Für den heute im Mittelpunkt stehenden, kurzfristigen Prognosehorizont analysieren wird den Abstand aller Papiere des Deutschen Aktienindex zu ihrem Monatsdurchschnittskurs (Vier-Wochen-Durchschnitt) und schauen gleichzeitig, ob dieser Mittelwert steigt, seitwärts tendiert oder fällt. Dadurch erhalten Anleger auf einen Blick eine Übersicht über die Verfassung aller 30 DAX-Titel. Zum Analysezeitpunkt am Montagvormittag haben elf Aktien im Deutschen Aktienindex noch eine kurzfristig steigende Tendenz der Durchschnittspreise (grüne Balken), acht Papiere fallen (rote Balken), der Rest läuft seitwärts (grau). Eine recht ausgewogene Mischung, wie sie angesichts des DAX-Seitwärtstrends auch nicht anders zu erwarten war.
Anleger, die in den Markt investieren möchten, sollten sich vor allem die kurzfristigen Aufwärtstrends, also die grünen Balken, ansehen und in einem zweiten Schritt prüfen, welche dieser Papiere schon zu stark überhitzt sind. Erkennbar ist dies daran, dass der aktuelle Kurs (schwarzer Punkt im jeweiligen Balken) bereits zu weit von seinem Vier-Wochen-Durchschnitt (blauer Kurs in der Balkenmitte) nach rechts abgewichen ist. Das Extrembeispiel bildet hier SAP, die nach einem 20-prozentigen Kursanstieg in nur drei Wochen extrem überkauft sind. Die Chance auf weitere kurzfristige Gewinne ist hier so gut wie Null, im Gegenteil steigt sogar das Risiko einer kleinen Korrektur.
Auf Seite 2: Die aussichtsreiche Aktie aus dem Dax
Ganz anders dagegen die Situation bei der Deutschen Post, die noch nicht so weit von ihrem Monatsdurchschnittspreis nach oben abgewichen ist. Wir orientieren uns bei der Einstufung der Aktien an den Schwankungen, die sie in der Vergangenheit gezeigt haben - jedes Papier schlägt unterschiedlich stark in beide Richtungen aus, so dass wir individuelle Bandreiten für alle 30 DAX-Mitglieder berechnet haben. Die Post ist aktuell das einzige Papier, das noch nicht in eine Extremzone eingelaufen ist (dunkel schraffierte Flächen an beiden Enden jedes Farbbalkens einer Aktie).
Grund genug für uns, das Papier genauer anzuschauen: Die Aktie hat in der Regel Potenzial von bis zu acht Prozent über ihren Monatsmittelpreis (blauer Indikator unter dem Chart), aktuell beträgt dieser Wert nur vier Prozent. Damit ist vorläufig Luft bis an die 27er-Marke, bei rund 27,50 bremst zudem der 200-Tage-Durchschnitt. Für Anleger, die im DAX auf der Suche nach neuen Investments sind, ist das Papier derzeit vermutlich die interessanteste Alternative. Angesichts des Seitwärtstrends im Gesamtmarkt drängt sich ein sofortiger Einstieg nicht auf, doch Investoren, die frisches Kapital anlegen wollen oder müssen, sollten einen Blick auf die Aktie werfen.
Wer ungeduldig ist und bereits aus einer kleinen Aufwärtsbewegung bis an die weiter oben genannten, nächsten Widerstände Kapital schlagen möchte, kann Hebelprodukte wie beispielsweise den bereits vor ein paar Wochen vorgestellten Open End-Turbo der HSBC verwenden, der wertlos verfällt wenn die Aktie noch einmal auf 22 Euro absackt, im Gegenzug für dieses Risiko aber Gewinne von 50 Prozent ermöglicht, wenn das erste Kursziel erreicht wird. Langfristig ist sogar eine beinahe Verdoppelung des Einsatzes möglich, dafür muss die Deutsche Post aber bis an die übernächste charttechnische Barriere im Bereich der 29er-Marke steigen, was nur klappen dürfte, wenn der Seitwärtstrend des Gesamtmarktes sich zur Aufwärtsbewegung wandelt. Die ersten Hürden um 27 / 27,60 sollten jedoch auch so schon erreichbar sein.
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Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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