Home24 mit 1000 Mitarbeitern ist in sieben europäischen Ländern sowie Brasilien aktiv. "Aktuell planen wir nicht, in weitere Märkte vorzudringen, sondern wollen unser Geschäft in den bestehenden Märkten ausbauen", sagte Co-Chef Marc Appelhoff. Dabei sollen die Mittel aus dem Börsengang helfen. Der Online-Möbelhandel werde in den kommenden Jahren stark wachsen. In den acht Märkten von Home24 habe er bislang einen Anteil von weniger als fünf Prozent am Gesamtmarkt, in den USA und Großbritannien sei er bereits mehr als doppelt so hoch.
Home24 zählt nach eigenen Angaben 1,1 Millionen Kunden, die mindestens einmal im Jahr bestellen, und hat mehr als 100.000 Artikel im Angebot. Dabei setzt das Unternehmen stark auf margenträchtige Eigenmarken, die zwar nur ein Viertel der Artikel ausmachen aber 57 Prozent zum Umsatz beitragen.
2017 steigerte Home24 den Umsatz um vier Prozent auf 276 Millionen Euro und verringerte den Betriebsverlust (bereinigtes Ebitda) auf 22 (Vorjahr: 40) Millionen Euro. Grund für das vergleichsweise geringe Wachstum im vergangenen Jahr sei der Umbau der Technologieplattform gewesen, um sie effizienter zu machen. Nun könne man die Früchte dieser Investitionen ernten, sagte Appelhoff. Im ersten Quartal legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum währungsbereinigt um 30 Prozent zu, der Betriebsverlust verringerte sich. Binnen 18 Monaten will das Unternehmen die Gewinnschwelle erreichen.
Nach früheren Angaben aus Finanzkreisen könnte Home24 beim Börsengang mit 500 bis 600 Millionen Euro bewertet werden. Appelhoff wollte sich dazu nicht äußern. Bei der letzten Finanzierungsrunde 2016 wurde die Bewertung für Home24 auf 420 Millionen Euro mehr als halbiert.
Sollte Home24 den Sprung aufs Parkett schaffen, wäre es nach dem Essenslieferdienst Delivery Hero und dem Kochboxen-Versender Hellofresh das dritte Unternehmen aus dem Reich von Rocket Internet an der Börse. Zu den weiteren Altaktionären von Home24 gehören der schwedische Risikokapitalgeber Kinnevik mit 17 Prozent und der Investor Baillie Gifford. Alle Anteilseigner hätten erklärt, zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu verkaufen, sagte Appelhoff. Wie lange sie nach dem Börsengang an Bord bleiben, könne er nicht sagen. Begleitet wird der Börsengang von Berenberg, Citigroup, und Goldman Sachs.