Die Deutschen mögen mehrheitlich einfach keine Aktien. Auch nach fast sechs Jahren Bullenmarkt hat sich an der Abneigung wenig geändert. Selbst Niedrig- und Negativzinsen können die Börsenmuffel bisher nicht aus der Reserve locken.

Als Begründung für die Antipathie gegen die Börsen wird häufig auf zu hohe Risiken und fehlendes Fachwissen verwiesen. Weil die Märkte des Öfteren verrückt spielen, klingt das irgendwie auch plausibel. Doch wer genauer hinsieht, wird diese Argumente schnell als Ausreden entlarven. Denn das durchaus vorhandene Risiko wird mit langfristig höheren Renditechancen mehr als kompensiert. Zudem sind erfolgreiche Börseninvestments weder Hexenwerk noch Profis vorbehalten.

Paradebeispiel Apple

Vielmehr hat jeder Laie die Chance, auf lukrative Investmentideen zu stoßen. Nötig dafür ist einzig und allein die Bereitschaft, mit offenen Augen und Ohren durch das Alltagsleben zu spazieren. Hinter dieser vielleicht etwas provokant klingenden These steckt folgende einfache Grundidee: Wir alle kommen jeden Tag mit zahlreichen Produkten in Berührung, die ihren Herstellern exzellente Geschäftsaussichten und Gewinne bescheren. Das macht die Aktien dieser Unternehmen zu potenziellen Kursvervielfachern.

In den Depots landen diese Titel trotzdem längst nicht so oft, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Mithilfe von Beispielen und Erläuterungen gibt BÖRSE ONLINE daher Tipps, wie sich das ändern lässt und wie wirklich jeder Anleger zum "Trüffelschwein" bei der Suche nach Gewinneraktien werden kann.

Paradebeispiel für einen Kursvervielfacher ist die Aktie von Apple. Im Nachhinein ist jedem Laien klar, dass eine blendende Kursentwicklung geradezu unausweichlich war. Der Siegeszug von iPhone und iPad war leicht zu verfolgen und für investierte Aktionäre quasi eine Lizenz zum Gelddrucken. Seit der Einführung des ersten Apple-Smartphones Anfang 2007 hat sich der Kurs fast verzehnfacht.

Apple taugt aber nicht nur wegen dieser Langfristperformance als Vorzeigeunternehmen. Die Aktie räumt auch mit dem Vorurteil auf, für einen Neueinstieg könnte es zu spät sein, wenn man einen Megatrend erst relativ spät wahrnimmt. Wer beispielsweise erst vier Jahre nach der iPhone-Markteinführung im Jahr 2011 investierte, etwa weil ihm bei einem Besuch eines Rockkonzerts auffiel, dass statt Feuerzeugen inzwischen nur noch die Bildschirme der iPhones aufleuchten, der hat sein eingesetztes Kapital seither trotzdem verdoppelt. Selbst jetzt sind die weiteren Kursaussichten nach wie vor gut, wenn neue Produkte wie die Apple Smartwatch oder Apple Pay einschlagen. Bei Aktien-Trendscouts sollte Apple jedenfalls auf dem Radarschirm bleiben.

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Fleiß bei der Recherche zahlt sich aus

Ein weiteres grandioses Beispiel dafür, wie Privatanleger mit Trüffelschwein-Instinkten an der Börse absahnen können, ist die Entwicklung bei Pandora. Der dänische Schmuckhersteller stürzte 2011 plötzlich massiv ab, als nach schwachen Quartalszahlen Zweifel am Geschäftsmodell aufkamen. An den Handgelenken vieler Frauen glitzerten damals aber weiterhin Pandora- Armbänder. Und beim Smalltalk mit den Trägerinnen zeigte sich schnell die anhaltend große Beliebtheit der Produkte. Abgerundet wurde der positive Eindruck durch diverse Besuche in gut frequentierten Geschäften in verschiedenen Ländern. Die Shopmanager berichteten jeweils über eine dauerhaft rege Nachfrage, was überhaupt nicht zu einem nicht mehr funktionierenden Geschäftsmodell passen wollte.

Peter Lynch hätte seinen Spaß daran

Noch wertvoller wurde dieser leicht erarbeitete Informationsvorteil durch die Schwierigkeiten beim Versuch, einen Artikel über die Aktie in den Medien zu finden. War dies doch ein weiteres Signal dafür, wie unbeliebt die Pandora-Aktie zu dieser Zeit war. Tatsächlich entpuppte sich ihr Absturz aber als einmalige Chance für Anleger. Der Kurs hat sich seither locker verzehnfacht.

Peter Lynch hätte an dieser Story bestimmt seinen Spaß gehabt. Der frühere Starfondsmanager und heutige Berater von Fidelity war mit großem Erfolg auf das Aufspüren dieser sogenannten "Ten-Bagger" spezialisiert. In seiner Zeit als Verantwortlicher für den Fidelity Magellan Fund brachte er es von 1977 bis 1990 auf ein jährliches Plus von im Schnitt 29,2 Prozent. Das war fast doppelt so viel wie der Zuwachs von 15,8 Prozent beim S & P-500-Index.

Bis heute wird Lynch für diese Leistung als lebende Investmentlegende verehrt, und verstärkt wird sein erstklassiger Ruf noch durch die drei Bücher, die er über seinen Anlagestil geschrieben hat. Es gibt nicht viele Bücher, die ein engagierter Privatanleger unbedingt gelesen haben sollte. Aber das mit dem Titel "Der Börse einen Schritt voraus. Wie auch Sie mit Aktien verdienen können" gehört auf jeden Fall dazu. Denn darin erklärt Lynch leicht verständlich, wie ein Privatanleger allein und erfolgreich durch die Aktienmärkte navigieren kann.


Das von Lynch inspirierte Modellportfolio hat zwar seine Höhen und Tiefen, aber wer am Ball geblieben ist, für den hat sich das bezahlt gemacht."
Justin Carbonneau von Validea Capital Management über Peter Lynch.


Der Fondsmanager war jedenfalls sicher: Auch Laien können den Markt schlagen, ohne dafür den Rat professioneller Investoren zu benötigen. Kritiker wenden zwar ein, Lynch habe seine Erfolge in einem komplett anderen Umfeld erzielt, und so einfach wie früher funktioniere die Börse heutzutage nicht mehr. Doch dass dieser Einwand ins Leere läuft, belegt ein von Justin Carbonneau von Validea Capital Management geführtes Portfolio, das auf den Anlagegrundsätzen von Lynch basiert.

Seit dessen Start im Juli 2003 beträgt das eingefahrene Plus im Schnitt elf Prozent pro Jahr. Der S & P 500 hat gleichzeitig lediglich sechs Prozent Zuwachs vorzuweisen. "Das von Lynch inspirierte Modellportfolio hat zwar seine Höhen und Tiefen, aber wer am Ball geblieben ist, für den hat sich das bezahlt gemacht", bilanziert Carbonneau.

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Deutsche Beispiele gefällig?

Auch die beiden Fälle Apple und Pandora belegen zweifellos, wie zeitgemäß die Vorgehensweise von Peter Lynch noch immer ist. Zumal sich dafür ebenfalls ohne große Probleme weitere zahlreiche Beispiele finden lassen. So ist es kein Geheimnis, dass in den vergangenen Jahren das Interesse am Immobilienstandort Deutschland groß war und es bedarf auch nicht der Fähigkeiten eines Anlage-Gurus, um daraus gute Chancen ableiten. Viele deutsche Immobilienaktien haben passend dazu jedenfalls zuletzt eine starke Kursentwicklung hingelegt. Branchenvertreter wie TAG Immobilien, Deutsche Annington oder Helma Eigenheimbau stehen bei der Redaktion von BÖRSE ONLINE nicht zuletzt wegen dieses leicht zu verfolgenden Trends auch weiterhin auf "Kaufen".

Andere Beispiele aus Deutschland sind Unternehmen wie CTS Eventim und Deag. Beide Firmen profitieren davon, dass es viele Menschen gibt, die sich Events wie Konzerte oder Festivals einiges kosten lassen. Geschäftlich läuft es für diese Unternehmen deshalb gut, was sich in einer erstklassigen Kursentwicklung widerspiegelt. Beide Werte sind unverändert eine Kaufempfehlung wert.

Eine spannende Story hat auch die ebenfalls zum Kauf empfohlene Aktie des deutschen Fotodienstleisters Cewe zu bieten. Wer sich im Verwandten- und Bekanntenkreis umsieht, der wird schnell feststellen, wie beliebt Fotobücher sind. Ein Trend, der Cewe in die Karten spielt.

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Trendscout-Paradies USA

Wesentlich mehr leicht zu identifizierende Gewinneraktien als in Deutschland lassen sich jedoch in den USA finden. Das hat zum einen mit dem größeren Markt zu tun. Auf dieser Grundlage ist es leichter, bei einem skalierbaren Geschäftsmodell aus einer Idee für ein Einzelgeschäft eine landesweit erfolgreiche Kette zu machen. Zum anderen verstehen es US-Unternehmen häufig, ihre Geschäftsstrategie für die internationale Expansion zu nutzen.

Wie gefragt diese Produkte dann sind, lässt sich nach einem Markteintritt auch regelmäßig hierzulande beobachten. Neben bekannten Beispielen wie Starbucks, L Brands (Victoria’s Secret) oder Michael Kors passt dazu auch Foot Locker. Wer beispielsweise im Geschäft in der Münchner Innenstadt beobachtet, wie viele Kunden dem Händler von Sportschuhen und Sportbekleidung die Bude einrennen und neben Sneakers auch noch zusätzlich Einlegesohlen und Schuhpflegeprodukte kaufen, dem dürfte es nicht schwerfallen, der bereits gut gelaufenen Aktie auch weiterhin eine schöne Performance vorherzusagen.

Ein Problem ist allerdings die oftmals nicht ganz niedrigere Bewertung von Unternehmen mit angesagten Produkten. Um als Investor nicht zu viel zu zahlen, bietet es sich an - so wie Lynch das tat -, auf die Relation von Kurs-Gewinn-Verhältnis und Wachstum zu achten. Die Grundregel lautet, dass ein unter dem Gewinnwachstum liegendes KGV tendenziell auf eine vertretbare Bewertung hindeutet. Der erste Schritt beim Aufspüren von Gewinnkandidaten ist aber, einen sicheren Instinkt für Werte mit Potenzial zur Kursvervielfachung zu entwickeln.

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Adler Modemärkte: Neubewertung dank Imagewandel

Einen beachtlichen Wandel haben in den vergangenen Jahren die Adler Modemärkte vollzogen. Das leicht angestaubte Image wurde aufgefrischt durch ein etwas flotteres Sortiment und modernisierte Filialen. Abgelaufen ist das keineswegs im Verborgenen, jeder Privatanleger hatte durchaus die Chance, sich persönlich durch einen Besuch vor Ort ein Bild von den positiven Veränderungen zu machen.

An der Börse blieb diese Entwicklung jedenfalls nicht unentdeckt. Vielmehr hat sich der Kurs seit dem vierten Quartal 2012 mehr als verdreifacht. Bleibt das Management auf Zack, muss damit das Ende des Anstiegs noch nicht erreicht sein. Denn mit einer Fokussierung auf Kunden ab 45 Jahren ist die deutsche Textileinzelhandelskette ein potenzieller Gewinner des demografischen Wandels, weil der Anteil dieser Zielgruppe an der Bevölkerung stetig wächst.

Neben dem organischen Wachstum stehen bei Adler zudem gezielte Zukäufe auf der Agenda. So wurde eben erst durch die Übernahme der Modehauskette Kressner das Filialnetz auf insgesamt 178 Läden erhöht, und die Kundenkartei wurde um 100 000 Adressen erweitert. Gelingt es bis 2016, einen Gewinn je Aktie von 1,20 Euro zu erzielen, dann würde ein aus unserer Sicht angemessenes Kurs- Gewinn-Verhältnis von 13 noch einiges an Potenzial nach oben lassen.





Activision Blizzard: Spielend Gewinne einfahren



Videospiele sind in. Das lässt sich auch als Privatanleger in Deutschland beobachten. Immerhin gibt es bereits 7,1 Millionen Personen in der deutschsprachigen Bevölkerung, die sich 2013 mehrmals in der Woche mit Computer- oder Videospielen unterhalten. Das Marktforschungsunternehmen Technavio sagt dem weltweiten Video- und Computerspielmarkt von 2013 bis 2018 ein jährliches Wachstum von 8,3 Prozent voraus. Von der Beliebtheit der Freizeitbeschäftigung profitiert auch der US-amerikanische Computerspielehersteller Activision Blizzard. Seit Mitte 2000 ist der Aktienkurs unter teils starken Schwankungen und mit Verschnaufpausen deutlich gestiegen. Zuletzt war wieder einmal Letzteres angesagt, weil es zum neu auf den Markt gebrachten Ego-Shooter-Spiel "Call of Duty - Advanced Warfare" nicht nur positive Meldungen gab.

Doch im Grunde genommen stimmen die Absatzzahlen, die jüngste Auszeit beim Aktienkurs dürfte also mittelfristig wieder von steigenden Notierungen abgelöst werden. Das gilt insbesondere dann, wenn sich die Konsensprognose der Analysten erfüllt, die für die kommenden fünf Jahre ein Gewinnplus je Aktie von fast 17 Prozent pro Jahr voraussagt. Das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis bewegt sich auf dieser Basis bei unter eins, was weiteres überdurchschnittliches Potenzial nach oben für die Aktie des Spieleherstellers erwarten lässt.





Bed Bath & Beyond: Analysten zu negativ gestimmt



Mit mehr als 1500 Geschäften hat sich der 1971 gegründete Haushaltswarenfilialist Bed Bath & Beyond in Nordamerika zwar schon ziemlich breit gemacht. Doch anders als der zurückhaltend gestimmte Analystenkonsens trauen wir dem Vertreter des S & P-500-Index weitere positive Überraschungen zu. Die wichtigste Voraussetzung dafür sind erst einmal die angebotenen Produkte und die Aufmachung der Geschäfte. Beides kommt bei den Kunden gut an.

Potenzial birgt zudem der bisher von dem Händler für Haushaltswaren vernachlässigte Onlinevertrieb. In diesen Bereich wird seit einiger Zeit kräftig investiert. Zuletzt hat sich das bereits in einem Onlineumsatzplus von rund 50 Prozent bezahlt gemacht. Ein Trend, der sich fortsetzen sollte, zumal die Amerikaner allmählich wieder mehr Geld in der Tasche haben und für ein Mehr an Konsumausgaben sorgen.

Mindestens genauso wichtig: Die Bewertung auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses liegt unter dem Marktdurchschnitt und lässt Luft nach oben, falls unsere optimistische Rechnung aufgeht. Der Kurs ist jedenfalls drauf und dran, einen seit April 2014 bestehenden Seitwärtstrend nach oben zu verlassen. Gelingt das, wovon wir ausgehen, wäre der Titel auch charttechnisch ein Kauf. Kursstützende Maßnahmen wie Aktienrückk.ufe untermauern unsere Zuversicht zusätzlich.





Frosta: Voll auf der Gesundheitswelle

Ähnlich wie Sprouts Farmers Market schwimmt Frosta auf der Gesundheitswelle. Das deutsche Unternehmen hat sich auf Tiefkühlkost mit Reinheitsgebot spezialisiert. Das bedeutet, dass man als erste und einzige Tiefkühlmarke in Deutschland seit 2013 sämtliche Zusatzstoffe wie Aromen, Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Stabilisatoren und Emulgatoren aus den Produkten verbannt hat. Zur Geschäftsphilosophie zählt das Angebot einer Webseite, auf der sich die Kunden über das Herkunftsland jeder einzelnen Zutat informieren können.

Frostas Konzept wird von den Konsumenten immer stärker als wichtiges Kaufkriterium akzeptiert. Bei der Hauptversammlung des Unternehmens im Juni 2014 war jedenfalls von einer weiter wachsenden Nachfrage durch die Verbraucher die Rede. Das sollte sich im weiteren Jahresverlauf fortgesetzt haben, zumal das Sortiment um Fischprodukte verstärkt wurde.

Auch an der Börse kommt das gut an. Die Aktie befindet sich seit Mitte 2013 in einem Neubewertungsprozess. Trotz der bereits verbuchten Kursgewinne weist die Datenbank von BÖRSE ONLINE für den Nebenwert aber noch immer ein sehr moderates Kurs-Gewinn Verhältnis für 2015 auf. Unser Rat: Machen Sie den Produkttest. Überzeugt er Sie, legen Sie sich ein paar Aktien ins Portfolio.





Fossil Group: Große Pläne mit kleinen Accessoires

Mit einem Anstieg von 2,20 Dollar auf über 138 Dollar hat die Aktie der Fossil Group von 1997 bis April 2012 eine überragende Wertentwicklung aufzuweisen. Doch seither tritt der Kurs per saldo nur noch auf der Stelle. Zu einem Fossil, einem Zeugnis vergangenen Lebens, ist der Titel deswegen aber längt nicht zu zählen. Das bestätigt ein Besuch in einem stark frequentierten Laden des Unternehmens in einem Outlet-Center. Die Filialleiterin bestätigt, dass der Andrang jeden Samstag mindestens ebenso groß ist. Die von dem Hersteller von Uhren, Schmuck und modischen Accessoires angebotenen Produkte, die auch für Marken wie Diesel, Emporio Armani oder DKNY gefertigt werden, kommen somit weiter gut an bei den mehrheitlich weiblichen Kunden. Diesen Eindruck vermitteln auch die Quartalszahlen, die zuletzt besser ausfielen als erwartet.

Der trotzdem nur stagnierende Aktienkurs dürfte mit der Sorge zu tun haben, neue Smartwatches könnten Fossil Umsätze abgraben. Doch dabei wird übersehen, dass die Texaner selbst im Bereich sogenannter Lifestyle-Wearables große Pläne haben. Statt einer Gefahr birgt das aus unserer Sicht eher Fantasie für Anleger. Gleiches gilt für die eingeleitete Expansion von Fossil in den Schwellenländern und dort vor allem in Indien. Wir erhoffen uns von dem Unternehmen in den kommenden Jahren Gewinnsteigerungen, die leicht über dem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2015 liegen.





Sprouts Farmers Market: Bio-Essen für die Fastfood-Nation

Verbraucher greifen immer öfter zu Biolebensmitteln. Das ist ein Trend, der insbesondere auch für das Fastfood- Land USA gilt. Den Akteuren an der Wall Street ist das natürlich nicht verborgen geblieben. Das rege Interesse an diesem Thema hat die Bewertungen der Branchenvertreter arg in die Höhe getrieben. Zwischenzeitlich kam es deshalb zu spürbaren Gewinnmitnahmen, doch zuletzt haben sich die Notierungen wieder stabilisiert.

Das gilt auch für den amerikanischen Spezialisten für Bionahrung Sprouts Farmers Market. Die Bewertung des erst seit August 2013 börsennotierten Titels mutet optisch zwar noch immer hoch an, doch der Eindruck relativiert sich angesichts der sehr guten Wachstumsaussichten. Das Unternehmen ist erst in zehn US-Bundesstaaten mit derzeit 175 Geschäften vertreten und verfügt somit noch über sehr gute Möglichkeiten einer Expansion.

Dank eines günstigen Preis-Leistungs-Verhältnisses sind außerdem die Chancen für Umsatzsteigerungen auf vergleichbarer Ladenfläche gut. Analysten halten auf Sicht ein Gewinnwachstum von 28 Prozent pro Jahr für möglich. Die gleichzeitig aussichtsreiche Aufstellung des Unternehmens lässt in diesem Fall gut und gerne auch ein Kurs-Gewinn- Wachstums-Verhältnis von deutlich über eins zu.