Sie finanzieren den US-Mittelstand und gehen erhebliche Risiken ein. Dafür entschädigen sie mit hohen Ausschüttungen. Ob Blackstone, KKR oder Apollo Global Management — die Aktien der großen US-Finanzinvestoren kennen seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten kein Halten mehr.
Für die Dealmaker, in linken Kreisen oft als „Heuschrecken“ tituliert, ist es die beste aller Welten, wenn der mächtigste Mann der Welt einer von ihnen ist. Noch dazu einer, der Erleichterungen bei der Regulierung und Finanzierung von Deals verspricht.
Allerdings ist in den Bewertungen der großen Dealmaker mittlerweile einiges an Vorschusslorbeeren enthalten. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse fürs nächste Jahr liegen zwischen 20 und 30, die Dividendenrenditen — oft das stärkste Kaufargument für die Aktien — bestenfalls noch bei drei Prozent, in der Regel darunter.
Doch Apollo, Blackstone und KKR haben börsennotierte Tochtergesellschaften, die Unternehmen selbst Geld leihen oder Finanzierungen vermitteln, sich an aussichtsreichen Start-ups beteiligen und Übernahmen einfädeln. Diese weniger bekannten Finanzinvestoren unterhalb der Champions League heißen Business Development Companys, kurz BDCs, und sind enge Verwandte der REITs (Real Estate Investment Trusts), nur dass sie ihr Geld nicht mit Immobilien verdienen, sondern mit Kreditrisiken.
Die größte Gemeinsamkeit mit REITs ist, dass sie steuerliche Vorteile genießen und im Gegenzug verpflichtet sind, 90 Prozent ihrer Erträge an die Aktionäre auszuschütten. Die Dividendenrenditen zählen zu den höchsten am amerikanischen Markt.
5 Mega-Dividenden-Aktien mit einstelligem KGV
Die von Apollo gemanagte MidCap Financial Investment Corporation etwa bringt es auf eine Rendite von 12,6 Prozent. Selbst nach Abzug der US-Quellensteuer bleiben netto 8,8 Prozent übrig. FS KKR Capital toppt das mit einer erwarteten Vorsteuerrendite von 14,3 Prozent sogar noch. Blackstone Secured Lending Fund, schon dem Namen nach eher ein Fonds als eine Aktie, kann da mit 10,6 Prozent nicht ganz mithalten. Allerdings ist die Dividendenrendite auch ein Indikator für das Risiko. Je schlechter die Unternehmen, die von BDCs finanziert werden, dastehen, desto höher die Gewinne, die an Anleger ausgeschüttet werden können — wenn der Deal denn gutgeht. Viele BDCs scheuen sich nicht, angeschlagenen Unternehmen, die bei Banken keine Kredite mehr bekommen, aus der Patsche zu helfen. Die Ausfallraten hielten sich zuletzt zwar in Grenzen, doch im Fall einer Rezession müssen Dividendenkürzungen und damit auch Kursverluste der BDC-Aktien einkalkuliert werden.
Zu den solidesten BDCs zählen zwei Unternehmen, die keine prominenten Mütter haben. Der größte Player am Markt ist Ares Capital. Die Dividendenrendite von 8,9 Prozent (vor US-Quellensteuer) ist etwas niedriger als bei der Konkurrenz, deutet aber darauf hin, dass das Risikomanagement funktioniert. Zu den Schwergewichten zählt auch die — wie der Name bereits sagt — auf den Techsektor spezialisierte Gesellschaft Hercules Technology Growth Capital mit 8,4 Prozent Dividendenrendite. Die Kursentwicklung ist allerdings weniger spektakulär als die der Techgiganten. Anleger, die auf BDCs setzen, werden das verschmerzen, denn sie sind in erster Linie an den regelmäßigen Quartalsdividenden interessiert.
Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der Print-Ausgabe 47 von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier
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