Die Hoffnung, dass der europäische Konjunkturaufschwung die Geschäfte der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) beflügelt, scheint sich zu zerschlagen. Von Januar bis Juni gab der Containerumschlag um ein Zehntel nach. Als Bremsklotz entpuppte sich vor allem die Russland-Krise; der Verkehr mit dem osteuropäischen Land lag um nahezu 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Während das Betriebsergebnis der Containersparte um mehr als ein Viertel einbrach, verdoppelte sich der Profit des zweiten Segments, Intermodal. Im Hinterlandverkehr auf Schienen und Lkw konnte HHLA höhere Preise durchsetzen und transportierte die Waren zudem im Schnitt auf längeren Strecken.
Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern nun einen leichten Umsatzrückgang, während er zuvor ein kleines Plus in Aussicht gestellt hatte. Beim Betriebsergebnis peilen die Hanseaten weiterhin eine stabile Entwicklung an. Schon gut zwei Wochen vor der Zahlenvorlage hat die HHLA-Aktie unseren Stoppkurs bei 17 Euro gerissen. Aus technischer Sicht droht sie nun nach unten aus einem Seitwärtstrend auszubrechen. Da zudem kaum fundamentale Treiber in Sicht sind, stufen wir den SDAX-Titel auf "Verkaufen" herab.