Das sieht aktuell nicht so gut aus bei Siemens: Nach den Quartalszahlen sackt das Papier ab. Was die Gründe dafür sind und ob Anleger die Siemens-Aktie jetzt besser verkaufen oder die Chance zum Einstieg als Schnäppchen nutzen.
Das hatten sich Anleger anders vorgestellt: Nach der Vorlage der Quartalszahlen am frühen Donnerstagmorgen sackt die Siemens-Aktie um bis zu 3 Prozent vorbörslich ab. Der Grund: Die Digital-Sparte schwächelt deutlich und auch der Auftragseingang ging zurück. Die Einzelheiten:
Siemens-Quartalszahlen enttäuschen
Mit 19,16 Milliarden Euro Umsatz im zweiten Quartal 2024 (Geschäftsjahresende im September 2024) lag der Erlös rund 1 Prozent unter dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Stärker ging der Gewinn zurück, nämlich um 38 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Dabei sank der Umsatz im industriellen Geschäft um zwei Prozent. Doch vor allem die Digital Sparte macht Sorgen. Denn der Umsatz bei Digital Industries sank um 11 Prozent im zweiten Quartal. Zudem brachen die Auftragseingänge um 12 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro ein.
Damit verfehlte Siemens bei vielen Kennziffern die Erwartungen der Analysten. Dementsprechend enttäuscht zeigte sich die Börse in einer ersten Reaktion. Allerdings bekräftigte das Management die Prognosen für das Gesamtjahr bei Siemens. So sagte Finanzchef Thomas, dass der Umsatz 2023/224 auf vergleichbarer Basis weiterhin um rund vier bis acht Prozent zulegen soll. Der Gewinn je Aktie soll - ohne Berücksichtigung der Effekte bei Siemens Energy zwischen 10,40 Euro und 11,00 Euro liegen. Die Analysten rechnen allerdings eher nur mit 10,35 Euro Gewinn je Aktie. Sollten Anleger die Siemens-Aktie dann jetzt erstmal besser verkaufen?
Siemens-Aktie jetzt verkaufen oder den Einstieg nutzen?
Ein Schnäppchen ist Siemens mit diesen Zahlen aktuell also nicht. Zwar sah der Trend im Chart sehr schön aus und die Siemens-Aktie befindet sich noch über der 50-Tage-Linie und der 200-Tage-Linie. Anleger, die aber auf großen Gewinnen sitzen, können jetzt mindestens einen Teil davon versilbern. Das Zahlenwerk zeigt, dass es Probleme gibt. Diese müssen sich nicht als schwerwiegend entpuppen, eine wirkliche Euphorie kann man damit aber auch nicht entfachen.
Mit einem KGV von 16,5 für 2025 und einer Dividendenrendite von 2,86 Prozent ist Siemens derweil sicherlich nicht schlecht bewertet - ein Schnäppchen ist die Aktie aber auch nicht mehr. Bei Bloomberg bestätigten die ersten Analysten zwar ihre Kaufempfehlungen und Kursziele (RBC Capital: 195 Euro, Jefferies 225 Euro, Bernstein 222 Euro), doch das durchschnittliche Kursziel bietet mit 198 Euro kaum noch Potenzial.
Die BÖRSE ONLINE Redaktion rät mittelfristig weiterhin zum Kauf der Siemens-Aktie mit einem Kursziel von 215 Euro. Anleger sollten nun aber erstmal die Reaktion der Börse auf die Quartalszahlen abwarten.
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