Was für eine fulminante Aufholjagd! Wegen des Lockdowns im Frühjahr 2020 brachen Helma Eigenheimbau die Geschäfte im ersten Halbjahr weg. Der Auftragseingang fiel um 17,9 Prozent. Der Hersteller von Fertighäusern in Massivbauweise sowie von Ferienimmobilien kappte die Jahresprognose.
Nach einem Vorsteuergewinn von 23,6 Millionen Euro sollte das Ergebnis 2020 nur zwischen 14,0 und 17,0 Millionen Euro liegen. Es kam jedoch ganz anders. Nachdem im zweiten Halbjahr die Geschäfte wieder offen waren, konnte auch Helma seine Häuser wieder anbieten. Und die fanden reißen Absatz. Der Auftragseingang explodierte in den sechs Monaten um 26,4 Prozent. Am Jahresende verbuchte Helma einen Anstieg der Orders um 5,4 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 312,5 Millionen Euro. Dem Bauunternehmen aus Lehrte in Niedersachsen kam nicht nur der in der Corona- Zeit gewachsene Wunsch der Menschen nach mehr Wohnraum und möglichst einem kleinen Garten zugute, sondern auch der Trend zum Fertighaus. Der Anteil der Fertighäuser an den Baugenehmigungen legte in zehn Jahren von 15 auf 21 Prozent zu. Durch den Jahresendspurt buchte Helma mehr Orders und steigerte den Umsatz im Geschäftsjahr um 4,2 Prozent auf 274 Millionen Euro.
Das Vorsteuerergebnis ging nicht wie im Sommer prognostiziert um 30 bis 40 Prozent zurück, sondern lag geschätzt mit 22 bis 22,5 Millionen Euro knapp unter den 23,6 Millionen Euro des Vorjahres. Wegen des starken Auftragseingangs dürfte der Orderbestand deutlich über dem Vorjahr liegen. Das erleichtert den Start ins neue Jahr. Da Helma Anlegern in der Vergangenheit oft 15er-KGVs und mehr wert war, hat die Aktie bei einem geschätzten Zehner-KGV in diesem Jahr deutliches Potenzial nach oben.
Mit einem 15er-KGV wäre Helma fair bewertet. Das eröffnet Potenzial in den Bereich des Allzeithochs aus 2016 bei über 60 Euro.
ISIN: DE000A0EQ578
Gew./Aktie 2021e: 4,50 €
KGV 2021e/Dividende: 10,5/3,9 %
EK * je Aktie/KBV: 24,40 €/1,9
EK *-Quote: 28,6 %
Kurs/Ziel/Stopp: 47,00/65,00/30,00 €
* Eigenkapital, eigene Schätzungen