Die Klebstoffsparte - die mit Abstand größte der drei Henkel-Sparten - verzeichnete sogar ein Plus von 13 Prozent. Knobel steckte deshalb auch seine Ziele für 2021 höher: Für das Gesamtjahr rechnet er nun mit einem organischen Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent. Vorher hatte er ein Plus von zwei bis fünf Prozent in Aussicht gestellt. Zudem soll Henkel profitabler arbeiten - auch bei den Zielen für die bereinigte Umsatzrendite und das Ergebnis je Aktie (EPS) ist er nun optimistischer.

Das Klebstoffgeschäft ist konjunkturabhängig und hängt stark von Kunden aus der Automobil- und Elektroindustrie ab. Diese bestellten im ersten Quartal mehr als erwartet, und auch die Verpackungsbranche, die vom boomenden Online-Handel profitiert, orderte verstärkt Klebstoffe bei den Düsseldorfern, berichtete Knobel: "Die Industrie-Nachfrage hat sich stärker entwickelt als gedacht." Ähnlich erging es auch dem Wettbewerber Beiersdorf. Dieser war mit einem organischen Umsatzplus von 6,3 Prozent ins Jahr gestartet, das Geschäft rund um Tesa legte sogar um über 23 Prozent zu.

Das Anziehen der Nachfrage hat indes auch eine Kehrseite. Die Rohstoffpreise steigen, und auch die Kosten für die in der Pandemie immer wieder unter Druck stehenden Lieferketten ziehen an, sagten der Henkel-Chef. Henkel will die höheren Kosten - wo möglich - an die Kunden weitergeben.

Im vergangenen Jahr hatte Henkel in der Corona-Krise noch Rückgänge bei Umsatz und operativem Ertrag verbucht. Damals litt vor allem die Klebstoff-Sparte, aber auch das Geschäft mit Friseuren lief wegen vorübergehender Schließungen von Salons nicht rund. Das änderte sich nun. Das Friseurgeschäft verzeichnete im Quartal vor allem in Nordamerika Wachstum.

rtr