesellschaft die Kapazitäten in den USA ausbaue. Um weitere Wachstumschancen zu nutzen und entsprechend investieren zu können, setze das Management auf eine verstärkte finanzielle Flexibilität. Aus seiner Sicht ist vor allem das Geschäft mit Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge viel versprechend. Hierbei gelte es, eine schnellere Ladezeit und eine größere Reichweite mit Sicherheitsanforderungen zu kombinieren.

Im August hatte Nabaltec unter Hurrikan Harvey zu leiden, der an der texanischen Golfküste wütete. Doch im Werk Nashtec in Gregory, Texas, seien keine schwereren Schäden zu registrieren gewesen, hieß es. Allerdings war die Anlage einige Tage ohne Strom.

Für das erste Halbjahr hatte die Gesellschaft einen Umsatzanstieg von 5,6 Prozent auf 88,7 Millionen Euro gemeldet und ein Plus beim Gewinn vor Steuern und Zinsen von 14,1 Prozent auf 9,7 Millionen Euro. Zudem wurde die Prognose für das Gesamtjahr 2017 konkretisiert und leicht erhöht. Bei der EBIT-Marge werden nunmehr rund zehn Prozent bei einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich angestrebt.

Berresch sieht den Umsatz von 2016 bis 2019 von 159,2 Millionen Euro auf 189,1 Millionen Euro steigen. Mit dem Gewinn je Aktie soll es gleichzeitig von 1,07 Euro auf 1,76 Euro nach oben gehen. Für das übernächste Jahr würde sich daraus ein geschätztes KGV von 15,3 ergeben.

Charttechnik





Überaus stark hat sich der Aktienkurs von Nabaltec in den vergangenen Jahren geschlagen. Die Notiz zog von Februar 2010 von 3,65 Euro bis Oktober auf 28,33 Euro nach oben. Das ist eine Performance, die kaum Wünsche offen lässt. Auch in den vergangenen Monaten hat sich der Titel überaus gut geschlagen. Das letzte Rekordhoch stammt vom 02. Oktober, ist somit relativ frisch und untermauert den langfristigen Aufwärtstrend als intakt.

Profil



Die Nabaltec AG mit Sitz in Schwandorf ist ein Unternehmen der chemischen Industrie. Auf der Basis von Aluminiumhydroxid (ATH) und Aluminiumoxid sowie anderen mineralischen Rohstoffen entwickelt, produziert und vertreibt Nabaltec hochspezialisierte Produkte in den beiden Produktsegmenten "Funktionale Füllstoffe" und "Technische Keramik" im industriellen Maßstab. Die Produktpalette des Unternehmens umfasst unter anderem halogenfreie, flammhemmende Füllstoffe und funktionale Additive für die Kunststoffindustrie. Flammhemmende Füllstoffe werden beispielsweise bei Kabeln in Tunneln, Flughäfen, Hochhäusern und elektronischen Geräten eingesetzt, während Additive in der Katalyse und bei der Elektromobilität zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus produziert Nabaltec Ausgangsstoffe zum Einsatz in der technischen Keramik und der Feuerfestindustrie. Die flammhemmenden Füllstoffe enthalten im Gegensatz zu den halogenierten Flammhemmern keine gesundheitsgefährdenden Substanzen und müssen nicht gesondert entsorgt werden. Vielmehr vermindern sie im Brandfall sogar die Entwicklung von umwelt- und gesundheitsschädlichen Rauchgasen. Nabaltec ist mit Produktionsstandorten in Deutschland und den USA vertreten. Ziel ist es, durch Kapazitätsausbau, weitere Prozess- und Qualitätsoptimierung sowie gezielte Erweiterungen der Produktpalette die eigene Marktposition weiter auszubauen. Mit seinen Spezialprodukten strebt das Unternehmen die führende Position im jeweiligen Marktsegment an.

Auf Seite 6: Wacker Neuson





Wacker Neuson (WKN: WACK01)



Am 11. Oktober schienen die Analysten von H&A in Hochstufungs-Laune bei den Kurszielen gewesen zu sein. Denn an diesem Tag ging es nicht nur bei Nabaltec und PVA Tepla, sondern auch bei Wacker Neuson nach oben mit der Vorgabe. In diesem Fall beträgt das Kursziel nunmehr 34,00 Euro und nicht mehr wie zuvor 31,00 Euro. Damit winkt im Erfolgsfall ein Kuranstieg von 25,5 Prozent.

Zur Begründung für den Schritt führte der zuständige Analyst Aliaksandr Price an, er habe auf der jüngsten Unternehmenspräsentation des Baumaschinenherstellers den Eindruck gewonnen, als ob man beim Umbau des Geschäfts voll auf Kurs sei. Das neue Management habe eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Fundamentaldaten zu verbessern. Wacker Neuson wolle beispielsweise den Aufbau von Überschussbeständen verhindern. Die mittelfristigen Aussichten für das Umsatzwachstum sind aus Sicht von Price gut.

Großes Potenzial birgt aus seiner Sicht ein neues Werk in China, in Nordamerika winkten Zugewinne von Marktanteilen. Hinzu komme die eingefädelte strategische Kooperation mit dem US-Konkurrenten John Deere, bei der es um den Vertrieb von Teleskop- und Radlader unter der Marke Kramer für die Landwirtschaft geht.

Die Vereinfachung der organisatorischen Struktur des SDAX-Vertreters dürfte zu Skaleneffekten führen, so sein Urteil. Bislang hätten hohe zusätzliche Verwaltungskosten belastet, die erforderlich gewesen seien, um das Wachstum stemmen zu können. H&A rechnet mit einem weiterhin erfreulichen Nachrichtenfluss von Wacker Neuson.

Zum Halbjahr hatte der Konzern über eine rege Nachfrage nach Baugeräten und Kompaktmaschinen berichtet. Nach Rekorderlösen im zweiten Quartal erhöhten die Verantwortlichen damals die Umsatzprognose für das laufende Jahr. Im zweiten Quartal erhöhte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 425 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern kam um 41 Prozent auf 46,7 Millionen Euro voran.

Mit der Umsatzprognose für das Gesamtjahr ging es auf dieser Basis von 1,40-1,45 Milliarden auf 1,45-1,50 Milliarden Euro nach oben. Die EBIT-Marge soll demnach die Mitte der prognostizierten Spanne von 7,5 bis 8,5 Prozent erreichen nach 6,5 Prozent im Vorjahr. In Reaktion auf diese Meldung hatte H&A übrigens das Kursziel im August bereits von 29,00 Euro um einen Euro erhöht.

Charttechnik





Nach dem Börsengang 2007 hatte Wacker Neuson einen schweren Stand. Im Zuge der Finanzkrise sackte die Notiz drastisch ab. Doch davon hat man sich im Laufe der vergangenen Jahre wieder erholt. Im Juli 2017 reichte es sogar mit 28,09 Euro zu einem neuen Mehrjahreshoch. Ein echter charttechnischer Meilenstein wäre es, wenn es jetzt noch gelingt, das alte Rekordhoch von Juli 2007 von 29,30 Euro aus dem Weg zu räumen. Denn solange das nicht passiert, dürften Charttechniker die Gefahr einer Topbildung befürchten.

Profil



Die Wacker Neuson Group ist ein international tätiger Unternehmensverbund mit über 50 Tochterunternehmen und 140 eigenen Vertriebs- und Servicestationen. Als ein führender Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen bietet der Konzern seinen Kunden weltweit ein breites Produktprogramm, umfangreiche Service- und Dienstleistungsangebote sowie eine leistungsfähige Ersatzteilversorgung. Zur Wacker Neuson Group gehören die Produktmarken Wacker Neuson, Kramer und Weidemann.

Das Leistungsangebot richtet sich vor allem an Kunden aus dem Bauhauptgewerbe, dem Garten- und Landschaftsbau, der Landwirtschaft, den Kommunen, der Recycling- und Energiebranche sowie an Bahnbetriebe und Industrieunternehmen. Der Konzern erzielte im Jahr 2016 einen Umsatz von 1,36 Milliarden Euro und beschäftigt rund 4.800 Mitarbeiter weltweit.