Das erhöhte Aufkommen sensibler Daten lockt allerdings auch immer häufiger schwarze Schafe an. Fast jeder neunte Internetnutzer fällt laut EU-Statistik Cyberkriminellen zum Opfer - aus Unachtsamkeit oder aufgrund eines nicht ausreichenden Schutzes der verwendeten Systeme.

Das Unternehmen Cyan hat sich auf den Schutz des mobilen Datenverkehrs spezialisiert. Die für Mobilfunkanbieter und Finanzinstitute maßgeschneiderten Lösungen der deutsch-österreichischen Firma bieten einen wichtigen technischen Vorteil: Die Sicherheitssoftware wird direkt ins Datencenter der Mobilfunkunternehmen oder in den jeweiligen App-Angeboten der Finanzinstitute implementiert, sodass für den Endkunden keine separaten Downloads notwendig sind. Mindestens alle vier Stunden werden die Filtersysteme aktualisiert.

Die Deutsche Telekom und die Sberbank stehen bei Cyan schon länger auf der Kundenliste, und mit der Übernahme der Mehrheit an I-New Unified Mobile Solutions hat man in diesem Juli die internationale Reichweite deutlich erhöht. Die Österreicher sind führend bei Technologie- und Servicelösungen für virtuelle Mobilfunkanbieter, die über kein eigenes Netz verfügen, sondern Netzkapazitäten von den großen Mobilfunkgesellschaften einkaufen und unter einem eigenen Label vermarkten.

Im August gab Cyan zudem eine Partnerschaft mit AliasLab bekannt: Zusammen wollen beide Unternehmen eine Sicherheitslösung im wachsenden Markt für Authentifizierungssysteme im Onlinebanking und in Paymentsystemen anbieten.

Wachstumspläne gewinnen an Schärfe



Dem Versprechen, einen Großteil des im Rahmen des Börsengangs eingesammelten Geldes für weiteres Wachstum zu nutzen, ließ Cyan Taten folgen. Zu 23 Euro hatte das Unternehmen im März dieses Jahres 1,38 Millionen neue Aktien platziert. Inzwischen notiert der Titel bei mehr als 27 Euro. Auf 44 Euro hat etwa das Research-Haus Mainfirst sein Kursziel für die Aktie angehoben. Die Analysten trauen der Firma in diesem Jahr einen Umsatz von 14 Millionen Euro zu, zwei Jahre später soll er bereits bei 44 Millionen liegen. Dabei soll sich der Nettogewinn in diesem Zeitraum von 0,66 auf 2,51 Euro je Aktie fast vervierfachen, das KGV auf 11 zurückgehen. Einer weiterhin positiven Entwicklung der Aktie dürfte nicht viel entgegenstehen.