Und auch der weitere Verlauf der Corona-Pandemie berge große Risiken, fügte der Manager hinzu, dies gelte insbesondere für China. Immerhin gab es zuletzt einen Lichtblick.
So sei an den Weltmärkten die Automobilproduktion zuletzt überraschenderweise nur noch in geringem Maße zurückgegangen, berichtete der inzwischen mehrheitlich vom französischen Zulieferer Faurecia übernommene Scheinwerferspezialist weiter. In der Folge habe Hella im dritten Geschäftsquartal (bis Ende Februar) seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf gut 1,6 Milliarden Euro gesteigert - im ersten Halbjahr war der Erlös noch deutlich eingebrochen. Hella habe sich bisher durch ein starkes China-Geschäft besser schlagen können als der Markt, betonte Breidenbach.
Gleichwohl ging das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) im dreimonatigen Berichtszeitraum um mehr als ein Fünftel auf 82 Millionen Euro zurück. Neben den höheren Ausgaben für Material und Logistik drückten den Angaben zufolge auch steigende Energiekosten auf das Ergebnis. Unter dem Strich wies das Unternehmen 50 Millionen Euro Gewinn aus, ein Jahr zuvor waren es noch 170 Millionen gewesen. Allerdings hatte der Scheinwerferspezialist damals unter anderem auch von einem Spartenverkauf profitiert.
Die neuerdings im SDAX notierten Hella-Aktien drehten nach einem zunächst schwächeren Auftakt moderat ins Plus. Laut Jefferies-Analyst Sascha Gommel sind die Quartalszahlen besser ausgefallen als befürchtet. Ein Händler sagte jedoch, der Kurs werde aktuell eher durch die Hoffnungen einer Komplettübernahme durch Faurecia bewegt. Zuletzt war die Aktie jedoch im Zuge des Ukraine-Kriegs mit der Branche unter Druck geraten. Anfang März hatte das Papier bei 51,82 Euro ein Tief seit Mai 2021 erreicht, sich danach aber wieder etwas erholt.
Der langjährige Konzernchef Breidenbach steht Hella nur noch wenige Monate vor, nach mehr als 18 Jahren an der Firmenspitze scheidet er im Sommer aus dem Unternehmen aus. Ab dem 1. Juli soll dann Michel Favre das Ruder bei Hella übernehmen, er kommt vom neuen Mutterkonzern Faurecia und leitet dort aktuell noch im Vorstand das Finanzressort.
Nach der milliardenschweren Übernahme firmieren Hella und die französische Faurecia mittlerweile unter der Dachmarke Forvia, treten aber weiterhin als zwei rechtlich unabhängige Unternehmen auf. Die Franzosen hatten den Zukauf im Januar abgeschlossen und halten seitdem 80,6 Prozent an dem nordrhein-westfälischen Scheinwerferspezialisten. Im März war Hella vom MDAX in den Index der kleineren Werte SDax abgestiegen./tav/ngu/mis