Im ersten Halbjahr steuerte die Sparte 820 Millionen Euro zum Betriebsergebnis bei, gut 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinnzuwachs überstieg den Rückgang im Bereich Reinigungsmittel. Hier gab es bei Desinfektionsprodukten vor einem Jahr eine Sonderkonjunktur. Nun liegt der Gewinn im ersten Halbjahr mehr als sieben Prozent niedriger. Der kleinste Bereich, Beauty, in dem Henkel etwa Haarpflegeprodukte verkauft, schaffte ebenfalls die Trendwende, allerdings bei geringer Dynamik. Das liegt auch daran, dass Friseurläden in vielen Ländern geschlossen waren.
Trotz der Steigerung des Konzerngewinns von 20 Prozent wird die Aktie von Investoren im Moment skeptisch betrachtet. Der Grund: Wegen gestiegener Rohstoffpreise und derzeit nachteiligen Wechselkursen wird nun nur noch mit einer Umsatzrendite zwischen 13,5 bis 14,5 Prozent gerechnet. Im Mai hat das Management die Ziele um einen halben Prozentpunkt angehoben. Auf diesem reduzierten Niveau ist die mit einem Abschlag zu den Vorzügen handelnde Stammaktie interessanter. Henkel ist dabei, sein Geschäft zu verschlanken.
Insgesamt steht ein Geschäftsvolumen von rund einer Milliarde Euro auf dem Prüfstand. Bei einem Verkauf füllt sich die Kasse, und die Marge wird steigen. Zudem besteht das Potenzial, durch eine Aufspaltung des Konzerns in Klebstoffe, Kosmetik und Reinigungsmittel erhebliche Reserven zu heben.
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