Uralt und ein schlafender Riese – kann der DAX-Konzern endlich wieder in die Erfolgsspur finden?
Durch einen starken Abwärtstrend seit dem Jahr 2017 ist die Henkel-Aktie wieder auf demselben Niveau wie im März 2013 angekommen und hat Investoren seitdem, abgesehen von der Dividende, nichts eingespielt. Allerdings muss es keinesfalls so bleiben, denn genau in einer wirtschaftlich schwierigen Phase, wie wir sie gerade erleben, könnte Henkel eine interessante Aktie sein.
Gewinnwachstum durch Einsparungen bei Henkel
Zwar bleibt ein stärkeres Wachstum beim Basiskonsumgüterkonzern schon länger aus, doch die Quartalszahlen offenbaren, dass in dem Unternehmen noch einiges Potenzial verborgen liegt - primär bei den Gewinnmargen (aktuelle Ebit-Marge 8,8 Prozent). So konnte Henkel bei der Veröffentlichung der Ergebnisse für das zweite Quartal bereits den Ausblick für das Gesamtjahr nach oben anpassen. Nun erwartet man beim bereinigten Ergebnis je Vorzugsaktie eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von fünf bis 20 Prozent, nachdem man zuvor von einer Spanne von minus zehn bis plus zehn Prozent ausgegangen war.
Ursache dafür sind vor allem Einsparungen, die die Marge steigern und den Gewinn im zweiten Quartal, trotz sinkender Absatzmengen und höherer Kosten, im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 564 Millionen Euro ansteigen ließen.
Einiges Potenzial bei der Henkel-Aktie
Allerdings könnten sich die Margen des Unternehmens in Zukunft noch viel stärker verbessern. Wirft man beispielsweise einen Blick auf die Ebit-Marge von Henkel, die aktuell bei 8,8 Prozent liegt, so offenbart sich hier Potenzial. Der durchschnittliche Wert lag beim DAX-Konzern in den vergangenen fünf Jahren bei 13,4 Prozent — ein Wert, dem sich das Unternehmen wieder annähern könnte. Dafür spricht auch der Plan des Managements, sich zukünftig noch mehr auf die margenstärkeren Geschäftsbereiche zu konzentrieren.
Sollte es tatsächlich zu einer Verbesserung der Gewinnspanne kommen, dann bedeutet dies für Henkel trotz langsam wachsender Umsätze (Analysten rechnen mit drei bis fünf Prozent Wachstum pro Jahr im Durchschnitt) einen deutlichen Anstieg des Gewinns und damit auch einen der Anteilscheine. Nimmt man dazu noch in den Kontext, dass Henkel mit einem KGV von 14,2 unter dem Branchendurchschnitt von 18,4 bewertet ist, ergibt sich hier fast schon ein doppeltes Aufwärtspotenzial. Dies könnte, gepaart mit dem ohnehin konservativen Charakter des Geschäftsmodells, für Kursanstiege auch in schwierigen Zeiten sorgen. Angesichts dessen bleibt BÖRSE ONLINE bei der Kaufempfehlung für die Aktie mit Kursziel 83 Euro und einem Stopp bei 58,50 Euro.
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Übrigens: Dieser spannende Artikel erschien zuerst in der neusten Ausgabe der Börse Online. Hier geht es zum aktuellen Heft.