Das Jahr 2017 ist noch jung, doch der Auftakt hat mit Kursgewinnen an den europäischen Börsen zumindest den Bullen unter den Anlegern Lust auf mehr gemacht. Auf der Suche nach Anlageideen helfen die Einschätzungen von Experten, allerdings ist es so, dass die Prognosen der meisten Strategen für das neue Jahr höchstens moderate Kursgewinne beinhalten.

Nur relativ verhalten auf das neue Anlagejahr blickt auch die Société Générale. So sehen die zuständigen Strategen bei der französischen Großbank den deutschen Dax Ende 2017 bei 12.000 Punkten. Das ist ein Niveau, das sich nur leicht über dem zum Redaktionsschluss gültigen Indexstand von rund 11.521 Punkten bewegt. Dem Euro STOXX 50 Index trauen sie zum Ende des laufenden Jahres einen Stand von 3.300 Punkten zu. Das ist eine Vorgabe, die nur knapp über dem aktuellen Niveau von 3.287 Punkten liegt.

Auf Ebene der beobachteten Einzelwerte gibt es aber natürlich etliche Titel, bei denen die hauseigenen Analysten deutliche Kurschancen wittern. Beim Durchforsten der Favoritenliste zeigt sich, dass bei den deutschen Werten Immobilienaktien die Nase vorne haben. Bei den Branchenvertretern LEG Immobilien, Deutsche Wohnen und Vonovia liegen die Kursziel prozentual betrachtet jedenfalls am stärksten über den aktuellen Notierungen.

Wir haben diese Branche dieses Mal aber bewusst ausgeklammert und bei den nachfolgenden Betrachtungen konzentrieren wir uns auf jene deutsche Aktien, die von der Sociéte Générale mit einer Kaufempfehlung ausgestattet sind und außerhalb des Immobiliensektors über das größte Aufwärtspotenzial verfügen. Konkret liegen die Kursziele inklusive der erwarteten Dividendenrendite um 19 bis 31 Prozent über den aktuellen Notierungen. Auf den nächsten Seiten erfahren Sie mehr über diese fünf deutschen Favoriten der Sociéte Générale.

Auf Seite 2: Henkel





Henkel (WKN: 604843)

Die Kaufempfehlung der Sociéte Générale für Henkel ist mit einem Kursziel von 136,00 Euro ausgestattet. Das verspricht bei dem DAX-Mitglied einen Anstieg von gut 19 Prozent. Der zuständige Analyst Lain Simpson ist zuversichtlich gestimmt, weil er dem Konsumgüter-Hersteller eine gute Geschäftsentwicklung zutraut.

Seinen Prognosen zufolge sieht der den Umsatz von 2015 bis 2018 von 18,090 Milliarden auf 21,36 Milliarden Euro steigen. Mit dem Gewinn je Aktie soll es nach seiner Lesart gleichzeitig ebenfalls kontinuierlich von 4,88 Euro auf 6,70 Euro nach oben gehen. Auf Basis dieser Annahme ergibt sich für 2018 ein geschätztes KGV von rund 17. Das Verhältnis von Unternehmenswert zu den Umsätzen wäre auf das 2,1-fache zu veranschlagen.

Die Dividendenreihe sieht Simpson für die Jahre 2015 - 2018 wie folgt. Nach den zuletzt gezahlten 1,47 Euro je Aktie sollen 1,61 Euro für das Geschäftsjahr 2016 fließen. Für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 kalkuliert er dann mit Zahlungen von 1,80 und 2,01 Euro. Das würde für das laufende bis zum übernächsten Jahr auf Dividendenrenditen von 1,4, 1,6 und 1,8 Prozent hinauslaufen. Rechnet man die erwartete Dividendenrendite für 2016 von 1,4 Prozent zum Kurspotenzial von 19 Prozent hinzu, ergibt sich auf Zwölfmonatssicht ein Gewinnpotenzial von gut 20 Prozent.

Gut gerüstet dürfte die Gesellschaft dann sein, wenn die eigenen Ziele aufgehen. Geht es nach dem Willen des seit Mai 2016 amtierenden Vorstandschef Chef Hans Van Bylen, dann soll das durchschnittliche organische Umsatzwachstum bis 2020 jährlich um zwei bis vier Prozent gesteigert werden. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll im Schnitt gleichzeitig um sieben bis neun Prozent zulegen. Steigerungen sind demnach auch bei der Marge beim Gewinn vor Steuern und Zinsen sowie dem freien Cash Flow geplant. Erreicht werden soll das unter anderem auch mit Kostendisziplin, hinzukommen Innovationen, die Erschließung neuer Märkte sowie Akquisitionen.

Gespannt darf man als Aktionär auch sein, was die am 1. September 2016 vollzogene Übernahme des US-Wasch- und Reinigungsmittelkonzerns The Sun Products Corporation bringen wird. Henkel ist durch diesen Schachzug mit einem Marktanteil von 16 Prozent zur Nummer zwei auf dem nordamerikanischen Waschmittelmarkt aufgerückt. Außerdem verspricht man sich davon Synergieeffekte und eine größere Preissetzungsmacht.

Charttechnik





Bei einem von 1996 bis 2016 verbuchten Anstieg von 9,97 Euro auf 122,90 Euro können die im DAX enthaltenen Vorzugsaktien von Henkel getrost als charttechnischer Dauerläufer bezeichnet werden. Unter dem Strich hat sich der Titel zuletzt aber schwer getan, diese Erfolgsbilanz weiter auszubauen. Denn aktuell bewegt sich der Kurs lediglich auf einem bereits im April 2015 erreichten Niveau. Einem im Oktober und November erlittenen Schwächeanfalls versucht der Titel seit Dezember wieder auszubügeln. Ein wirklicher Befreiungsschlag wäre es charttechnisch betrachtet aber erst dann, wenn ein Sprung über das genannte Rekordhoch von 122,90 Euro gelingen sollte.

Portrait



Der 1876 gegründete deutsche Konsumgüter-Hersteller Henkel zeichnet sich durch ein ausgewogenes und diversifiziertes Portfolio aus. Die drei Unternehmensbereiche bestehen aus Henkel Adhesive Technologies, Laundry & Home Care und Beauty Care. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte Henkel einen Umsatz von 18,1 Milliarden Euro und ein bereinigtes betriebliches Ergebnis von 2,9 Milliarden Euro. Allein die drei Top-Marken Persil, Schwarzkopf und Loctite erzielen dabei einen Umsatz von mehr als sechs Milliarden Euro. Henkel beschäftigt weltweit rund 50.000 Mitarbeiter.

Auf Seite 3: Continental







Continental (WKN: 543900)

Erst seit dem neuen Jahr wird mit Continental der zweite Mitfavorit der Sociéte Générale wieder als Kaufempfehlung geführt. Der zuständige Analyst Erwann Dagorne erhöhte dabei nicht nur die bisherige Halten-Einstufung sondern auch gleich noch das Kursziel. Die neue Vorgabe lautet nun 225,00 Euro statt wie bisher 190,00 Euro. Daraus ergibt sich theoretisch ein Aufwärtspotenzial für die Notiz von knapp 19 Prozent.

Nach einem schwachen Vorjahr, in der es nicht nur geschäftlich sondern auch für den Aktienkurs relativ schlecht gelaufen sei, sollte es nach dem Urteil von Dagorne im laufenden Jahr wieder besser laufen. Er setzt dabei auf deutliche Fortschritte auf beim Versuch, in jenen Segmenten die Margen zu verbessern, die zuletzt am schnellsten wuchsen.

Laut seinen Vorhersagen soll der Umsatz von 2015 bis 2018 von 39,232 Milliarden auf 46,060 Milliarden Euro steigen. Beim Gewinn je Aktie rechnet er gleichzeitig mit einem Anstieg von 14,52 Euro auf 18,02 Euro. Basierend darauf ergibt sich für 2018 ein geschätztes KGV von 10,5. Das Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz würde sich für dieses Jahr dann auf das 1,0-fache belaufen.

Die Dividendenschätzungen sehen für die Jahre 2015 - 2018 folgende Ausschüttungen vor. Nach den zuletzt ausgeschütteten 3,75 Euro je Aktie könnten 4,10 Euro für das Geschäftsjahr 2016 gezahlt werden. Für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 prognostiziert Dagorne dann Ausschüttungen von 4,70 und 5,10 Euro. Auf Basis dieser Annahmen würden sich für 2016 bis 2018 Dividendenrenditen von 2,1, 2,4 und 2,6 Prozent ergeben. Die Rendite von 2,1 Prozent für 2016 ergibt zusammen mit dem Kurspotenzial von 19 Prozent ein Gewinnpotenzial von rund 21 Prozent.

Nachdem sich Dagorne schon vor Bekanntgabe der neuesten Geschäftszahlen aus der Deckung gewagt hat, dürfte er froh sein, dass der deutsche Reifenhersteller und Automobil-Zulieferer am vergangenen Montag relativ positiv aufgenommene Geschäftsnachrichten gemeldet hat. Dank einem Schlussspurt ist es gelungen, das gesenkte Margenziel 2016 zu erreichen. Der Umsatz wuchs organisch um etwa 4,5 Prozent auf etwa 40,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich wurde ein etwas höheres Nettoergebnis erzielt. Für das neue Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzanstieg von über sechs Prozent auf mehr als 43 Milliarden Euro. Gegenwind sei allerdings aufgrund von höheren Rohstoffkosten zu spüren.

Charttechnik





Nach einem fulminanten Kursanstieg von 2009 bis 2015 hat der Aktienkurs von Continental seitdem seinen Schwung eingebüßt. Auch 2016 lief es selbst im Branchenvergleich eher bescheiden und unter dem Strich ergibt sich dadurch bei Notierungen nur knapp über dem Stand von März 2014 momentan lediglich ein mittelfristiger charttechnischer Seitwärtstrend. Eine erste nennenswerte Verbesserung des Chartbildes würde sich ergeben, falls es gelingt, einen im Bereich von rund 200 Euro wartenden Widerstandsbereich zu überwinden.

Portrait



Continental sieht sich als Entwickler intelligenter Technologien für die Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Das 1871 gegründete DAX-Mitglied ist dabei international als Automobilzulieferer, Reifenhersteller und Industriepartner aktiv. Der Konzern erzielte 2015 mit seinen fünf Divisionen Chassis & Safety (Technologien der aktiven und passiven Sicherheit sowie der Fahrdynamik), Interior (Aktivitäten, die das Darstellen und Verwalten von Informationen im Fahrzeug betreffen), Powertrain (Systemlösungen rund um den Antriebsstrang), Reifen (passende Reifen für jeden Einsatz - von Pkw über Lkw, Busse und Baustellenfahrzeuge bis hin zu Spezialfahrzeugen und Zweirädern) und ContiTech (Funktionsteile, Komponenten und Systeme für den Automobilbau sowie für andere Schlüsselindustrien) einen Umsatz von 39,2 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell mehr als 218.000 Mitarbeiter in 55 Ländern.

Auf Seite 4: Talanx





Talanx (WKN: TLX100)



Die Kaufempfehlung für Talanx hat die Sociéte Générale in diesem Jahr bereits bestätigt. Das gilt auch für das Kursziel, das sich mit 37,00 Euro um 17,6 Prozent über den aktuellen Notierungen bewegt. Hinzu kommt eine für 2016 erwartete Dividende von 1,35 Euro je Aktie. Daraus ergibt sich eine Dividendenrendite von 4,3 Prozent und zusammenaddiert verspricht das auf Sicht von zwölf Monate ein Plus von fast 22 Prozent.

Geht es nach dem zuständigen Analysten Vikram Gandhi, dann wird der deutsche Versicherungskonzern die Ausschüttungen für 2017 und 2018 weiter erhöhen. Seine Planungen sehen für das laufende und das übernächste Geschäftsjahr Zahlungen von 1,40 und 1,45 Euro je Aktie vor. Stimmt diese Prognose, ergeben sich gemessen am aktuellen Kursstand Dividendenrenditen von 4,5 Prozent und 4,6 Prozent

Seine Vorhersagen beinhalten zudem für den Gewinn je Aktie für die Jahre 2015 bis 2018 folgende Zahlenreihe: 2,90 Euro, 3,27 Euro, 3,23 Euro und 3,46 Euro. Für 2018 würde das ein geschätztes KGV von moderaten 9,1 bedeuten. Den Nettoinventarwert veranschlagt Gandhi für 2016 auf 30,8 Euro je Aktie nach 28,70 Euro im Jahr 2015. Für 2017 taxiert er ihn auf 32,60 Euro und für 2018 auf 34,40 Euro.

Die Hannoveraner hatten im dritten Quartal weniger Bruttoprämien eingefahren als im Vorjahreszeitraum und auch weniger als von Analysten prognostiziert. Beim Gewinn gab es aber Zuwächse und die Vorhersagen konnten geschlagen werden. Für den Jahresgewinn zeigte sich der Vorstand bei der Vorlage des letzten Quartalsausausweis daher etwas optimistischer.

Aus Sicht von Gandhi ist bei dieser Aktie der Neubewertungsprozess, der seit September 2016 zu beobachten ist, noch nicht abschlossen. Dafür spreche zum einen eine im Branchenvergleich noch immer bestehende Unterbewertung. Zudem gehe der Vorstand die Herausforderungen mit denen sich die Branche konfrontiert sieht ebenso mit den richtigen Mitteln an wie das bei den hauseigenen Schwachstellen der Fall sei.

Charttechnik





Seit dem Börsengang im Oktober 2012 hat sich die Talanx-Aktie relativ gut geschlagen. Mit dem MDAX, in dem der Titel enthalten ist, konnte die Notiz zwar nicht ganz mithalten, aber es ist auch zu bedenken, dass es sich um einen Finanzwert handelt und damit um einen Titel aus einem Bereich, der sich wegen dem Niedrigzinsumfeld lange sehr schwer tat. Für sich alleine betrachtet sieht die Charttechnik ansprechend aus. Schließlich ist es erst am 04. Januar gelungen, ein neues Hoch zu markieren und damit den Aufwärtstrend als intakt zu untermauern.

Portrait



Talanx ist nach Prämieneinnahmen die drittgrößte deutsche und eine der großen europäischen Versicherungsgruppen. Das Unternehmen mit Sitz in Hannover ist in rund 150 Ländern aktiv. Der Talanx-Konzern ist tätig in den Geschäftsbereichen Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland, Privat- und Firmenversicherung International, Rückversicherung und im Bereich Vermögensverwaltung. Die Talanx-Gruppe arbeitet als Mehrmarkenanbieter mit einem Schwerpunkt in der B2B-Versicherung. Die Prämieneinnahmen beliefen sich im Jahr 2015 auf 31,8 Milliarden Euro. Größter Aktionär der Talanx AG ist mit 79,0 Prozent der HDI V.a.G., ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Die übrigen 21 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz.

Auf Seite 5: RWE





RWE (WKN: 703712)



Mit RWE macht sich die Sociéte Générale für einen Wert stark, für den es in den vergangenen Jahren alles andere als gut gelaufen ist. Für die vergangenen fünf Jahre ziert der Versorger zusammen mit dem Branchenkonkurrenten das Tabellenende in Sachen Performance unter den DAX-Vertreter. Die Gründe für diese schwache Entwicklung sind hinlänglich bekannt und mit der Atomkraftwende sowie dem Strompreisverfall und einer hohen Schuldenlast schnell zusammengefasst.

Geht es nach dem bei der Sociéte Générale zuständigen Analysten Lüder Schumacher, dann sind die Aussichten auf einen bald sich bessernden Geschäftsverlauf nicht realistisch. Zumindest vermitteln seinen Schätzungen diesen Eindruck. So rechnet er beim Umsatz von 2015 bis 2018 mit einem kontinuierlichen Rückgang von 48,599 Milliarden auf 41,819 Milliarden Euro. Auch mit dem Gewinn je Aktie soll es in dem genannten Zeitraum von 1,83 Euro auf 0,87 Euro nach unten gehen.

Das geschätzte KGV bewegt sich auf dieser Basis für 2018 bei 14,3. Das Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz wäre für das übernächste Jahr auf das 1,0-fache zu veranschlagen, was einen moderaten Eindruck macht. Das gilt erst Recht für das Kurs-Buchwert-Verhältnis, das Schumacher für 2017 auf das 0,8-fache beziffert.

Attraktiv wäre die RWE-Aktie auch dann, wenn die Annahme stimmt, dass für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 Dividenden von jeweils 0,60 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Denn auf dieser Basis ergibt sich zum aktuellen Kurs immerhin eine Dividendenrendite von gut 4,8 Prozent.

Allerdings steht hinter der künftigen Ausschüttungspolitik noch ein Fragezeichen, nachdem für das Geschäftsjahr 2015 die Dividende erstmals seit 60 Jahren gestrichen worden war. Schumacher rechnet auch für 2016 mit keiner Zahlung, wobei aber zu beachten ist, dass die kommunalen Aktionäre, die noch immer gut 20 Prozent der Anteile halten und auf eine Zahlung zur Finanzierung ihrer Budgets angewiesen sind, bereits wieder für das Geschäftsjahr 2016 eine Dividende fordern.

Die Kaufempfehlung für RWE hat Schumacher mit einem Kursziel von 14,80 Euro versehen. Um die Vorgabe zu erreichen, müsste der Titel um 19 Prozent zulegen. Weil der Wert zu sehr abgestraft worden und die Bewertung attraktiv sei, geht Schumacher davon aus, dass sich die Aktie mittelfristig dieses Potenzial auch tatsächlich erschließen kann. .

Charttechnik





Die Kursentwicklung bei RWE gleicht einem Desaster. Von 2008 bis 2015 ist die Notiz mit einem Verfall von 100,64 Euro auf 9,20 Euro förmlich implodiert. Immerhin: Dieser Tiefpunkt wurde seitdem nicht mehr unterschritten und solange das so bleibt, nährt das die Hoffnung auf eine nachhaltige Bodenbildung. Im Verlauf des Vorjahres ging es zunächst auch aufwärts, doch die Gewinne mussten anschließend fast wieder komplett abgegeben werden. Seit Mitte Dezember geht es wieder etwas aufwärts, ohne dass dadurch aber bereits wirklich überzeugend neue charttechnische Kaufsignale generiert worden wären.

Portrait



Die RWE AG ist operativ mit den beiden Geschäftsfeldern konventionelle Energieerzeugung und Energiehandelsgeschäft aktiv. Das dritte Standbein stellt die Mehrheitsbeteiligung an der innogy SE dar. Die RWE Generation ist einer der führenden Stromerzeuger in Europa. Das Unternehmen verfügt aktuell über eine Stromproduktionskapazität von mehr als 40.000 Megawatt und beschäftigt an 70 Standorten rund 14.000 Menschen. Alleine in Deutschland sichern die Kraftwerke heute ein Drittel der Versorgung. RWE Supply & Trading ist ein führendes Energiehandelshaus in Europa und agiert auf den globalen Handelsmärkten für Energie und energienahe Rohstoffe. Innogy ist eines der führenden europäischen Energieunternehmen. Die drei Geschäftsfelder bestehen hier aus Erneuerbaren Energien, Netz & Infrastruktur sowie Vertrieb.

Auf Seite 6: Dürr







Dürr (WKN: 556520)



Neben den nicht berücksichtigten Immobilien-Aktien ist unter den Kaufempfehlungen für deutsche Aktien Dürr nach Ansicht der Sociéte Générale mit dem größten Aufwärtspotenzial versehen. Der zuständige Analyst Sebastian Ubert nennt als Kursziel 95,00 Euro. Damit hat dieser Wert theoretisch alleine beim Kurs 28,5 Prozent Luft nach oben.

Geht es nach Ubert, können investierte Anleger mit diesem Titel aber noch mehr verdienen. Denn bei der Dividende geht er für das Geschäftsjahr 2016 von einer Anhebung von 1,85 Euro auf 1,92 Euro aus. Auf dieser Basis käme auch noch eine Dividendenrendite von 2,6 Prozent hinzu. Insgesamt verspricht diese Aktie somit eine Performance von 31,1 Prozent.

Für die Geschäftsjahr 2017 und 2018 kalkuliert Ubert sogar mit Ausschüttungen von 2,06 Euro und von 2,28 Euro je Aktie. Die Dividendenrenditen gemessen an der derzeitigen Notiz würden sich dadurch dann auf 2,8 Prozent und 3,1 Prozent erhöhen.

Beim Umsatz rechnet die Sociéte Générale nach 3,767 Milliarden Euro im Jahr 2015 mit einer Delle im Vorjahr (3,651 Milliarden Euro), aber 2017 und 2018 sollen dann wieder höhere Erlöse von 3,739 Milliarden und 3,913 Milliarden Euro herausspringen. Die Schätzreihe für den Gewinn je Aktie beinhaltet für 2016 einen Wert von 5,37 Euro nach 5,34 Euro im Jahr 2015. Der Ansatz für 2017 beträgt 5,84 Euro und für 2018 dann 6,52 Euro.

Das geschätzte KGV für das nächste Jahr wäre demnach auf 11,3 zu taxieren. Das klingt vernünftig, zu beachten ist allerdings, dass es gewisse Unsicherheiten zu den weiteren Geschäftsaussichten gibt. Verantwortlich dafür ist der Druck, den der designierte US-Präsident Donald Trump auf die US-Autobauer ausübt. Diese sollen nach seinem Willen weniger in Mexiko und dafür wieder mehr in den USA investieren. Weil deswegen Ford zuletzt den Bau einer Mexiko-Fabrik stornierte, die der deutsche Lackieranlagenhersteller hätte mit ausrüsten sollen, äußerten sich manche Markteilnehmer jüngst zurückhaltender als bisher über die Aktie.

Ubert sieht in Dürr aber bis auf weiteres einen Profiteur der aufkommenden Elektroauto-Generation. Außerdem setzt er auf positive Impulse in China und auf gute Geschäfte beim Holzverarbeitungs-Spezialisten Homag. Zudem gebe es Phantasie im M&A-Bereich.

Charttechnik





Der Aktienkurs von Dürr ist von 2009 bis 2015 phänomenal gut gelaufen. Eine andere Bezeichnung lässt ein in dieser Zeit verbuchter Anstieg von 3,63 Euro auf 109,25 Euro einfach nicht zu. Anschließend kam es dann aber zu einer spürbaren Korrektur und den früheren Schwung hat der Titel bis heute nicht wieder gefunden. Vom Vorjahrestief hat sich der Kurs aber wieder abgesetzt, um sich weiteres charttechnisches Aufwärtspotenzial zu erschließen, wären aber Kurse über 80 Euro wichtig, denn dann wäre ein in dem Bereich zu findende Widerstandszone geknackt.

Portrait



Dürr ist ein weltweit führender Maschinen- und Anlagenbauer mit ausgeprägter Automatisierungskompetenz. Produkte, Systeme und Services des Konzerns ermöglichen hocheffiziente Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Neben der Automobilindustrie beliefert Dürr auch Branchen wie den Maschinenbau, die Chemie- und Pharmaindustrie und - seit der Übernahme der HOMAG Group AG im Oktober 2014 - die holzbearbeitende Industrie. Dürr verfügt über 92 Standorte in 28 Ländern. Im Jahr 2015 erzielte der Konzern mit knapp 15.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,77 Milliarden Euro.

Der Konzern agiert mit fünf Divisions am Markt: Paint and Final Assembly Systems (Lackierereien und Endmontagewerke für die Automobilindustrie), Application Technology (Robotertechnologien für den automatischen Auftrag von Lack sowie Dicht- und Klebstoffen), Measuring and Process Systems (Auswucht- und Reinigungsanlagen sowie Montage-, Prüf- und Befülltechnik), Clean Technology Systems (Abluftreinigungsanlagen und Energieeffizienztechnik) und Woodworking Machinery and Systems (Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie).