Doch auch ohne das Salt-Creek-Geschäft hätte die Deutsche Rohstoff aus den Ölfeldern in den USA rund fünf Millionen Euro Ertrag gepumpt. Wäre der Schieferölförderer Salt Creek weiter betrieben worden, hätten auch keine mit dem Ausstieg verbundenen Extrakosten wie Abschreibungen und Währungsverluste den Gewinn belastet. Während der Salt-Creek-Ausstieg nur verwirrte, enttäuschte Cub Creek tatsächlich. Dort wird per Fracking weniger Öl gewonnen als gedacht, weshalb auch die Reserven in den bisher angebohrten Gesteinsschichten kleiner sein dürften als angenommen. Dennoch sieht Deutsche-Rohstoff-Chef Thomas Gutschlag noch viele Chancen. So arbeite ein frisch eingestellter Ingenieur ausschließlich daran, die Produktion zu verbessern, während das Ölfeld in Colorado längst nicht voll erschlossen ist. "In Cub Creek können wir 70 bis 80 neue Bohrungen durchführen, während bisher im gesamten Gebiet erst 44 Bohrtürme produzieren. Das ist ein erhebliches Wachstumspotenzial."
Aufgebohrte Prognose
Die Reserven sind wichtig. Bestehende Bohrungen bringen laufend Bares, doch jede Quelle versiegt. Die Deutsche Rohstoff muss daher regelmäßig Öl finden. Weil aber die Suche nach dem schwarzen Gold risikoreich und der Ölpreis volatil ist, schwankt die Aktie mitunter stark. Doch der Kursrücksetzer dürfte viel Abwärtsrisiko aus der Aktie genommen haben. Gleichzeitig wird die Ölexploration wieder verstärkt, während das Unternehmen mit über 60 Millionen Euro an liquiden Mitteln finanziell gut dasteht.
Jüngst wurden in Utah neue Flächen gekauft, während das Öl im Fördergebiet Elster so stark sprudelt, dass Gutschlag das Umsatzziel um 15 und die Ebitda-Planung um 20 Millionen Euro erhöhte. Nun sollen die Einnahmen auf 90 bis 100 Millionen Euro und das operative Ergebnis auf 85 bis 90 Millionen Euro steigen. Weil neben der Fördermenge auch der Ölpreis anzieht, hält der Firmenchef die Prognose "für hinreichend konservativ, um die Ziele zu schaffen". Dabei sei es "keine Frage, dass wir im zweiten Halbjahr einen signifikanten Anstieg des Free Cashflow sehen werden", so Gutschlag. Neben Öl dürfte bei Deutsche Rohstoff damit nach 2017 auch für 2018 eine Dividende von mindestens 65 Cent fließen.