Die Quartalszahlen vom deutschen Chemie-Unternehmen BASF fallen verhalten aus. Im vorbörslichen Handel fällt die Aktie. Was bei Umsatz und Gewinn passierte und was ein Hoffnungsschimmer sein könnte.

"Die Dynamik des ersten Quartals, das durch eine positive Mengenentwicklung in den meisten unserer Geschäftsbereiche gekennzeichnet war, hat sich fortgesetzt. Die Preise standen weiter unter Druck", sagte der neue BASF-Chef Markus Kamieth nach der Präsentation der Quartalszahlen. Doch warum fielen diese abermals bescheiden aus?

BASF: Enttäuschungen beim Umsatz und Gewinn

Im abgelaufenen Quartal sank der Umsatz von BASF um 6,9 Prozent auf nur noch 16,1 Milliarden Euro. Dabei waren vor allem negative Währungseffekte und sinkende Preise im Chemie-Bereich verantwortlich, wie verschiedene Analysten schon vorher gewarnt hatten. Derweil sank das Ergebnis nach Steuern um 15,4 Prozent auf 470 Millionen Euro. Der Free Cashflow bei BASF sank um fast die Hälfte auf 471 Millionen Euro. Dabei lief das Chemie-Geschäft besser als erwartet, doch der Bereich Agricultural Solutions war unerwartet schwach.

Insgesamt dürften Anleger mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Im vorbörslichen Handel verliert die BASF-Aktie bereits rund 2 Prozent. Dennoch gibt es Hoffnungsschimmer: Denn zum einen schlägt sich das Kosteneinsparprogramm nach Einmalkosten von 550 Millionen Euro jetzt scheinbar schon ab diesem Jahr mit rund 800 Millionen Euro Einsparungen pro Jahr nieder. 

Und für 2024 rechnet BASF unverändert mit einem Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns auf 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro nach 7,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Allerdings müssen BASF und Neu-Chef Kamieth noch einiges dafür tun. Denn nach dem ersten Halbjahr steht BASF aktuell bei minus drei Prozent und 4,67 Milliarden Euro. 

Sollten Anleger dann die BASF-Aktie jetzt verkaufen oder günstig einsteigen?

Auf Hoffnungsschimmer setzen oder BASF-Aktie jetzt verkaufen?

Von einem Neu-Einstieg ist aktuell abzuraten. Zwar ist BASF mit einem KGV von rund 12 und einer Dividendenrendite von über 6 Prozent attraktiv bewertet. Doch wer sich den Chart anschaut der sieht, dass das Papier seit Monaten fällt. Zwar wurde diese Abwärtsbewegung nun etwas aufgehalten, doch BASF befindet sich im Chart im Niemandsland. Ein Einstieg zum jetzigen Zeitpunkt wäre ein Zock. 

Anleger sollten nun lieber erstmal abwarten und beobachten wie der Markt auf die Quartalszahlen reagiert. Erst, wenn sich eine Bodenbildung andeutet und die BASF-Aktie wieder in einen leichten Aufwärtstrend über der 50-Tage-Linie ist, bieten sich neue Investments an. 

Und einen Hoffnungsschimmer gibt es noch: Denn die Privatbank Berenberg belässt das Kursziel in einer brandneuen Studie bei 54 Euro und rät zum Kauf. Für die Analysten ist vor allem ein potenzieller Verkauf oder eine Ausgliederung der Sparte Coatings bei BASF spannend. Schätzungen ergeben, dass der Bereich rund 7 Milliarden Euro wert sein kann und damit mehr Wert für Aktionäre entsteht. 

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BASF (WKN: BASF11)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.