Hella



Gewinnwarnung aus dem Vorjahr ist verdaut



Der Automobilzulieferer Hella ist in den ersten sechs Monaten seines gebrochenen Geschäftsjahres (per 31. Mai) dynamisch gewachsen. So stieg der Umsatz der Westfalen um rund zwölf Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Das Ebit sank allerdings um rund acht Prozent auf 203 Millionen Euro. Verantwortlich dafür ist ein Lieferantenausfall, der zu Extrakosten von 47 Millionen Euro führte. Als Folge musste Hella sein Ziel streichen, das Ebit zweistellig zu steigern. Nun wird ein Rückgang erwartet. Bereinigt um den Einmaleffekt stieg der operative Gewinn jedoch um gut 13 Prozent auf 256 Millionen Euro. Der Großteil der Rückstellung für den Lieferantenausfall von 50 Millionen Euro ist damit verbucht, Sorgen vor weiteren Lieferproblemen scheinen unberechtigt. Zwar rechnet Hella für das restliche Jahr mit einer verhalteneren Nachfrage, doch der Konzern ist sicher, weiter stärker wachsen zu können als der Markt.

PRL



Auf Seite 2: Celgene





Celgene



Kassenschlager liefern weiter Kaufargumente



Celgene bekommt zu spüren, dass die Stimmung an den Märkten derzeit getrübt ist. Die Aktie geriet zuletzt unter Druck, weil das Biotech-Schwergewicht auf einer Investorenkonferenz anders als in den Vorjahren beim Gewinnausblick fürs neue Jahr nicht die Konsensschätzungen toppte. Dabei bleibt Celgene fundamental sehr gut aufgestellt. Die Patente für das umsatzstärkste Medikament Revlimid wurden verlängert. Neues Umsatzpotenzial versprechen klinische Tests mit dem Leukämiemittel als Kombitherapie gegen zahlreiche Krebsarten. Neu zugelassene Produkte wie Otezla gegen Schuppenflechte haben mit ihren Verkaufszahlen die Erwartungen übertroffen. Dazu kommen zahlreiche Kooperationen mit anderen Biotechfirmen in der Krebsforschung. Auf dem gedrückten Niveau ist die Aktie attraktiv bewertet. Wir halten deshalb bei leicht gesenkten Ziel- und Stoppkursen an unserer Kaufempfehlung fest.

SRI



Auf Seite 3: Nokia





Nokia



Neustart nach dem Zusammenschluss



Der Netzwerkexperte Nokia kontrolliert mehr als 80 Prozent der Aktien von Alcatel-Lucent. Damit ist der Zusammenschluss formell geglückt. Beide Unternehmen werden ab dem 14. Januar zusammengeführt. Die finnisch-französische Unternehmenskombination wird Weltmarktführer. Beide Konzerne ergänzen sich sowohl beim Produktportfolio als auch in den regionalen Schwerpunkten. Weil Alcatel und Nokia in den vergangenen Jahren harte Restrukturierungen durchgeführt haben, dürften die Sonderkosten des Zusammenschlusses gering sein. Zum Neustart gehört indes eine Optimierung der Kapitalstruktur. Nokia wird einen Teil seiner erheblichen Barmittel via Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgeben. Dabei geht es um mindestens zehn Prozent des Börsenwertes. Das dürfte die Aktie ebenso stützen wie der anstehende Lizenzabschluss mit Samsung Electronics.

LA



Auf Seite 4: Actelion





Actelion



Biotechtitel lässt befreit aufatmen



Actelion feiert einen neuen Erfolg: Kurz vor Weihnachten hatte die US-Gesundheitsbehörde grünes Licht für das Lungenmedikament Uptravi gegeben. Anfang Januar ist die Arznei in den Verkauf gestartet. Europas größter Biotechkonzern rechnet mit einem Bruttoumsatz von 160.000 bis 170.000 Dollar pro Jahr und Patient. Das dürfte die Konkurrenz aufhorchen lassen, kostet doch ein vergleichbares Mittel von United Therapeutics rund 250.000 Dollar pro Jahr. Uptravi hat damit das Zeug, schnell zum Blockbuster zu werden. Analysten trauen dem Medikament zur Behandlung von Lungenhochdruck Spitzenumsätze von 1,3 bis 1,5 Milliarden Franken zu. Dank guter Umsätze mit anderen Lungenmitteln konnte Actelion den Gewinn 2015 um mehr als 20 Prozent steigern. Für die Aktie spricht nicht nur die gute Medikamentenpipeline. Actelion wird auch immer wieder als Übernahmekandidat gehandelt.

CI



Auf Seite 5: Seasonal Strategy





Seasonal Strategy



DAX mit eingebauter Sommerpause



Jedes Jahr beginnt mit dem September das Zittern an den Märkten - und das ist durchaus begründet: Seit 1959 verzeichnete der DAX beziehungsweise seine Vorgängerindizes im Schnitt einen Verlust von zwei Prozent im September. Dieser ist damit der schwächste Börsenmonat eines Jahres. Der zweitschwächste Monat ist mit einem Minus von durchschnittlich 0,4 Prozent der August. Der DAXplus Seasonal Strategy Index pausiert in diesen beiden Monaten: Anfang Oktober geht es einfach mit dem Stand von Ende Juli weiter. Abgesehen von der Pause entspricht der DAXplus-Index dem normalen DAX, die 30 Aktien sind so gewichtet wie im Leitindex. Die einfache Pausenstrategie hat sich in der Vergangenheit längerfristig ausgezahlt: Auf Ein- und auf Mehrjahressicht liegt das Zertifikat von BNP Paribas auf den DAXplus Seasonal Strategy Index deutlich vor dem normalen DAX - und das auch noch bei geringerer Volatilität.

OHM