Das defizitäre Unternehmen aus dem Reich von Rocket Internet will sein Debüt an der Frankfurter Börse am kommenden Donnerstag (2. November) feiern. Die Aktien können seit Dienstag gezeichnet werden, die Preisspanne wurde mit 9,00 bis 11,50 Euro festgelegt. Hellofresh liefert Kochboxen nach Hause, in denen die Kunden alle Zutaten finden, um selbst ein Menü zu kochen. Insgesamt sollen dem Unternehmen bis zu 357 Millionen Euro zur Finanzierung des Wachstums zufließen.

Vor zwei Jahren hatte Hellofresh, an dem der Startup-Investor Rocket Internet 53 Prozent hält, seine Börsenpläne fürs erste begraben. Diesmal machte Hellofresh Preiszugeständnisse: Bei einer Finanzierungsrunde im Dezember wurde das gesamte Unternehmen noch mit zwei Milliarden Euro bewertet, im Rahmen des Börsengangs sind es auf vergleichbarer Basis (pre-money) maximal 1,5 Milliarden Euro. Anders als beim ersten Versuch sollen die Erlöse aus dem Börsengang allein Hellofresh zufließen.

Hellofresh versucht sich von US-Konkurrenten Blue Apron abzusetzen, deren Aktien seit dem Börsendebüt im Sommer die Hälfte an Wert verloren haben. Anders als der Konkurrent ist das Unternehmen neben den USA auch in Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Australien, Österreich, der Schweiz und Kanada tätig. Doch auch für Hellofresh sind die USA der wichtigste Markt. Zudem verspricht Hellofresh-Chef Dominik Richter, binnen 15 Monaten operativ die Gewinnschwelle zu erreichen. Im ersten Halbjahr 2017 wuchs der Umsatz um 49 Prozent auf 435 Millionen Euro, der Betriebsverlust (bereinigtes Ebitda) stieg leicht auf 46,5 (Vorjahr: 45,7) Millionen Euro.

rtr