Da jedoch die Klebstoff-Sparte (Adhesive Technologies) und die Margenentwicklung stark gewesen seien und der von Henkel gegebene Ausblick positiv sei, bleibe er bei seiner Kaufempfehlung, schrieb etwa Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank. Dabei verwies er vor allem auf die vom Konzern in Aussicht gestellte Ergebnisentwicklung je Aktie von plus 9 Prozent für 2017.

Ein Händler kritisierte ebenfalls das schwache Wachstum aus eigener Kraft in Henkels Konsumgüter-Segmenten: "In der Beauty-Sparte hatte der Konsens ein Plus von 0,9 Prozent erwartet, aber geliefert wurden nur 0,5 Prozent. Bei Home Care lag die Konsensprognose bei plus 2,9 Prozent, doch Henkel lieferte nur 1,8 Prozent." Ebenso sei am Markt bislang für 2017 mit einer etwas höheren operativen Profitabilität gerechnet worden als Henkel in Aussicht gestellt habe, hob er unter Verweis auf die Konzernprognose für die Ebit-Marge in Höhe von 17,0 Prozent hervor.

"Ein weiteres Quartal hat Henkel die Erwartungen im Bereich Haushalts- und Körperpflegeprodukte verfehlt und für diesen Bereich nun den Ausblick gesenkt", kritisierte auch UBS-Analystin Pinar Ergun. Da die Aktie in jüngster Zeit gut gelaufen ist, kamen für sie die Kursverluste nun nicht überraschend. "Zumal der europäische Branchenindex der Chemiewerte in der vergangenen Woche rückläufig gewesen ist", fügte sie an. "Daher gibt es auch von dieser Seite her trotz des soliden Klebstoff-Geschäfts nun keine sonderliche Unterstützung für die Aktie."

Die Henkel-Aktien hatten sich seit ihrem Zwischentief von 111 Euro Ende August um bis Anfang November um rund 11,5 Prozent erholt. Seither waren die Gewinne etwas abgebröckelt./ck/mis/jha/

dpa-AFX