Die Corona-Pandemie hat alles verändert. Hände waschen und regelmäßiges Desinfizieren haben sich als probate Mittel herausgestellt, die Pandemie einzudämmen. Reinigungs-und Waschmittel stehen deshalb hoch im Kurs. Die Nachfrage bleibt auf hohem Niveau. Der Konsumgüterkonzern Henkel konnte so den Abwärtstrend auf der Umsatzseite im ersten Halbjahr ein wenig abmildern. Denn die Schließung der Frisörgeschäfte, der Einbruch in der Automobil- und Flugzeugbranche, für die Henkel Klebstoffe liefert wogen schwer.
Nun zeigte sich im dritten Quartal eine Trendwende. Alle Unternehmenssparten, Adhesive Technologies mit den Klebstoffen sowie der Bereich Beauty Care zeigen eine positive Entwicklung. Laundry & Home, mit Marken wie Persil, Sidolin oder Der General wuchsen organisch um 7,7 Prozent. Insgesamt erzielte Henkel im dritten Quartal knapp fünf Milliarden Euro Umsatz. Bereinigt um Wechselkurseffekte und Zu- oder Verkäufe ist das ein Plus von vier Prozent. Dazu trägt auch der E-Commerce bei, der zuletzt auf rund 15 Prozent des Gesamtumsatzes zulegte. Das Management rechnet mit einem starken Schlussquartal über alle Sparten.
Henkel hat eine grundsolide Bilanz. Als eines der wenigen Unternehmen wurde im Juni auch für 2019 eine Dividende ausgeschüttet. Die Düsseldorfer benötigten weder Staatshilfe noch wurde Kurzarbeit beantragt oder der Abbau von Stellen angekündigt. Mit seinen Investitionen, die während der Krise nicht zurückgefahren wurden, zielt Henkel auf langfristiges Wachstum sowie Nachhaltigkeit. Im Sommer wurde eine Grüne-Anleihe mit dem Ziel der Reduzierung von Plastikabfall begeben. Die eingesammelten 100 Millionen Dollar sollen in Projekte investiert werden, die Teil der Aktivitäten von Henkel zur Reduzierung von Plastikabfall sind. Denn bis 2025 will Henkel sämtliche Verpackungen auf recycelbar oder wiederverwendbar umgestellt haben.
Der Dax-Titel hat die Kursverluste vom März wieder hereingeholt. Doch auf dem aktuellen Niveau notiert die Aktie weit unter dem historischen Hoch aus dem Jahr 2017 bei 125 Euro. Die Kursziele der Analysten auf Sicht der kommenden zwölf Monate reichen bis 104 Euro.
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Stopp-Kurs: 69 Euro