Das Chemieunternehmen profitiert von guten Geschäften mit der Bau- und der Autobranche sowie mit Solaranlagenzulieferern. Für 2021 rechnet Konzernchef Rudolf Staudigl laut einer Mitteilung vom Freitag nun mit einem Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich und einem Anstieg des operativen Ergebnisses (Ebitda) um 15 bis 25 Prozent. Bislang hatten die Bayern ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie einen Ebitda-Anstieg um maximal 20 Prozent avisiert.
Im abgelaufenen ersten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um mehr als 13 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, das operative Ergebnis legte um mehr als 41 Prozent auf gut 246 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieben 106,6 Millionen Euro hängen und damit über 50 Prozent mehr als vor einem Jahr. Mit den Kennziffern übertraf Wacker Chemie die durchschnittlichen Analystenschätzungen. Einer noch stärkeren Entwicklung standen hohe Rohstoffkosten und negative Folgen des stärkeren Euro im Weg.
Die Aktien von Wacker Chemie haben sich am Freitag nach einem negativ aufgenommenen Ausblick von ihrem jüngst erreichten Hoch weiter entfernt. Auf Tradegate verloren sie vorbörslich 2,1 Prozent zum Xetra-Schluss auf 126,03 Euro. Mitte April waren sie mit 133 Euro auf den höchsten Stand seit 2018 geklettert, für weitere Anstiege fehlte danach aber die Kraft.
Der MDax-Konzern hob die Prognose für 2021 an. Ein Händler sagte aber, die Anhebung sei erwartet worden und die Gewinnprognose falle nicht so hoch aus wie gedacht. Ähnlich argumentierten die Analysten von Barclays und der Baader Bank, die allerdings darauf verwiesen, dass die Prognose konservativ, also eher zu vorsichtig, sein dürfte dpa-AFX