Die Industrie wuchs im Februar so kräftig wie seit vier Jahren nicht mehr, wie eine Umfrage unter Einkaufsmanagern signalisierte. Die Erhebung fand besondere Beachtung unter den Anlegern, weil eine ganze Reihe unerwartet schwacher Konjunkturdaten zuletzt für Verunsicherung gesorgt hatte. Viele Investoren gehen jedoch davon aus, dass diese Daten vom harschen Wintereinbruch verzerrt wurden und deshalb wenig aussagekräftig sind.

"Die Daten aus der Industrie sind extrem positiv, weil sie auf eine Menge schlechter Nachrichten folgen", erläuterte Nicholas Colas von ConvergEx Group. Erschwerend komme hinzu, dass die US-Notenbank offenbar darauf bestehe, ihre Konjunkturhilfen zurückzufahren.

Der Einkaufsmanagerindex kletterte im Februar dem Forschungsinstitut Markit zufolge auf 56,7 Punkte von 53,7 Zählern im Januar. Andere Daten ignorierten die Anleger dagegen weitgehend: So ging die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nicht so deutlich zurück wie erwartet und die Philadelphia Fed diagnostizierte ein Schrumpfen der Industrie an der Ostküste der USA. Auch andere Belastungsfaktoren wie etwa die Unruhen in der Ukraine ließen die Börsianer links liegen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 0,6 Prozent auf 16.133 Stellen, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 16.006 und 16.161 geschwankt hatte. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,6 Prozent zu auf 1839 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 4267 Punkte. In Frankfurt ging der Dax mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 9618,85 Zähler aus dem Markt.

Im Fokus standen Papiere von Facebook, das für etwa 19 Milliarden Dollar den rasant wachsenden Messaging-Dienst WhatsApp übernimmt. Facebook-Papiere konnten jedoch anfängliche Verluste im Handelsverlauf wettmachen und gingen schließlich sogar mit einem Kursgewinn von mehr als zwei Prozent aus dem Handel.

Tesla-Aktien verteuerten sich sogar um gut acht Prozent. Der Hersteller von Elektroautos hatte im vierten Quartal mehr verdient als erwartet und rechnet in diesem Jahr mit einer Absatzsteigerung von 55 Prozent für sein Luxusmodell Model S.

Die größte Bremse im Dow-Jones-Index waren die Aktien von Wal-Mart mit einem Minus von rund zwei Prozent. Anleger zeigten sich enttäuscht über die Bilanz und den Ausblick des weltgrößten Einzelhändlers.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 0,67 Milliarden Aktien den Besitzer. 1963 Werte legten zu, 1020 gaben nach und 154 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,96 Milliarden Aktien 1833 im Plus, 760 im Minus und 119 unverändert.

Reuters