Die um Sondereffekte bereinigte Gewinn-Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll im Bereich von minus ein bis plus ein Prozent liegen. Zuvor hatte der Konzern ein Umsatzwachstum von 25 bis 30 Prozent bei konstanten Wechselkursen und eine bereinigte Ebitda-Marge von minus zwei bis plus ein Prozent auf dem Zettel. Bei den Anlegern kamen die Nachrichten gut an.
Die Aktie schoss im frühen Handel um mehr als 13 Prozent auf hoch und setzte sich damit mit Abstand an die Spitze des SDax. Zuletzt legte das Papier um 7,8 Prozent auf 10 Euro zu und näherte sich damit dem Ausgabepreis bei seinem Börsendebüt am 1. November 2017. Von ihrem Hoch am 24. Juli vergangenen Jahres sind die Papiere allerdings noch ein ganzes Stück entfernt. Damals waren sie auf 15,00 Euro geklettert.
Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 37 Prozent auf 437 Millionen Euro. Rechnet man Währungseffekte heraus, dann betrug das Plus 31,5 Prozent. Davon blieben beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebitda) 4,1 Prozent hängen. Hellofresh wies damit mit 18,3 Millionen Euro zum ersten Mal ein positives bereinigtes Ebitda aus.
Die Zahl der Bestellungen zog um mehr als ein Drittel auf 8,9 Millionen an. Insgesamt hat der Kochboxen-Versender rund 2,4 Millionen aktive Kunden, etwa ein Drittel mehr als im Vorjahresquartal.
Analysten bescheinigten dem Unternehmen starke Quartalszahlen, die besser als die Schätzungen ausfielen. Der Kochboxen-Versender habe stark und erneut besser als gedacht abgeschnitten, schrieb Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan. Wichtig sei, dass das Unternehmen zum ersten Mal ein positives bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) erwirtschaftet habe. Hellofresh befinde sich auf einem guten Weg zu einem tragfähigen Geschäftsmodell. Analystin Nizla Naizer von der Deutschen Bank verwies zudem auf die Jahresziele, die in Richtung des oberen Endes der Spanne konkretisiert worden seien.
Der Kochboxenversender war Ende 2017 von Rocket Internet an die Börse gebracht worden. In der Folgezeit hatte Rocket Internet seine Beteiligung an Hellofresh jedoch sukzessive reduziert. Mitte Mai dieses Jahres platzierte der selbst im MDax gelistete Konzern seine bis dato noch verbliebenen 43,7 Millionen Aktien.
dpa-AFX