Hendrik Leber ist einer der bekanntesten Value-Anleger in Deutschland. Der bekennende Warren Buffett Fan macht sich nun auf, auf dem indischen Subkontinent nach Value-Aktien zu suchen. Dabei hat er sich fundierte lokale Expertise mit ins Boot geholt. Ihm zur Seite stehen Siddharth Mehta-Thomas und Krishnaraj Venkatraman. Beide haben zusammen über 30 Jahre lokale Investmenterfahrung. Die Auswahl an Aktien, auf die das Trio zurückgreifen kann, ist indes recht groß. Es gibt in Indien 635 Aktien, die eine Marktkapitalisierung von über 100 Millionen Euro aufweisen - darunter viele Schnäppchen. Und an der bereits 1875 gegründeten Börse in Mumbai sind insgesamt über 5500 Aktien gelistet - das ist Weltrekord. "Wegen des schwierigen Marktzugangs für Ausländer gibt es dort noch echte Value-Perlen", betont Mehta-Thomas. Leber will mit seinem neuen Fonds vor allem an der ungeheuren Wachstumsdynamik des Subkontinents teilhaben. Unter den großen Volkswirtschaften hat Indien derzeit das am schnellsten wachsende Bruttoinlandsprodukt. "Eine Vielzahl multinationaler Firmen ist in Indien gelistet. Diese haben mehr Wohlstand geschaffen als lokale Unternehmen. Auch 14 der 15 größten deutschen Unternehmen sind in Indien aktiv. Zudem profitiert die Volkswirtschaft des Subkontinents von anhaltenden Direktinvestitionen, allein aus der EU flossen zwischen 2010 und 2013 29,9 Milliarden US-Dollar nach Indien", sagt Leber. Weiteres Argument für den Value-Experten: die Ausgaben im zyklischen Konsumgütersegment steigen. Das liege vor allem an der immer größer und wohlhabender werdenden Mittelklasse. Laut einer Studie von McKinsey wird deren Zahl von gut 50 Millionen bis 2025 auf fast 600 Millionen ansteigen. "Dies und die reformorientierte Regierung machen Indien zu einer der momentan attraktivsten Anlageregionen weltweit", bringt es Leber auf den Punkt.
Indien ist ohne Zweifel einer der Zukunftsmärkte. Leber und seine beiden Mitstreiter müssen jetzt beweisen, dass sie gegen Mitbewerber wie Comgest, ACMBernstein oder Jupiter bestehen können.