Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis
Immerhin 21 von 49 September-Börsenmonaten war der DAX im Plus. Damit ist da Risiko eines Einbruchs zwar nicht weg zu diskutieren, es wird aber relativiert. Anleger sollten zumindest ein konkretes Verkaufssignal abwarten, bevor sie Aktienpositionen in großem Stil abstoßen.
Dieses Zeichen wäre beispielsweise ein Rücksetzer unter 9250/9275 Zähler, dann hätte der Index zu viele charttechnische Marken wieder durchbrochen, um ihm noch vertrauen zu können - unter anderem die 21-Tage-Linie und eine horizontale Haltezone, aber auch mehrere Retracements der jüngsten Aufwärtswelle (38,2 und 50 Prozent, blau gestrichelt markiert im Fünf-Minuten-Chart). Schon Verluste bis jenseits der Aufwärtstrendkanal-Untergrenze bei rund 9400 Zählern würden zur Vorsicht mahnen.
Noch hält sich der Markt aber über diesen Zonen, damit bleiben die nächsten Hürden - insbesondere der oben entscheidende Bereich um 9600 Punkte - auf der Radarschirm. Erholt sich der Index darüber hinaus, wäre der Weg frei bis zurück ans Allzeithoch. Lider ist eine derart große Aufwärtsdynamik derzeit noch nicht abzusehen, und angesichts der flauen Statistik dürften nur wenige Anleger darauf setzen - auch wenn die Statistik sagt, dass im laufenden Monat in sechs von 49 Fällen sogar Kursgewinne von mehr als 5 Prozent zu verzeichnen waren. Im besten Fall sogar 7,5 Prozent. Abwarten scheint dennoch die sichere Alternative zu sein.
Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis
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Chart 3 - Tageschart
Nach dem Anstieg über die 200-Tage-Linie wird nun die Zone um 9600/9700 getestet. Ein missglückter Ausbruch über diese charttechnische Hürde, gefolgt von einem längeren Seitwärtstrend ist die wahrscheinlichste Option. Bleibt die Nachfrage allerdings hoch, wäre sogar eine neue Aufwärtswelle zurück an das Allzeithoch denkbar. Doch das ist derzeit noch etwas weniger aussichtsreich. Immerhin ist im Gegenzug dafür auch das Risiko weiterer Verluste unter die stärkere Unterstützung bei 8900 inzwischen deutlich gesunken - der nächste Halt auf der Südseite bei 8500 Zählern ist damit vorerst wieder vom Tisch.
Chart 4 - Wochenchart
Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend gebrochen, hier ist Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Allerdings nur, wenn die 8900er-Marke nicht halten sollte. Derzeit ist dies noch offen, Anleger müssen noch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.
Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird erkennbar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung, wenn sie denn kommt, wieder fortsetzen.
Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis
Unterstützungen und Widerstände
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft. Bei der Market Technicians Association, New York, absolvierte er die "Chartered Market Technician"-Prüfungen Level 1 und 2. Seine Analysen erschienen unter anderem bereits bei der Financial Times Deutschland und dem Zertifikatejournal.
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