Kochen kann so einfach sein. Hellofresh liefert Idee, Rezept und die abgewogenen frischen Zutaten an die Haustüre. Die Zubereitung sollte dann ein Kinderspiel sein. Diesen Service nutzten immer mehr Menschen. Per Ende Juni zählten die Berliner 2,41 Millionen Kunden. Ein Plus von rund 30 Prozent zum Vorjahresvergleich. Ebenfalls leicht zugenommen hat die durchschnittliche Bestellquote je Kunde. Im ersten Halbjahr kamen 17,8 Millionen Bestellungen herein, ein Drittel mehr als in der Vergleichsperiode 2018.

Hellofresh ist in zwölf Ländern auf drei Kontinenten aktiv und der Marktführer. Mit ihrem auf Dienstleistung abgestimmten Geschäftsmodell hat sich Hellofresh im größten Konsumentenmarkt positioniert. Der weltweite Handel mit Lebensmitteln wird auf 7,5 Billionen Euro geschätzt. Davon werden heute gerade einmal zwei Prozent online abgewickelt. Das bietet noch viel Potenzial von dem sich die Berliner eine dicke Scheibe abschneiden wollen.

Im ersten Halbjahr legte der Umsatz um 39 Prozent auf 857 Millionen Euro zu. Wirklich überraschend war aber, dass die Berliner zum ersten Mal in der kurzen Firmengeschichte die Gewinnschwelle erreichten. Die Kombination aus Umsatzwachstum, einem höheren Deckungsbeitrag und einem im Verhältnis zum Umsatz geringeren Marketing lässt darauf schließen, dass sich die Marge stetig verbessern wird. Die Experten der Berenberg-Bank gehen davon aus, dass Hellofresh bereits das laufende Jahr mit einer schwarzen Null abschließt.

Das ist nicht unmöglich, denn das Kundenwachstum verleiht dem Unternehmen mehr Gewicht. So lassen sich bessere Preise im Einkauf und im Vertrieb erzielen. Hellofresh denkt aber auch über lukrative Zusatzgeschäfte nach. Eine Flasche Wein, ein Dessert oder frische Früchte in der Kochboxkiste würden die Marge verbessern.

Von Januar bis August notierte die Hellofresh-Aktie zwischen acht und zehn Euro. Mit den guten Zahlen Anfang August brach der Kurs nach oben aus und erreichte schnell den höchsten Stand seit August 2018. Trotz der Kursverdoppelung seit Januar sehen die Analysten noch weiteres Potenzial für den SDax-Titel. Das höchste Kursziel kommt von der Investmentbank JP Morgan mit 18 Euro.

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Kursziel: 16 Euro

Stoppkurs: 8,50 Euro